Lauenburg. War das eine Party! Rund 1000 Besucher feierten beim Open-Air-Event im Fürstengarten, bei dem es mehr als gute Musik gab.

Mitreißende Livemusik, eine Feuershow, märchenhafte Lichtskulpturen, leckeres Essen und ausgelassene Stimmung – so erleben die Lauenburger und ihre Gäste das Fürstengartenfest seit einigen Jahren. Dennoch war das Event am vergangenen Sonnabend ein besonderes. Nach einem Jahr Pause wegen der Pandemie feierten rund 1000 Besucher fröhlicher und gut gelaunter denn je.

Voodoo Lounge mit dem Sänger Bobby Ballasch hielt die Menge mit Songs der Rolling Stones wie „Start Me Up“ und „Paint It Black“ in Atem.
Voodoo Lounge mit dem Sänger Bobby Ballasch hielt die Menge mit Songs der Rolling Stones wie „Start Me Up“ und „Paint It Black“ in Atem. © BGZ | Monika Retzlaff

„Ich genieße es, denn ich habe Freunde wiedergetroffen, die ich ganz lange nicht gesehen habe. Vor zwei Jahren war dieses Fest so schön, und dieses Jahr ist es noch schöner“, freute sich Heike Puschwald. Die 61-Jährige kam mit ihrer Tochter Petra Mund und der vierjährigen Enkelin Ellie.

Enkel Paul Puschwald und sein Freund Philipp Trillsch kamen auch mit zu dem abendlichen Familienausflug. Die beiden Zehnjährigen hatten sich mit Leuchtbrillen ausstaffiert und freuten sich auf den langen Abend.

Eine Schweigeminute für die Opfer des 11. September gehörte dazu

Nachdem der Sänger und Liedermacher Ben Boles („Ein echter Freund“) aus Lüneburg mit seinen Songs über Liebe und Freundschaft auftrat, kam die Rolling-Stones-Tributeband „Voodoo Lounge“ auf die Bühne. Nach ihrem Intro wurde es jedoch für eine Minute still. Moderator Andy Darm, Veranstaltungsmanager der Stadt, erinnerte an das Datum des Events: 11. September.

„Vor 20 Jahren veränderten die schrecklichen Terroranschläge gegen die USA die Welt“, sagte er. Dann erloschen die Scheinwerfer, die Lautsprecher blieben still. Die Festbesucher gedachten mit einer Schweigeminute der Opfer. Die Stille und das Gedenken galt auch dem kürzlich verstorbenen Schlagzeuger der Rolling Stones Charlie Watts, einer unvergessenen Legende.

Künstler Jan Balyon unterhielt mit virtuoser Live-Malerei

Der Maler Jan Balyon aus Lüneburg zeichnete in Windeseile und meist mit zwei Pinseln Szenen des Festes.
Der Maler Jan Balyon aus Lüneburg zeichnete in Windeseile und meist mit zwei Pinseln Szenen des Festes. © BGZ | Monika Retzlaff

Danach gingen die Lichter wieder an und die Musiker spielten bekannte und weniger bekannte Songs der Rolling Stones wie „Don’t Stop“, „Tumpling Dice“ und „Start Me Up“. Den sentimentalen Song „Miss You“ widmeten sie Charlie Watts. Spätestens bei „Honky Tonk Woman“ und „Satisfaction“ wurde getanzt und mitgesungen. Viele taten es dem Frontsänger Bobby Ballasch, der Mick Jagger zum Verwechseln ähnlich sieht, gleich und performten nach seinem Stil.

In der Pause stand eine Feuershow „Flamba“ auf dem Programm, und der Künstler Jan Balyon aus Lüneburg unterhielt mit seiner virtuosen Live-Malerei, die er mit beiden Händen und mehreren Pinseln gleichzeitig ausführte. „Ich male die Band, die Zuschauer, die Kinder und mal sehen, was mir noch in den Sinn kommt“, sagte er. Natürlich waren auch die Lichtskulpturen von Uwe Bleise ein Motiv für ihn.

Das Event ist auch Werbung für die Stadt als Ausflugsziel

Riesige leuchtende Fliegenpilze, ein heller Mond und eine bunte Schnecke sowie viele Scheinwerfer erleuchteten die altehrwürdigen Bäume im Park. „Das sieht sehr schön aus wie im Märchen“, sagt Gabi Bruisch aus Erfurt. Ihr Mann Holger fotografierte sie unter einem riesigen leuchtenden Pilz.

„Das Fest hat sehr viel Zuspruch bekommen, sowohl von den Gäste als von den Akteuren, den Musikern, Technikern und denen, die für das leibliche Wohl sorgten. Die DLRG ist mit Sanitätern da, und Ordner kümmern sich, dass alles läuft. Man spürt, dass alle wieder etwas machen und rausgehen wollen“, sagte Andy Darm.

Ihn freute es besonders, dass auch viele Touristen das Angebot nutzten. „Das ist auch unser Anliegen, mit dem Event Werbung für Lauenburg als Ausflugs- und Urlaubsziel zu machen und es ist ein Fest für die ganze Familie“, sagte er. Die Stimmung auf dem Fest sprach sich im Laufe des Abends in der Stadt herum, denn auch noch später kamen viele Gäste in den Fürstengarten.