Schwarzenbek. Neue Herausforderung: HSM Heizungsbau setzt auf Kooperation mit dem DRK, um der gesetzlichen Testpflicht nachzukommen.
Mit einer Änderung der Arbeitsschutzverordnung sind Arbeitgeber verpflichtet, ihren Beschäftigten, die nicht im Homeoffice arbeiten können, einmal pro Woche einen Corona-Test anzubieten. Beschäftigte mit erhöhtem Infektionsrisiko sollen zweimal pro Woche ein Angebot erhalten. Die Tests sind eine notwendige Ergänzung zum betrieblichen Infektionsschutz und sollen den Beschäftigten zusätzliche Sicherheit bieten. Das sind die Vorgaben der Bundesregierung seit Dienstag.
In Schwarzenbek ist die LMT Group (Fette) bereits vor drei Wochen vorgeprescht und hat ein eigenes Impfzentrum eingerichtet, nachdem ein Mitarbeiter mit Erkältungssymptomen Corona-positiv getestet worden war. Seitdem führt das Unternehmen täglich bis zu 600 Antigen-Schnelltests durch und lässt keinen Mitarbeiter oder Besucher ohne negatives Ergebnis in das Firmengebäude an der Grabauer Straße.
Heizungsbauer schickt komplette Belegschaft zum Corona-Test
Jetzt ist der Test Pflicht, die Umsetzung bleibt das Problem der Firmen. „Wir haben gut 20 Mitarbeiter und sind Heizungsbauer, aber keine Mediziner“, sagt Thomas Lamm, Geschäftsführer der 1949 gegründeten Firma HSM in Schwarzenbek. „Wir wollen, dass unsere Mitarbeiter und deren Familien gesund bleiben. Deshalb haben wir schon seit Beginn der Pandemie ein Hygienekonzept und arbeiten nur noch in festen Teams mit möglichst wenig Kontakten zu anderen Kollegen. Aber die Testpflicht war eine neue Herausforderung“, ergänzt Geschäftsführer Benjamin Kokartis.
Bislang hatte die Firma ihre Mitarbeiter gebeten, privat Corona-Schnelltests vornehmen zu lassen und die Ergebnisse zum Wochenbeginn vorzulegen. Zusammenkünfte in der Firma gibt es nicht mehr. Die Zweier-Teams tragen in den Fahrzeugen FFP-2-Masken, auf der Baustelle nicht – sofern die Abstände von mindestens 1,5 Metern eingehalten werden können. Jetzt gilt zusätzlich die Testpflicht.
Heizungsbauer bekommen Sondertermine im Corona-Testzentrum
Thomas Lamm ist CDU-Stadtverordneter und Mitglied sowie Förderer im DRK-Ortsverein. Er hat den kurzen Draht zum DRK-Vorsitzenden Mark Lehmann gewählt und diesen gefragt, ob DRK-Helfer gegen Bezahlung Tests im Betrieb vornehmen könnten. Doch das war in der Kürze der Zeit nicht möglich.
Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick
- Corona in Hamburg – die aktuelle Lage
- Die Corona-Lage für ganz Deutschland im Newsblog
- Interaktive Corona-Karte – von China bis Hamburg
- Überblick zum Fortschritt der Impfungen in Deutschland
- Interaktiver Klinik-Monitor: Wo noch Intensivbetten frei sind
- Abonnieren Sie hier kostenlos den täglichen Corona-Newsletter
- So wird in Deutschland gegen Corona geimpft
„Wir betreiben das Testzentrum in der alten Realschule. Dort sind Kapazitäten frei. Deshalb haben wir als schlanke Lösung Sondertermine gleich morgens für die Heizungsbauer angeboten“, sagt Mark Lehmann. Es seien verrückte Zeiten, in denen man unbürokratisch reagieren müsse. „Wenn noch viele andere Firmen so einen Wunsch äußern, müssen wir sehen, wie wir das darstellen können.“ Im Gegenzug für die unbürokratische Lösung gibt es von Lamm eine Spende an den DRK Ortsverein für seine sozialen Projekte. Aktuell bestehen drei Teststrecken in der alten Realschule. Laut Bürgermeister Norbert Lütjens wären bei Bedarf maximal acht möglich.
In der Realschule werden täglich 150 Abstriche genommen
„Der Andrang von 20 Personen auf ein Mal war eine Herausforderung. Sonst vergeben wir Termine, damit sich keine Schlangen bilden. Wir haben die Tests der Heizungsbauer in 20 Minuten abgearbeitet“, sagt Apothekerin Katrin Witzke, die das Testzentrum betreut. Zu künftigen Terminen sollen die HSM-Mitarbeiter in Gruppen kommen. Gestern war keiner von ihnen Corona-positiv. Der nächste Termin für die Heizungsbauer ist Donnerstag. Aktuell werden in der Realschule 150 Abstriche pro Tag genommen, in Spitzenzeiten bis zu 180.