Hamwarde. Experten erwarten 2021 massenhaftes Auftreten. Insekten leben jahrelang unter der Erde und gelten oberirdisch als Vielfresser.
Zumindest tagsüber steigen allmählich die Temperaturen – das gefällt dem Maikäfer. Die wärmeren Sonnentage haben ihn aus seinem „Dornröschenschlaf“ geweckt, nun ist der erste Brummer des Jahres in Hamwarde aufgetaucht. Er flog einer Anwohnerin auf den Terrassentisch.
Bis sich die Krabbler aus der Erde schaufeln, vergehen drei bis fünf Jahre. Ein Weibchen legt bis zu 80 Eier. Nach vier bis sechs Wochen schlüpfen aus den Larven die Engerlinge. Selbige leben drei bis fünf Jahre 50 bis 60 Zentimeter unter der Erde. Dort knabbern sie Wurzeln, Knollen und Blumenzwiebeln sowie abgestorbene Pflanzenteile.
Maikäferjahr startet in Hamwarde – in Kolonien werden Insekten zur Plage
Erst nach etwa drei bis fünf Jahren verpuppen sich die etwa sechs Zentimeter langen Engerlinge. Im darauffolgenden Herbst schlüpfen aus den Puppen die Käfer. Die Vielfresser verharren unter der Erde, bis die Bäume Blätter tragen, erst dann graben sie sich ans Tageslicht. Ihr erstes Flugziel sind grüne Blätter. In manchen Regionen richten die hungrigen Käferschwergewichte große Schäden an, da gleich ganze Kolonien schlüpfen.
Maikäfer sind gute Schnüffler. Die Männchen verfügen über rund 50.000 Geruchsnerven, die auf den Fühlern angeordnet sind. Das Käferweibchen hat „nur“ 9.000. Den guten Geruchssinn brauchen die Männchen, um die Weibchen im dichten Blattwerk für die Paarung ausfindig zu machen.
Käferleben währt nur kurz: Männchen stirbt nach der Paarung
Ein Maikäferleben währt nur kurz. Die Männchen segnen kurz nach der Befruchtung das Zeitliche, die Weibchen nach der Eiablage. Erwachsene Käfer leben etwa vier bis sechs Wochen lang.
In Norddeutschland kommen vor allem der Feldmaikäfer und der Waldmaikäfer vor. Da die Krabbler von der Eiablage bis zum Schlüpfen mehrere Jahre brauchen, sprechen Experten von Maikäferjahren, da diese dann Schlag auf Schlag schlüpfen. Dieses Jahr könnte es wieder soweit sein.