Kiel. Seenotretter, Feuerwehr und ein Luftkissenboot brachten die Besitzerin des Pferdes ins Watt, um das Tier einzufangen.
Ein entlaufenes Pferd haben Seenotretter und Feuerwehr mitten aus dem schleswig-holsteinischen Wattenmeer gerettet. Wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Sonntagabend mitteilte, entdeckten Fischer das gesattelte Tier bei Ebbe dreieinhalb Kilometer vor der Nordseeküste zwischen Büsum und St. Peter-Ording und verständigten die Rettungskräfte.
Zunächst war unklar, ob sich eventuell auch ein Reiter oder eine Reiterin in Not befand. Laut DGzRS wusste einer der ehrenamtlichen Helfer der DGzRS allerdings, dass am Vortag ein Pferd beim Verladen in St. Peter-Ording ausgerissen war.
Luftkissenboot brachte die Besitzerin zum Pferd
Während die Retter an Land die Besitzerin verständigten und am Eidersperrwerk abholten, fuhr das Seenotrettungsboot "Paul Neisse" am Sonntag von der Station Eiderdamm aus zu der Stelle im Wesselburener Watt. Fischer hatten das Tier nahe der Tonne 45 entdeckt. Wegen der Ebbe konnte die "Paul Neisse" das Tier allerdings nicht erreichen. Deshalb wurde die Feuerwehr St. Peter-Ording eingeschaltet. Sie brachte die Besitzerin mit einem Luftkissenboot zu der Position.
Gemeinsam gelang es der Frau und zwei Rettern, dem Tier ein Halfter anzulegen. An der langen Leine führten sie das entlaufene Tier namens Napoleon (10) zurück an Land. Nach Angaben der Seenotretter versanken sie dabei immer wieder bis zu den Knien im Watt.
Pferd hatte das Fahrwasser der Eider durchschwommen
Das Pferd hatte seit seinem Verschwinden am Samstag bereits eine weitere Strecke zurückgelegt. Es befand sich weit jenseits der bekannten Wattwanderwege. In der Nacht zum Sonntag hatte es offenbar das Fahrwasser der Eider durchschwommen, die dort in die Nordsee mündet. Die Wattwanderung mit Pferd an der Leine dauerte gut zweieinhalb Stunden.