Schwarzenbek/Geesthacht. Kino Grimm und Kleines Theater Schillerstraße freuen sich über die Wiedereröffnung. Sie kritisieren aber die Testpflicht.

Wer das Kino Grimm in Schwarzenbek betritt, der landet noch in einem sogenannten Übergangschaos. Die Renovierungsarbeiten sind abgeschlossen, letzte Aufräumarbeiten stehen an. Viel Zeit bleibt Inhaber Frank Grimm nicht mehr. In knapp vier Wochen, ab Juli, will er sein Kino wieder hochfahren und erste Filme zeigen.

„Laut Verordnung dürfen wir zwar jetzt schon öffnen“, sagt er. Aber viel Sinn würde das nicht machen. „Es gibt kaum Filmmaterial“, sagt er. Die meisten Verleiher warteten auf eine bundesweite Öffnung, die für Juli angedacht sei. „Erst dann haben wir Zugriff auf die Kinostarts“, sagt Grimm.

Kino Grimm in Schwarzenbek öffnet wieder im Juli

Er braucht die Vorlaufzeit aber auch für andere Arbeiten. „Es geht ja nicht nur um die Filme, die vorhanden sein müssen“, erläutert er. „Wir müssen ja auch unseren kleinen Kiosk vorbereiten und bestücken, Getränke und Snacks bestellen. Im Moment ist Verkostung erlaubt. Aber wie sieht das im Juli aus? Bis dahin kann sich die Verordnung ja durchaus noch einmal ändern“, befürchtet Frank Grimm. Insofern wartet er mit der Bestellung und schließt in aller Ruhe gemeinsam mit seinem angeheirateten Neffen und Mitarbeiter Marcel Grimm die Renovierungsarbeiten ab, die er in den vergangenen Monaten während der Schließung begonnen hat.

Eine der größten Veränderungen ist die Neugestaltung der Eingangshalle. Die Wände haben einen frischen violetten Anstrich bekommen und bilden jetzt einen interessanten Kontrast zum neuen schwarz-weißen Lounge-Mobiliar.

Saal 3 hat eine komplett neue Bestuhlung und bietet mit kleinen Tischen zwischen den Sitzen künftig mehr Komfort für den Zuschauer, da Getränke und Snacks jetzt nicht mehr auf dem Boden abgestellt werden müssen. In den beiden anderen Sälen wurden die Stühle mit neuen Polstern ausgestattet. Darüber hinaus wurde die Lüftungsanlage mit frischen Filtern bestückt.

Sollte die Testpflicht im Juli noch gelten, werde es kompliziert

„Wir freuen uns, dass es endlich wieder losgeht“, sagt Grimm. Allerdings wird es wohl auch im Juli noch keine täglichen Vorführungen geben. „Das kommt auch auf die Verordnungen an“ sagt er. Zur Zeit gelten die „drei Gs“: geimpft, genesen oder getestet. Dazu kommen Abstände im Kinosaal und Maskenpflicht im Haus sowie eine notwendige Kontaktnachverfolgung.

Sollte im Juli die Testpflicht noch immer gelten, werde es kompliziert, befürchtet Frank Grimm. „In Schwarzenbek gibt es an den Wochenenden keine Möglichkeit, sich testen zu lassen“, konstatiert er. Auch ein Test am Sonnabendnachmittag würde für einen Film am Sonntagabend nicht ausreichen. „Für Gäste und für mich wäre das alles sehr aufwendig.“

Kleines Theater Schillerstraße legt bereits am 17. Juni los

Kim Schröder (l.) und Maike Peemöller (r.) vom KTS in Geesthacht.
Kim Schröder (l.) und Maike Peemöller (r.) vom KTS in Geesthacht. © Dirk Palapies | Dirk Palapies

Meike Peemöller, Geschäftsführerin des Kleinen Theater Schillerstraße in Geesthacht, pflichtet ihm bei. „Gerade für die Vorstellungen an den Wochenenden ist die Vorgabe mit den aktuellen Tests sehr schwierig umzusetzen“, sagt sie. Vielleicht könnte es eine Kooperation mit einem Testzentrum in der Stadt geben, überlegt sie.

Das KTS will bereits am 17. Juni loslegen und jeweils von Donnerstag bis Sonntag erste Filme zeigen. Im Juli wird der Betrieb vollständig hochgefahren. „Zurzeit sind wir in der Warm-up-Phase“, sagt Meike Peemöller. Trotz der monatelangen Schließung ist sie optimistisch und freut sich gemeinsam mit ihren Mitarbeitern auf den Start. „Die Arbeit hier hat uns gefehlt. Wir alle lieben und leben das KTS“, gesteht sie.

In beiden Sälen künftig hochmoderne Laserprojektoren

Aktuell werde alles für die bevorstehende Öffnung vorbereitet. Die Lüftungsanlage wird mit einem neuen Filter ausgestattet. Es wird geputzt, gesaugt und gewischt, Getränkedepots werden aufgefüllt und die Bierzapfanlage gereinigt. „Wir mussten ganz viel nachbestellen, weil unsere Vorräte abgelaufen waren“, bedauert Meike Peemöller.

Noch wartet die junge Geschäftsführerin leicht ungeduldig auf ein fehlendes Teil für den neuen Projektor für Saal 1. „Wir haben künftig in beiden Sälen hochmoderne Laserprojektoren“, sagt sie. Die versprechen intensivere Farben sowie ein besseres Bild, was sich besonders im 3D-Bereich zeigen würde.

Zu den ersten Filmen, die im KTS und im Kino Grimm auf die Leinwand kommen, gehören voraussichtlich „Catweazle“ mit Otto, der Action-Thriller „Nobody“, der Animationsfilm „Die Croods 2 – Alles auf Anfang“ sowie der Horror-Thriller „A quiet place“ mit Emily Blunt.