Kiel/Saarbrücken. Erfreute Reaktionen der SPD in Schleswig-Holstein auf die Wahl im Saarland. CDU verweist auf Daniel Günthers große Beliebtheit.

Die SPD in Schleswig-Holstein sieht im Ergebnis der Landtagswahl im Saarland Rückenwind für ihren Kandidaten Thomas Losse-Müller. „Wenn wir als SPD gemeinsam kämpfen, gewinnen wir Wahlen. Das war 2021 so und das wird dieses Jahr in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen auch so sein“, kommentierte Losse-Müller den Wahlausgang an der Saar.

Währenddessen spricht die CDU im Norden davon, dass sich „einmal mehr“ gezeigt habe, dass sich Landtagswahlen vom Bundestrend „entkoppeln“. So drückte es der Chef der CDU-Fraktion im schleswig-holsteinischen Landtag, Tobias Koch, aus. „Das Ergebnis der Landtagswahl im Saarland ist ein klarer Regierungsauftrag für die SPD.

Landtagswahl SH: SPD im Saarland vorn

Anke Rehlinger ist dies mit ihren hohen persönlichen Zustimmungswerten und ihrem Amtsbonus als Wirtschaftsministerin gelungen. Das schwache Abschneiden der Grünen und der Absturz der Linken hat diesen Erfolg gestützt.“, so Tobias Koch. Im Saarland lag die SPD laut frühen Hochrechnungen bei 44 Prozent, die CDU stürzte auf etwa 27,5 Prozent ab. Je nach Abschneiden der FDP könnte es zu einer SPD-Alleinregierung unter einer Ministerpräsidentin Rehlinger kommen.

Für SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert war die Wahl ein ganz starkes Signal“ auch in Richtung Schleswig-Holstein. „Im Saarland hat es Anke Rehlinger zum ersten Mal seit fünf Jahren geschafft, ein Bundesland zu drehen und den gordischen Knoten zu durchschlagen“, sagte Kühnert im ZDF. Das gebe Zuversicht und Rückenwind für die kommenden Landtagswahlen.

SPD gratulierte Rehlinger zum „grandiosen“ Erfolg

Die SPD im Norden gratulierte der Spitzenkandidatin Anke Rehlinger zum „grandiosen“ Erfolg bei der Landtagswahl im Saarland. „Sie wird die vierte sozialdemokratische Ministerpräsidentin werden. Künftig führen wir acht von 16 Landesregierungen“, freute sich die SPD-Landesvorsitzende Serpil Midyatli.

Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Andreas Jung sagte dem ZDF, der Wahlausgang sei „kein Omen“ für die kommende Wahl im Norden. Jung verwies auf die sehr guten Persönlichkeitswerte von Daniel Günther. Damit begründete er seinen „optimistischen Blick auf die Wahl am 8. Mai in Schleswig-Holstein.

Landtagswahl SH findet am 8. Mai statt

Für die Nord-Grünen – ob die Partei  im Saarland ins Parlament einziehen wird, war am Abend unklar – zeigt das Wahlergebnis, dass auch einem Juniorpartner in einer Regierung „der Sprung in die Staatskanzlei gelingen kann. Das gibt uns Auftrieb für die kommenden Wochen“, teilten die Spitzenkandidatinnen, Monika Heinold und Aminata Touré, mit.

Für den Spitzenkandidaten der Nord-FDP, Bernd Buchholz, hat die Saarland-Wahl „für Schleswig-Holstein wenig Aussagekraft. Im Saarland hat es eine klare Abwahl des CDU-Ministerpräsidenten gegeben. In Schleswig-Holstein haben wir eine starke CDU und zwei erfolgreiche FDP-Minister in einer Landesregierung, die äußerst hohe Zustimmungswerte von den Menschen erhält. Die Ausgangslage ist hier also eine ganz andere als im Saarland, sodass die Chancen für ein starkes Ergebnis für die FDP in Schleswig-Holstein sehr gut sind.“

  Die Wahl gestern war die erste von vier Landtagswahlen 2022. Am 8. Mai entscheiden die Schleswig-Holsteiner, eine Woche darauf die Menschen in NRW, im Herbst wählt Niedersachsen