Kiel. Die meisten Kommunen in Schleswig-Holstein haben Schulden. Und die Schuldenberge in den Kernhaushalten wachsen.

Die kommunalen Schuldenberge im Norden wachsen. Die überwiegend bei Banken und Sparkassen aufgenommenen Schulden der schleswig-holsteinischen Gemeinden und Gemeindever­bände erhöhten sich im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2022 um 183 Millionen Euro beziehungsweise 4,5 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro, wie das Statistikamt Nord mitteilte. 

Die Angaben beziehen sich auf die Kernhaushalte. Dabei geht es um den Haushalt einer Kommune im engeren Sinne. Extrahaushalte und andere öffentliche Einrichtungen - etwa kommunale Krankenhäuser oder Energieversorger - bleiben hierbei außen vor. 

Die Schulden der kreisangehörigen Gemeinden stiegen um 7,9 Prozent und die Schulden der Kreisverwaltungen um 5,5 Prozent. Die Amtsverwaltungen konnten dagegen ihren Schulden­stand leicht um 0,2 Prozent in der Summe reduzieren.

Die kreisfreien Städte insgesamt verringerten ihren Schuldenstand um 2,6 Prozent. Flensburg (minus 10,1 Prozent), Kiel (minus 7,1 Prozent) und Neumünster (minus 5,7 Prozent) konnten Schulden abbauen. In Lübeck stiegen die Schulden hingegen um 6,8 Prozent.

Rein rechnerisch entfielen auf jede Einwohnerin und jeden Einwohner Schleswig-Holsteins 1.423 Euro der kommunalen Schulden. Von den 1.104 Gemeinden Schleswig-Holsteins hatten 309 keine Schulden beim nicht-öffentli­chen Bereich - vier Kommunen mehr als 2022. Die einzige Kreisverwaltung, die Ende 2023 keine Schulden hatte, war weiterhin die von Stormarn.

 

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