Flintbek. Die Population profitiert von den warmen und trockenen Frühjahren der vergangenen Jahre. Doch es kommt nicht nur auf die Witterung an.
Gute Nachrichten zum Osterfest: Die Zahl der Feldhasen in Schleswig-Holstein ist stabil. In einigen Regionen des Landes habe sich die Population sogar verbessert, sagte ein Sprecher des Landesjagdverbandes.
Vor allen Dingen in der Marsch gebe es besonders viele Feldhasen, aber auch in Ostholstein, zum Beispiel auf der Insel Fehmarn sei er stark vertreten. Rein rechnerisch lebten im Frühjahr 2020 in Schleswig-Holstein etwa 16,07 Feldhasen pro Quadratkilometer. Ähnlich viele Hasen wurden im Frühjahr 2019 gezählt.
Feldhasen-Population in Schleswig-Holstein stabil
Bundesweit wurden nach Angaben des Deutschen Jagdverbandes 14 Feldhasen im Schnitt pro Quadratkilometer auf Äckern, Wiesen und Wäldern gezählt – das sind etwa zwei Hasen mehr als noch bei der vergangenen Hasen-Zählung 2019.
Naturschützer gehen davon aus, dass zwischen zwei und drei Millionen Feldhasen in Deutschland leben. Der Feldhase (Lepus europaeus) steht auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten. Etwa seit zehn Jahren hat sich die Population aber auf niedrigem Niveau stabilisiert.
Feldhase profitiert vom niederschlagsarmen Wetter
Der Feldhase hat 2020 – ebenso wie in den beiden Jahren zuvor – sehr vom niederschlagsarmen und warmen Wetter profitiert. Die ersten Junghasen erblicken bereits im Februar das Licht der Welt. "Ist es in den Monaten Februar bis Mai besonders trocken und nicht zu kalt, haben die Jungtiere eine hervorragende Grundlage", sagte der Sprecher des Landesjagdverbandes.
Regen, ein nasses Fell, dazu ein scharfer kalter Wind sorgten hingegen für eine hohe Sterblichkeitsrate bei den Junghasen. Denn anders als Kaninchen, die in einem schützenden Bau unter der Erde leben, legen sich Feldhasen in sogenannte Sassen, kleinere Mulden, auf Feldern. So sind sie der Witterung ausgesetzt.
Negativ für Feldhasen: große zusammenhängende Felder
Eine günstige Witterung allein reicht jedoch nicht für langfristig stabile Feldhasenbestände. So hätten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler herausgefunden, dass große zusammenhängende Felder negativ seien, sagte der Landesjagdverbandssprecher. "Im Innern gibt es keinen Lebensraum für Feldhasen. Zudem fehlen die krautreichen Feldränder, die Nahrung bieten." Besonders Maisfelder meidet der Feldhase demnach.
Wichtig für das Überleben der Feldhasen sei außerdem die Zahl der Raubsäuger. "Dort, wo Rotfuchs und Marder intensiv bejagt werden (können), haben die Hasenpopulationen ebenfalls sehr gute Voraussetzungen", sagte der Landesjagdverbandssprecher.