Kleine Fluchten: Das arcona Living Bach14 in Leipzig steht in direkter Nachbarschaft zu Thomaskirche und einem Museum des Meisterkomponisten
Es gibt genug Gründe, nach Leipzig zu fahren. Die sächsische Metropole bietet ein vielfältiges kulturelles Angebot. Das ehrwürdige Grassi-Museum im Art-déco-Stil ist ebenso sehenswert wie der moderne Glasbau des Museums für bildende Künste. Weiterhin das bedeutende Orchester im Gewandhaus und eine vielfältige Kabarettszene sowie der berühmte Thomanerchor, über den es im vergangenen Jahr einen interessanten Film im Kino zu sehen gab. Seine Heimat ist die Thomaskirche, die mit dem Namen von Johann Sebastian Bach untrennbar verbunden ist. Und genau an diesem Platz inmitten der Altstadt befindet sich in einem der stolzen Patrizierhäuser aus der vorletzten Jahrhundertwende das charmante Hotel arcona Living Bach14.
Faksimiles von „Jauchzet Gott in allen Landen“ stehen über den Bettpaneelen
Die Sandsteinfassade des Vorderhauses wurde aufwendig restauriert. Durch den Eingangsflur gelangt man in den hellen, von einem Glasdach überspannten Innenhof zur Lobby mit ihren bunten Ohrensesseln und der Rezeption. Schnell wird klar, dass es sich um mehrere Gebäude handelt, die zu einem Ganzen verbunden wurden. Das ursprüngliche Wohnhaus aus der Gründerzeit liegt zur Straße mit Blick auf die Thomaskirche. Das zweite Gebäude des Komplexes stammt aus der Renaissancezeit und ist eines der ältesten Häuser Leipzigs, der Neubau im Hinterhof ist zum Rathaus hin ausgerichtet.
Der Gast hat die Wahl bei verschiedenen Ausblicken. Die Hotelleitung bezeichnet die Unterkünfte als „Wohnsinfonie“. Die Zimmerkategorien heißen in Anlehnung an die Werke von Bach „Fuge“, „Partita“, „Sonate“, „Kantate“ und „Motette“. Sie unterscheiden sich in der räumlichen Aufteilung sowie durch ihre Farbgebung. Der moderne, vornehme Einrichtungsstil ist in allen Räumen gleich. Durchgängig als Reminiszenz an die klassische Musik ziehen sich Gegenstände wie ein roter Faden durch alle 52 Wohneinheiten. Dazu gehört über der Bettpaneele das vergrößerte Tapeten-Faksimile der Cantata Nr. 51 „Jauchzet Gott in allen Landen“ des Komponisten. Auch die Nachbildung von Orgelpfeifen an der Pendelleuchte unterstreicht den musikalischen Charakter des Hauses. „Die Möbelstücke sollen das Thema Bach bewusst aufgreifen“, sagt Hoteldirektor Markus Buchhagen. Auch der dunkle Sekretär mit barocken Stilelementen erinnert an diese Zeit. Ganz besonders wird diese Epoche in den „Kantaten-Zimmern“ mit ihren wunderschön bemalten Holzdecken und den Balken fühlbar. Sehenswert ist das original erhaltene Treppenhaus.
Das Hotel versteht sich auch als Boarding House, deshalb verfügen viele Zimmer über eine kleine Pantry. Im Untergeschoss befindet sich eine Laundry mit Waschmaschine und Bügelbrett. Zur körperlichen Ertüchtigung gibt es einen kleinen Fitnessraum sowie eine Sauna mit Ruheraum. Und wer sich nicht nur im Zimmer aufhalten möchte, der kann in der Lobby im abgeteilten Living Room fernsehen oder lesen. Oder sich zum Plausch treffen. Dieser Raum wird auch für Besprechungen in kleiner Runde genutzt.
Zum Speisen muss man nicht weit gehen, das Restaurant Weinwirtschaft befindet sich direkt im Haus. Recht preisgünstig bietet die Karte eine Auswahl an saisonalen und regionalen Gerichten mit Hausspezialitäten wie den Rinderrouladen mit Rotkohl und Klößen. Auch spanische Tapas sind sehr gefragt. Dazu gibt es viele gute Weine, die mehrmals im Jahr bei einer Winzerparty verköstigt werden. Dabei erfährt der Teilnehmer bei einem mehrgängigen Menü viel über die Weine sowie über Land und Leute der jeweiligen Region. Das aufmerksame Servicepersonal sorgt stets für das Wohlbefinden der Gäste. Den Mitarbeitern macht die Arbeit offensichtlich viel Freude. „Das liegt sicherlich auch daran, dass wir fast alle an der Entstehung des Hotels beteiligt waren und uns daher mit dem Haus stark verbunden fühlen“, sagt die freundliche Dame an der Rezeption.
Johann Sebastian Bach grüßt von überall. Als Bronzestatue blickt er von der Thomaskirche direkt auf das Hotel. Nebenan befindet sich das Bachmuseum, wo man Interessantes über das Leben des Meisterkomponisten erfährt. In der Schatzkammer sind unter anderem originale Bachhandschriften präsentiert. Und im Bach-Shop gibt es viele Souvenirs – von kunstvoll bis kitschig.