Er riss die Saiten seiner Gitarre mit den Zähnen an, malträtierte sie mit den Ellenbogen, fuhr mit der Zunge über ihren Steg und spielte sie auch schon mal hinter dem Rücken.
Jimi Hendrix ließ sein Instrument singen, krachen, flüstern, jubeln, trauern und lichterloh brennen. Am 6. September 1970 ertönte zwischen Püttsee, Flügger Watt und Strand ein infernalisches Gewitter von jaulenden, sich zersplitternden und überlagernden Klängen. Es war das letzte Mal, dass Hendrix live spielte. Zwölf Tage nach dem Festival fand seine deutsche Freundin Monika Dannemann ihn tot im Londoner Hotel "Samarkand". Er war erstickt am eigenen Erbrochenen, nach übermäßigem Konsum von Drogen und Rotwein.
Zuvor aber hatte der Gitarrist noch einmal die "Love and Peace"-Generation auf Fehmarn begeistert. Damals waren auch Canned Heat, Mungo Jerry, Alexis Corner, Ginger Baker und Rod Stewart mit von der Partie. Auf dem Grünland nördlich von Püttsee erinnert ein Gedenkstein an den historischen Auftritt. (MHW)