Lübeck. Metallbauer, Friseur oder doch lieber Tischler? Viele Jugendlichen sind sich unsicher, welcher Beruf zu ihnen passt. Die Handwerkskammer Lübeck bietet nun eine besondere Form der Orientierungshilfe.
Mit einem freiwilligen Handwerksjahr (FHJ) soll Interessierten die Möglichkeit gegeben werden, innerhalb von zwölf Monaten vier verschiedene Handwerksberufe kennenzulernen. Für jeweils drei Monate können Jugendliche und Studienzweifler in einen Betrieb gehen und einen Handwerksberuf ausprobieren, teilt die Handwerkskammer Lübeck mit, die das Projekt gestartet hat. Mehr als 130 Berufe stehen demnach zur Auswahl. „Viele Jugendliche zögern, sich direkt nach ihrem Abschluss beruflich festzulegen”, heißt es. In dem FHJ könne nun bereits vor Ausbildungsstart getestet werden, ob ein Ausbildungsberuf zu einem passt.
Neue Möglichkeit der Berufsfindung
„Viele Jugendliche wünschen sich mehr Praxiserfahrung bei der Berufsorientierung”, sagt der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Lübeck, Andreas Katschke. Er freue sich, „mit dem Freiwilligen Handwerksjahr als erste Kammer in ganz Deutschland ein Angebot geschaffen zu haben, mit dem junge Menschen für sich herausfinden können: Liegt mir das?”
Es gebe so viele Karrieremöglichkeiten und das führe zu Unsicherheiten, so Katschke. „Die meisten Menschen kennen diese Frage: Hätte aus mir auch etwas Anderes werden können – ein guter Tischler, Goldschmied oder Mechaniker? Doch sie hatten nie die Gelegenheit, das herauszufinden.” Das neue Angebot schaffe ganz neue Möglichkeiten bei der Berufsfindung.
Kammer vermittelt Kontakte zu Betrieben
Interessierte Jugendliche und Studierende, die überlegen, ob ihnen eine Ausbildung vielleicht mehr liegt, können sich ab sofort bei der Handwerkskammer Lübeck melden. Sie erhalten eine individuelle Berufsberatung, in der potenzielle Ausbildungsberufe identifiziert werden. Im Anschluss stellt die Handwerkskammer Lübeck einen direkten Kontakt zu Ausbildungsbetrieben her, die das FHJ anbieten.
Die Interessierten sammeln praktische Erfahrungen und lernen die Ausbildungsbetriebe kennen. Außerdem erhalten die Teilnehmenden von den Betrieben eine monatliche Aufwandsentschädigung in Höhe von 450 Euro brutto.
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