Schwarzenbek. Jüngere Mitglieder übernehmen bei den Grünen in Schwarzenbek Verantwortung. Sie wollen wissen: Wo muss Politik besser werden?

Mit 21 und 24 Jahren sind Lisa-Isabel Könsen und Marcel Marin wohl aktuell die jüngsten politischen Vorstandsmitglieder bei den Parteien in Schwarzenbek. Zusammen mit dem Sozialpädagogen Kolja Ronneberger (48) und dem Software-Entwickler Benedikt Nyqvist (40) bilden die Auszubildende und der Student seit dem 9. März die neue Führungsriege des grünen Ortsverbandes. Damit haben sich die Mitglieder der Schwarzenbeker Grünen mit Blick auf die Kommunalwahlen im kommenden Jahr für einen deutlich verjüngten Vorstand entschieden.

Kommunalpolitik in Schwarzenbek: Grüne haben neuen Vorstand gewählt

Die diesjährige Hauptversammlung kann für den Ortsverband zu Recht als eine Zäsur betrachtet werden. Während der Rückzug von Jutta Jankowsky-Urban, Ralph Urban und Oliver Panak aus dem Vorstand des Ortsverbandes schon einige Monate bekannt war, hatte auch Matthias Schirmacher im Vorfeld der Veranstaltung mitgeteilt, dass er von seinen Ämtern in der Fraktion und der Stadtverordnetenversammlung zurücktreten wird. Letzterer hat nicht nur die Arbeit der grünen Fraktion der vergangenen 20 Jahre geprägt, sondern war zudem der erste grüne Bürgervorsteher in Schwarzenbek. Schirmacher hatte auch bei den Bürgermeisterwahlen kandidiert, war aber dem aktuellen Bürgermeister Norbert Lütjens deutlich unterlegen.

Klimawandel als Motiv für politisches Engagement auch im Lokalen

Ihr Rückzug sorgt für eine große Lücke, andererseits wurden in den vergangenen Jahren Neumitglieder gewonnen, die nun bereit sind, den Staffelstab zu übernehmen: Neben Kolja Ronneberger (Sprecher) und Benedikt Nyqvist (Beisitzer) sind dies auch Lisa-Isabel Könsen (Schatzmeisterin) und Marcel Marin (Sprecher), die in der Grünen Jugend und bereits als bürgerliche Mitglieder in der Fraktion aktiv sind. „Wer heute Anfang 20 ist, weiß schon jetzt, dass sein gesamtes Leben durch die Klimakrise geprägt sein wird. Es ist gut, dass diese Generation nun auch mitbestimmt“, sagt Ronneberger. „Ganz klar, die Klimaerwärmung auf 1,5 Grad begrenzen!“, nennt dann auch Marcel Marin als Ziel, wenn man ihn fragt, was ihn politisch am meisten antreibt.

Grüne wollen mehr Frauen für Kommunalpolitik begeistern

Gerne hätten die Mitglieder noch mehr Frauen in verantwortungsvoller Rolle gesehen. Lisa-Isabel Könsen sagt: „Gleichberechtigung ist ja eines der Themen, die mir besonders am Herzen liegen. Ich hoffe sehr, dass wir noch mehr Frauen motivieren können, hier im Ortsverband mitzumachen. Zurzeit gibt es da noch viel Luft nach oben.“ Dies ist umso erstaunlicher, da insbesondere beim ehrenamtlichen Engagement im sozialen Bereich Frauen bundesweit dominieren. „Das bedeutet vielleicht auch, dass wir die Art und Weise, wie wir Lokalpolitik betreiben und wie wir uns organisieren, überdenken müssen“, vermutet Kolja Ronneberger: „Wir sind auf jeden Fall offen für Veränderungen.“

Unterstützung beim „Kampf gegen Windmühlenflügel“

Auch deshalb möchte der Sozialpädagoge und Kriminologe so oft wie möglich den direkten Kontakt zu den Menschen in Schwarzenbek suchen, die sich in Initiativen, Kitas, Schulen, Vereinen oder lokalen Institutionen engagieren. „Es gibt viele Menschen, die sich engagieren wollen, aber das Gefühl haben, dafür gegen Windmühlen ankämpfen zu müssen; so als wäre ihr Engagement eigentlich gar nicht gewollt“, erläutert der neue Sprecher des Ortsverbands.

Es gehe für ihn darum, Fragen zu stellen und zuzuhören: Was sind die drängendsten Aufgaben aus Sicht der Schwarzenbeker Bürgerinnen und Bürger? Wo muss die lokale Politik besser oder schlicht schneller werden? Und was können die Grünen dazu beitragen, um Schwarzenbek noch lebenswerter zu machen?

Alle, die Interesse haben, sich über diese Fragen auszutauschen oder auch konkrete Anliegen vortragen möchten, lädt Kolja Ronneberger ein, unter der E-Mail-Adresse ronneberger@gruene-schwarzenbek.de mit ihm Kontakt aufzunehmen.