Kiel. Die Masten sind doppelt so hoch wie die der “Gorch Fock“. Die größte Yacht der Welt kostet 400 Millionen Euro und fährt nach Spanien.

Sie ist die größte Segelyacht der Welt: An diesem Sonntag nun soll die 143 Meter lange „Sailing Yacht A“ Kiel verlassen und nach mehrjähriger Bauzeit auslaufen. Als Ziel nannte ein Sprecher des russischen Auftraggebers Andrej Melnitschenko am Freitag Südspanien. Die offizielle Übergabe an den Eigner sei für das späte Frühjahr vorgesehen.

Über den Baupreis für den knapp 25 Meter breiten Dreimaster mit vollautomatischen Segeln und 90 Meter hohen Masten gibt es keine offiziellen Angaben. Es wird über einen Preis in Höhe von 400 Millionen Euro spekuliert. Zum Vergleich: Die Masten sind etwa doppelt so hoch wie bei der "Gorch Fock".

Philippe Starck hat die Yacht entworfen

Entworfen hat die futuristisch anmutende Yacht der Designer Philippe Starck. Der Franzose hatte für Melnitschenko vor Jahren bereits die 119 Meter lange Motoryacht „A“ ersonnen. Sie entstand ebenfalls in Kiel.

Hat die Milliardärs-Yacht einen Kiel aus gebogenem Glas?

Viel bekannt ist über die Superyacht nicht, vor allem sind kaum Einzelheiten aus dem Inneren an die Öffentlichkeit gelangt. Die Yacht soll aber für rund 14 Gäste ausgelegt sein, die angeblich in Räumen mit großflächigen Kristallspiegeln untergebracht werden. Der Kiel soll am unteren Ende aus gebogenem Glas geformt sein, damit man an Bord die Unterwasserwelt beobachten kann. Die Segel werden indes vollautomatisch gesetzt oder gerefft. Unter Maschine erreicht das Schiff Angaben aus der Branche zufolge eine Höchstgeschwindigkeit von 21 Knoten, was nicht ganz 40 Kilometern pro Stunde entspricht.

Die Yacht muss besonderen Weg wählen

Die Reichweite bei mittlerer Geschwindigkeit soll bei 5320 Seemeilen liegen – was reichen dürfte,um von Kiel aus in wärmere Gewässer zu gelangen. Allerdings sind die Hightech-Masten so hoch, dass die "Sailing Yacht A" die Ostsee nicht über den Nord-Ostsee-Kanal verlassen kann, sondern den Weg durch den tiefen Sund zwischen Amager und Saltholm im Öresund wählen muss, wo die Verbindung zwischen Dänemark und Schweden nicht auf der Brücke sondern im Tunnel verläuft. Und selbst da reicht der Tiefgang der Superyacht nur knapp aus.