Bargteheide. Der US-Amerikaner begeisterte Fans und Jugendspieler der Bees. Neuer Center kommt aus Bergedorf.

Er war der erste Basketballprofi beim TSV Bargteheide, elektrisierte die wachsende Fanszene mit seinem spektakulären Spiel und hatte einen großen Anteil an der erfolgreichen Premierensaison mit dem sechsten Platz in der 1. Regionalliga Nord: Nun ist die Zeit von Jeremy „JJ“ Ingram bei den Bees abgelaufen. Der US-Amerikaner verlässt den Verein nach einem Jahr.

In Bargteheide wird man sich an seinen großen Star noch lange erinnern. „Er ist nicht nur ein super Basketballspieler, sondern auch eine absolute Frohnatur. Die Saison hat mir daher sehr viel Freude mit ihm gemacht, und ich danke ihm für seine starken Leistungen, seinen Einsatz und seinen vorbildlichen Charakter“, sagt Trainerin Şükran Gencay.

Bargteheide Bees: Jeremy Ingram war der beste Werfer der Liga

Auch Sportdirektor Said Ghalamkarizadeh lobt Ingrams Einsatz: „Er hatte großen Anteil an unserer erfolgreichen Saison. Zudem hat er unsere Jugend nicht nur trainiert, sondern auch begeistert.“ Der 32-jährige Profi stand verletzungsbedingt nur in 15 von 22 Spielen auf dem Feld. Das reichte dem Guard, um zu einem herausragenden Spieler der Liga zu avancieren.

Seine Bilanz von durchschnittlich 25,7 Punkten pro Partie war der Liga-Bestwert. Dazu steuerte er durchschnittlich 5,6 Rebounds, 2,9 Assists und 3,3 Steals pro Spiel bei. Vom Fachportal eurobasket.com wurde Ingram ins „First Team“ der Liga gewählt sowie als bester Importspieler (Nicht-EU-Ausländer) ausgezeichnet.

Der Regionalliga-Konkurrent Königs Wusterhausen soll sein neuer Club sein

Mit warmen Worten verabschiedet sich Ingram von den Bees: „Ich möchte mich zuerst beim Verein bedanken, der nicht nur viel Klasse und Liebe für mich als Spieler gezeigt hat, sondern auch für mich als Mensch.“ Und weiter: „Nachdem ich mir zu Saisonbeginn den Mittelfuß gebrochen habe, haben sie an mir festgehalten, mich unterstützt und mir das Gefühl gegeben, Teil der Familie zu sein. Deshalb wollte ich mich revanchieren und diese Dankbarkeit auf dem Court zeigen.“ Er fühle sich glücklich und geehrt, dass er vor so großartigen Zuschauern spielen durfte.

Zu welchem Club Ingram wechselt, teilten die Bees nicht mit. Er bleibe aber in der Regionalliga Nord, hieß es. Nach Abendblatt-Informationen sind die Red Dragons Königs Wusterhausen, Zehnter der vergangenen Saison, der neue Verein. Somit würde „JJ“ am 11. November in die Bargteheider DBS-Halle zurückkehren – für das Auswärtsspiel mit den Brandenburgern.

Die Suche nach einem anderen Profi läuft

Bargteheides Suche nach einem Nachfolger läuft. Ziel des Clubs, der wie im Vorjahr mit einem Etat von mindestens 50.000 Euro plant, ist eine erneute Verpflichtung eines Profis aus dem Nicht-EU-Ausland. Die Regionalligisten dürfen in den Partien einen dieser Importspieler einsetzen.

Auf einer anderen Position haben die Bees bereits aufgerüstet. Der erste Neuzugang für die im September beginnende Saison ist der heiß umworbene Center Yngve Jentz. Der 2,07-Meter-Mann kommt von Absteiger TSG Bergedorf. Für Sportdirektor Ghalamkarizadeh ist die Verpflichtung des 26-Jährigen ein Coup: „Ich bin stolz, dass sich Yngve für uns entschieden hat. Er hatte einige Angebote, auch aus der ProB.“

Der erste Neuzugang Yngve Jentz hat mit Wedel in der Dritten Liga gespielt

Jentz war in der vergangenen Saison einer der besten Center der 1. Regionalliga Nord. Für die TSG Bergedorf Stargazers kam er im Schnitt auf ein Double-Double (15,2 Punkte, 10,3 Rebounds), dazu war er mit 1,6 Blocks der beste Shotblocker der Liga. Zudem bringt er höherklassige Erfahrung mit. Von 2019 bis 2022 lief Jentz für den SC Rist Wedel 68-mal in der ProB auf. Dort stand er für Schwerstarbeit und Zuverlässigkeit. In seiner besten Saison 2020/21 kam er auf 4,3 Punkte, 5,3 Rebounds und 0,8 Rebounds pro Spiel (in durchschnittlich 16,5 Minuten).

Jentz verließ Wedel, um sich auf seine berufliche Karriere zu fokussieren. Zuvor spielte er unter anderem für Bergedorf, Itzehoe und die Hamburg Sharks in der NBBL. Ausschlaggebend für seine Entscheidung für den Stormarner Club sei die menschliche Komponente gewesen, sagt Jentz. „Außerdem hat der Verein auf mich aus der Ferne immer einen guten Eindruck gemacht hat. Das, was man von außen sieht, ist einfach sehr vielversprechend.“

Trainerin Gencay hält viel von der ersten Neuverpflichtung

Sportlich will Jentz seine vergangene Saison vergessen machen. „Persönlich hatte ich kein erfolgreiches Jahr. Das Bees-Team, das hier gerade zusammengestellt wird, hat die Chance, oben anzugreifen in der Regionalliga“, sagt er. Ihm sei es wichtig, in einer Mannschaft zu spielen, mit der man um die Play-offs kämpfen kann.

Trainerin Gencay bezeichnet ihren neuen Center als harten, aber fairen Spieler, der sich über die Jahre außerordentlich gut entwickelt habe. „Im persönlichen Gespräch hat sich mein Eindruck von ihm als sehr smarter, engagierter junger Mann bestätigt. Er passt sehr gut zu uns und wird unser Team extrem verstärken“, sagt sie.