Pinneberg. Beim ersten Hundeschwimm-Aktionstag ist das Außenbecken am Wochenende für Vierbeiner reserviert. Was geplant ist.
Es ist Sonnabend. Die Sonne gibt noch einmal alles zum Ende der Freibadsaison und scheint angenehm warm an diesem Herbstmorgen. Von Weitem ist ein reges Planschen und Spritzen zu vernehmen.
Doch wer sich dem Bad an der Pinneberger Burmeisterallee nähert, sieht sofort: Es sind keine Menschen im Außenbecken, sondern dort tummeln sich Hunde. Denn es ist Hundeschwimmen-Aktionstag, bei dem das Becken ausschließlich für die Vierbeiner geöffnet ist.
Schwimmbadbesuch für Hund und Halter
Es sind Hundehalter und ihre Tiere aus der ganzen Umgebung gekommen, um an dem Spektakel teilzunehmen. Insgesamt nehmen 60 Personen teil, darunter 40 Hunde. Der Eintrittspreis von 2,50 Euro wird an den Tierschutzverein Pinneberg gespendet. Natürlich können die Besucher auch noch zusätzlich etwas spenden.
„Ein guter Zweck für Mensch und Tier“, findet Antonios Taklakoglou. Der 19-jährige, der erst kürzlich seine Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetrieb absolviert hat, organisiert diesen Hundeschwimm-Aktionstag gemeinsam mit Lars Engelmann. Dieser tauscht sich rege mit den Hundebesitzern aus und wirkt zufrieden.
Viele Schwimmbäder in Deutschland veranstalten ein jährliches Hundeschwimmen zum Abbaden der Freibadsaison. „Das Wasser wird im Winter ohnehin abgepumpt und die Becken gereinigt. Warum das Wasser also nicht noch einmal nutzen“, fragt Björn Pätzel, der Betriebsleiter der Bäder Pinneberg. Das Wasser wurde vorher extra entchlort, falls die Hunde aus dem Becken trinken. „Besitzer dürfen leider nicht mit ihren Vierbeinern ins Wasser, da es Vorschriften für den Chlorgehalt gibt, den ein Schwimmbecken für den normalen Badebetrieb einhalten muss.“, so Lisa Krieger, die stellvertretende Betriebsleitung, die eigens mit ihrer gefleckten Bulldogge Alvina an dem Spaß teilnimmt.
Nicht alle Hunde wollen auch im Außenbecken schwimmen
Es sind nur 19 Grad im Wasser, doch die Sonne wärmt. Shar-Pei-Mix Bolle macht davon Gebrauch: Er sonnt sich lieber am Beckenrand und macht es sich direkt neben dem Nichtschwimmer-Schild bequem. Das Wasser ist ihm suspekt. Einige der anwesenden Hunde scheinen, wie Bolle, etwas wasserscheu zu sein. So auch der kleine, weiße Zwergspitz Keto. „Er macht sich sein schönes Fell ungern nass“, weiß Besitzerin Antje Lehmann aus Wedel.
Andere haben die Hoffnung, ihre Hunde mithilfe von Leckerlis und Spielzeug zu animieren, ins Wasser zu gehen. Nicht immer mit Erfolg: Gabriela Hartong, Besitzerin von Labradoodle Hündin Baily, muss ihren Ball mit dem Kescher wieder herausfischen. „Eigentlich ist Baily eine Wasserratte, aber heute scheint sie keine Lust zu haben.“, wundert sich Hartong.
Am Ende traut sie sich, mit viel Überredungskunst, doch noch in das kühle Nass. Ganz anders ist Mischlingshündin Tapsi drauf: Mit Begeisterung macht sie einen Bauchklatscher in das Becken, um ihren Ball zu holen. Das „Nicht vom Beckenrand Springen“-Schild scheint für heute keinerlei Relevanz zu haben.
Seehund-Abzeichen für besonders gute Schwimmer?
Doch egal ob im Wasser oder an Land, die Stimmung ist ausgelassen und die Besucher zeigen sich begeistert. Die Bäder Pinneberg planen in Zukunft, jedes Jahr ein Hundeschwimmen zu veranstalten. Dafür stehen auch schon reichlich Ideen im Raum: Beim nächsten Mal soll zusätzlich noch das Kinderbecken geöffnet werden, damit auch kleinere oder schüchterne Hunde sich ans Wasser gewöhnen können.
Betriebsleiter Pätzel spielt mit dem Gedanken, einen Sprungwettbewerb für den schönsten Sprung ins Wasser zu starten. „Es könnte für gute Schwimmer auch ein Seehund-Abzeichen geben“, überlegt Organisator Lars Engelmann. Insgesamt kamen 147,52 Euro für den Tierschutzverein Pinneberg zusammen.