St. Peter-Ording. Das Urban Nature Hotel möchte mit einem ungewöhnlichen Konzept auf sich aufmerksam machen. Was die Gäste erwartet.

Es soll urban sein, aber auch eine Nähe zur Natur vermitteln. Es soll ein Haus für jene sein, die sich ein Naturerlebnis wünschen, aber auch gleichzeitig das städtische Lebensgefühl mit in den Urlaub nehmen wollen. Das neue Urban Nature Hotel in St.  Peter-Ording möchte mit diesem Konzept auf sich aufmerksam machen. Morgen ist Eröffnung des Viersterne­hotels im Ortsteil Bad.

Nordsee: Urban Nature Hotel eröffnet in St.  Peter-Ording

Wer in den Neubau kommt, der betritt das Haus nicht einfach durch eine Glasschiebetür, sondern durch den „Tunnel der Fusion“. „Das ist die Fusion der beiden Welten, das Beste aus Stadt und Land“, sagt der neue Hotelchef Christian Bärwinkel. „Draußen haben wir die Weite, das Naturerlebnis von St. Peter-Ording, und drinnen haben wir die Urbanität.“ Die Natur vor der Haustür haben auch andere Hotels im Ort, das Urban Nature vermarktet es eben anders. „Wir bekommen den urbanen Lifestyle erlebbar und spürbar gemacht für den Gast“, so Bärwinkel.

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Durch die Inneneinrichtung etwa: Die Decken im Foyer sind schwarz, der Fußboden aus Sicht-Estrich, die Wände aus Sicht-Beton, es gibt Lichtinstallationen mit einem warmen, diffusen Licht – Indus­triedesign trifft es am ehesten. Die Tapeten mit wirren Zeichnungen stellen den Großstadtdschungel dar. Es gibt kostenfreies WLAN, Elektroladestationen, den Verleih von Fahrrädern und Boller­wagen, Longboards und E-Rollern. Die Lobby erinnert ein wenig an einen modernen Co-Working-Space und kann als Arbeitsplatz benutzt werden, auf den Tischen sind Steckdosen für Handy und Laptop installiert.

Stolz ist Bärwinkel auf den 24-Stunden-Kiosk: „Das ist der Späti, ähnlich wie man ihn aus Berlin kennt und vom Hamburger Berg vielleicht.“ Dort können sich die Gäste noch ein Bier oder einen Snack für den Strand holen. Bärwinkel: „In St. Peter machen die Geschäfte oft um 20 oder 21 Uhr zu, dann ist es schwer, noch etwas zu kriegen.“ Diese Lücke möchte das Haus schließen.

Nordsee: Neues Viersterne-Hotel in St. Peter-Ording

Das Teil des Konzepts: Das Hotel möchte nicht nur für Gäste von außerhalb offen sein, sondern auch für die Anwohner. Denn das gute Miteinander mit den Einheimischen, die von neuen Hotelbauten in der Regel nicht begeistert sind und sich häufig eher weniger statt immer mehr Touristen wünschen, ist dem Hotelchef ein Anliegen. Während einige Anwohner davon sprechen, dass für den dreistöckigen Hotelneubau etwa ein kleines Wäldchen abgeholzt wurde, waren es laut einer Sprecherin der Tourismuszentrale St. Peter-Ording lediglich ein paar Bäume. Zuvor standen auf der Fläche drei unbewohnte Einfamilienhäuser.

Die Gunst der Menschen, die hier leben, ist Christian Bärwinkel wichtig: „Das ist auch eine Anlaufstelle für St. Peteraner, wir sind kein geschlossenes Refugium. Jeder ist willkommen. Das ist ein Haus der Begegnung. Das Schönste ist es, wenn das Ganze mit Leben gefüllt ist.“ Mit dem Ganzen meint er die Lobby, aber auch die Bar und das Restaurant des Hotels. „Wie in der Stadt: Da kommen auch alle Kulturen, alle Menschen zusammen.“ Es soll nicht nur darum gehen, Ruhe zu finden: Wer offen ist, soll in Zukunft in der Lobby neue Leute kennenlernen. Christian Bärwinkel, seine Stellvertreterin Sarah Heusch und das Marketing-Team haben viel vor: Es sollen regelmäßige Veranstaltungen stattfinden – Kabarett, Lesungen, Poetry-Slams, Liedermacher-Abende. Bärwinkel: „All das, was wir aus Berlin, Amsterdam oder Hamburg kennen, soll im Kleinen hier in der Lobby passieren.“

Das Hotel gehört zum „Nordseekollektiv“

Mit dem Urban Nature ist neben dem SrandGutResort, dem Ambassador Hotel & Spa, dem Aalernhüs sowie dem Beach Motel das fünfte Hotel mit mehr als 100 Betten entstanden. Außerdem ist ein Golfhotel im Ortsteil Böhl mit ebenfalls mehr als 100 Betten geplant.

Christian Bärwinkel, gelernter Hotelfachmann, hatte zuletzt als stellvertretender Hoteldirektor im Uptalsboom Wellness Resort Südstrand in Wyk auf Föhr gearbeitet. Sara Heusch, gelernte Köchin, arbeitete zuletzt als Front Office Managerin im Beach Motel Heiligenhafen. Das Urban Nature reiht sich ein in die Riege einer neuen Generation – dazu zählt der 33 Jahre alte Hotelchef das Beach­motel, das Hotel Zweite Heimat, das StrandGutResort, aber auch das neue Restaurant Salt&Silver und Tobis Surfshop. Das Hotel gehört zum „Nordseekollektiv“, einem Zusammenschluss einiger der genannten Hotels. „Das sind Adressen, die sich alle gut ergänzen. Wir haben als Zielgruppe nicht die Jungen, aber die Junggebliebenen“, so Bärwinkel.

Zimmerpreise beginnen ab 140 Euro für die Nacht

Und für die bietet das Hotel mit den 90 Zimmern (inklusive 17 Suiten und De­luxe-Zimmern) neben einem 800 Qua­dratmeter großen Wellnessbereich inklusive Panoramasauna mit Blick über die Salzwiesen Richtung Nordsee, einen Fitnessbereich, das Restaurant „Auntie Clara“, die Bar „Drifters Hang out“ (bei den Getränken kooperiert das Hotel mit dem Erfinder des Gins Basil Smash, Jörg Meyer), den Rooftop „Scraper’s Club“ ebenfalls mit Panoramablick auf die Nordsee.

Die Gastronomie ist auch für externe Gäste zugänglich. Derzeit besteht das Team aus 45 Mitarbeitern, weitere werden wie in der Hotel- und Gas­tronomie üblich noch gesucht. Wie in der Branche ebenfalls üblich, hat das Urban Nature Wohnungen angemietet, um Wohnraum für die Mitarbeiter zu schaffen. Für die Gäste wird der Besuch des neuen stylischen Hotels übrigens nicht ganz günstig: Je nach Nachfrage beginnt der Zimmerpreis bei 140 Euro und kann bis zu 240 Euro steigen.

Hotelchef Bärwinkel freut sich über seinen neuen Wohn- und Arbeitsplatz. „So kann ich mich auch endlich am Kitesurfen versuchen – das steht schon lange auf meiner To-do-Liste.“