Bargteheide. Verbandsligafußballer starten mit 4:2 über den Leezener SC in die Restsaison. Cheftrainer Kevin Bothstede bleibt.

Wenn die Hälfte des Kaders aus unterschiedlichen Gründen fehlt und dadurch nur ein einziger Ersatzspieler auf der Bank sitzt, ist das Wichtigste: keine Verletzungen. Dieser Wunsch erfüllte sich für die Verbandsligafußballer des TSV Bargteheide in ihrem ersten Spiel des Jahres ganze zwei Minuten lang – dann ging Ole Rahloff mit Schmerzen zu Boden und musste raus. Schlechter hätte die Restsaison für den TSV nicht starten können.

Stormarner festigen durch 4:2-Sieg Platz in den Top drei

Was dann folgte, nannte Trainer Kevin Bothstede später „ein Mentalitätsding“. Beim 4:2 (1:1) gegen den Leezener SC drehte seine Mannschaft ungeachtet aller Personalprobleme einen zweimaligen Rückstand in einen letztlich verdienten Sieg. Damit festigte Bargteheide seinen Platz in den Top drei der durch einige Spielabsagen etwas verzerrten Tabelle. Der Rückstand auf Spitzenreiter SV Todesfelde II ist bereits recht happig. Darf trotzdem noch vom Aufstieg geträumt werden?

Trainer möchte mittelfristig eine Klasse höher spielen

„Warum nicht“, sagte Bothstede grinsend, ohne dabei in Euphorie zu verfallen. „Wir müssten alle restlichen Spiele gewinnen, dann kann man mal schauen, wo wir am Ende stehen.“ Unabhängig davon, ob Todesfeldes Zweite und auch der WSV Tangstedt noch ins Straucheln geraten, strebt Bargteheide Richtung Landesliga. Mittelfristig, so Bothstede, „würden wir schon gern eine Liga höher gehen. Die Jungs sind talentiert, spielen einen guten Ball – da ist mehr drin.“

An diesem Ziel wird Bothstede auch weiterhin arbeiten dürfen, er hat sich mit dem Verein auf die Fortsetzung seiner Amtszeit über die laufende Saison hinaus geeinigt werden. Auch Marc Rieger bleibt, während der andere Co-Trainer Andreas Richter im Sommer als Chefcoach beim SSC Hagen Ahrensburg II anheuert (wir berichteten). Trotzdem wird der Trainerstab künftig noch größer. Aus der eigenen A-Jugend rücken Chefcoach Michel Wohlert und Co-Trainer Waldemar Fuhr auf.

Bargteheider sind für ihr temporeiches Offensivspiel gefürchtet

Schon länger sind die Bargteheider in der Süd-West-Staffel für ihr temporeiches Offensivspiel gefürchtet. Was das Team bislang von den absoluten Topclubs trennte, waren fehlende Konstanz und manchmal die letzte Cleverness. Da ist es ein gutes Zeichen, die durchaus unangenehme Aufgabe gegen Leezen gelöst zu haben, trotz einiger Rückschläge. Nach einigen guten Chancen – unter anderem scheiterte Jan Luca Schulz in der 24. Minute am Pfosten – gingen urplötzlich die Gäste in Führung, als Tobias Neumann nach einer halben Stunde Bargteheides Torwart Christoph Beck tunnelte. Schulz glich zwar mit einem sehenswerten Schuss in den rechten Winkel noch vor der Pause aus (41.). Doch abermals Neumann bestrafte eine Bargteheider Unachtsamkeit nach einem flach ausgeführten Freistoß von halbrechts – 1:2 (60.).

Schiedsrichter pfeift schmeichelhaften Elfmeter für den TSV

Auf dem Weg zurück ins Spiel half auch der Schiedsrichter mit. Nach einem regelkonformen Zweikampf zeigte Referee Matthias Studt auf den Punkt. Schulz verwandelte den schmeichelhaften Elfmeter souverän (69.). Dass der Heimsieg am Ende als verdient bezeichnet werden durfte, lag vor allem an Bargteheides Auftritt in der Schlussphase. Mit deutlich mehr Mut als der Gegner drückten die Gastgeber auf die Führung, für die der aufgerückte Nico Antoni (79.) sorgte, und spielten auch danach weiter nach vorne. Felix Otto, der so unverhofft früh eingewechselt werden musste, traf mit einem hübschen Schlenzer aus 18 Metern zur Entscheidung (87.).

Der TSV Trittau (Verbandsliga Süd-Ost) holte sich beim Spitzenreiter Ratzeburger SV eine empfindliche 2:7 (1:3)-Klatsche ab. Trainer Matthias Räck sagte: „Ratzeburg war nicht überragend. Wir haben zu aber viele Fehler gemacht, ein bisschen Angst gehabt.“

Leon Raschka (35.) traf zum zwischenzeitlichen 1:2, später verkürzte Lennard Bahn (66.) auf 2:6. Für den Aufstiegsfavoriten waren Sören Todt (17., 25.), Lennart Kurth (40.), Joshua Zander (53.), Andreas Paulsen (58.) und Jonah Vogt (60., 87.) erfolgreich.