Trittau. Der Fußball-Verbandsligist lässt den Vertrag seines Erfolgscoaches auslaufen. Warum der mit Unverständnis reagiert.
Nach fünf Jahren ist Schluss: Fußball-Verbandsligist TSV Trittau lässt den Vertrag von Trainer Matthias Räck am Ende dieser Saison auslaufen. Auch die Zusammenarbeit mit Co-Trainer Malte Stüve endet. „In Gesprächen mit den Spielern haben wir bemerkt, dass die Mannschaft frischen Wind benötigt“, sagte Fußballobmann Lars Auerbeck dem Abendblatt.
Trainer spricht von einer „unterirdischen Entscheidung“
Räck übte scharfe Kritik: „Das kann ich nicht verstehen, keiner kann das verstehen. Es ist eine unterirdische Entscheidung“, sagte er unserer Redaktion. „Ich habe hier viel aufgebaut, die Mannschaft in der Kreisklasse übernommen. Nebenbei habe ich noch ganz andere Aufgaben erldigt – dann dieser Arschtritt.“
Als Räck im Februar 2018 seine bereits zweite Amtszeit bei den Stormarnern begann, steckte der TSV im Tabellenkeller der Kreisklasse A. Unter seiner Regie gelangen Aufstiege in die Kreis- und Verbandsliga, wo Trittau auf Rang sechs überwintert. In dieser Saison gab es immer wieder große Personalprobleme. Räcks Entscheidung, zu den Pokalspielen gegen die höherklassigen Gegner SV Eichede und SV Todesfelde gar nicht erst anzutreten, wurde kreisweit kritisiert.
Fußball-Obmann spricht ausschließlich positiv über den Noch-Coach
Der TSV äußerte sich ausschließlich positiv über seinen Noch-Coach. „Die Arbeit von Matthias Räck wird immer mit großem sportlichen Erfolg verbunden sein. Für sein jahrelanges Engagement im Verein gebührt ihm großer Dank“, sagte Auerbeck. „Dass seine Enttäuschung groß ist, verstehe ich. Es liegt nicht an seiner Person oder den Trainingsinhalten. Dass sich nach fünf Jahre einiges abnutzt, ist ganz normal.“
Nachfolger soll kommende Woche bekanntgegeben werden
Ein neues Trainergespann hat der Verein bereits gefunden. Die Namen sollen kommende Woche bekanntgegeben werden. Räck betonte, bis zum Saisonende weiterzuarbeiten wie bisher. „Ich will einen guten Eindruck hinterlassen“, sagte der Coach.
Kurios: Dieselbe Situation erlebte Räck beim TSV Trittau schon einmal. 2015 ließ der Verein Räcks Vertrag auslaufen, gab die Entscheidung auch damals in der Winterpause bekannt. Ebenso wie heute hatte der Coach Unverständnis geäußert. Im Anschluss wechselte Räck in den Hamburger Verband, wo er den SC Vier- und Marschlande sowie den FC Bergedorf 85 trainierte, ehe er zum TSV Trittau zurückkehrte.