Aus dem rund 150 Jahre alten Lichterfest ist ein Illuminationsspektakel geworden. Zwischen dem 8. und 11. Dezember leuchtet due Stadt.

Alles bewegt sich, alles dreht sich: Ein Theater vertilgt seine Besucher, aus einem Brunnen schwebt ein Frauenkopf, riesige Bäume verschlingen ganze Säuleneingänge. Lyon leuchtet. Illuminationskünstler verwandeln die Weltkulturerbe-Stadt in Frankreich in ein fantasievolles Kunstwerk. Zwischen dem 8. und 11. Dezember setzt sich die Rhone-Metropole in Szene und feiert sich als Stadt der Lichtkunst.

Die traditionelle Fête des Lumières hat jahrhundertealte Wurzeln. Seit die Pest im Jahr 1643 die Region heimgesucht hatte, pilgerten die Einwohner Lyons jeweils am 8. September zu Ehren der Jungfrau Marie zur Kapelle Notre-Dame-de-Fourvière, um der Schutzheiligen Kerzen und Goldtaler zu opfern. Knapp 200 Jahre später sollte eine Marienstatue errichtet werden, die Einweihung wurde verschoben. Die Saone war über die Ufer getreten und bedrohte die Stadt. Doch auch am 8. November mussten die geplanten Festlichkeiten wegen eines neuen Unwetters abgesagt werden. Die Einweihung schien unter einem schlechten Stern zu stehen, als sich am 8. Dezember der Himmel plötzlich erhellte. Als Dank für das Wunder zündeten die Bewohner Kerzen und Laternen an.

Seither kann man jedes Jahr in Lyon ein Lichtermeer bewundern. Ganz modern erwecken nun 3-D-Videoprojektionen auf der Fassade der Kirche St. Nizier eine mehr als tausendjährige Geschichte zum Leben.