Lauenburg/Elmenhorst. Die ehrenamtlichen Retter verzichten auf Normalbetrieb und Geselligkeit. Sie konzentrieren sich auf dei zentralen Aufgaben.

Die Feuerwehren im Kreis Herzogtum Lauenburg sind trotz der Corona-Pandemie und dem aktuellen Lockdown einsatzfähig. Das hat der Einsatz der Feuerwehr Lauenburg am Donnerstag wieder einmal bewiesen. Damit das auch so bleibt und keine Wache durch eine Covid-19-Infektion eines Kameraden ausfällt, wird überall besonders sensibel auf die Einhaltung der Hygienevorschriften geachtet, wie Kreiswehrführer Sven Stonies berichtet. Seit November ist der Dienst- und Ausbildungsbetrieb beim Kreisfeuerwehrverband in Elmenhorst wie auch bei den Wehren in den einzelnen Gemeinden des Kreises ausgesetzt.

Bis Ende Oktober hat die FF Lauenburg in Stufe 3 gearbeitet

Der Landesfeuerwehrverband und der Kreisfeuerwehrverband haben Handlungsempfehlungen für die ehrenamtlichen Feuerwehrmänner verfasst, die die Einsatzfähigkeit gewährleisten sollen. An denen orientiert sich auch die Freiwillige Feuerwehr Lauenburg. Mehrere Handdesinfektionsständer sind in dem Gebäude aufgestellt, frisch gewaschene Mehrweg-Masken werden für die Einsatzgruppen vorgehalten und nach jedem Einsatz gereinigt.

Bis Ende Oktober hat die Wehr in Stufe 3 gearbeitet. Diese Stufenregelung hat der Landesfeuerwehrverband zu Beginn der Corona-Pandemie eingeführt. Stufe 3 bedeutet: Dienste mit maximal 40 Teilnehmern, alle Teilnehmer tragen eine Mund-Nasen-Bedeckung, die Abstandsregeln werden möglichst eingehalten ebenso wie Handdesinfektion und allgemeine Hygieneregeln. Benutztes Gerät wird nach dem Dienst gereinigt und gegebenenfalls desinfiziert, auf Begrüßungsrituale wird verzichtet, es gibt keinen gemütlichen Dienstausklang.

Mehr Fahrzeuge mit kleineren Besatzungen im Einsatz

Eigentlich war der Schritt in die nächsthöhere Stufe Richtung Normalbetrieb unter Beachtung der jeweils gültigen gesetzlichen Vorgaben geplant – da musste alles wieder runtergefahren werden. Das bedeutet auch in Lauenburg: keine Dienste, keine Kinder- und Jugendarbeit.

Die Feuerwehr Lauenburg konzentriert sich derzeit auf den Einsatzdienst. Die 85 aktiven Kameraden sind in drei sogenannte Schleifen eingeteilt, die getrennt voneinander angefordert werden für den Fall, dass in einer Gruppe doch mal ein Infektionsfall auftreten sollte. „So stellen wir sicher, dass immer zwei Schleifen einsatzfähig sind“, erläutert Heuer.

Wer erkältet ist, darf nicht zum Einsatz erscheinen

Damit der Abstand eingehalten werden kann, werden zurzeit mehr Fahrzeuge mit jeweils einer kleineren Besetzung eingesetzt. „Statt neun Kameraden sitzen dann nur sechs im Löschgruppenfahrzeug“, sagt Heuer. Gleiches gelte für Mannschaftswagen. Dazu werden die Fenster während der Fahrt geöffnet, um für ausreichend Frischluft zu sorgen, und alle Kameraden tragen permanent eine Mund-Nasen-Bedeckung – bei Kontakt mit Dritten, zum Beispiel bei einer Türöffnung, werden FFP-2-Masken getragen, die noch mehr Schutz bieten.

„Klar ist auch: Wer Erkältungssymptome zeigt, darf selbstverständlich nicht zum Einsatz erscheinen“, berichtet der 51-jährige Wehrführer. Aber einen Erkrankungsfall hatte die Wehr glücklicherweise noch nicht zu beklagen, sagt Lars Heuer erleichtert.