Reinbek. Rasenplatz der Landesligafußballer ist noch immer ramponiert. Staffelrivale Ahrensburger TSV will stabiler werden.
Ein paar Nachholspiele wurden schon ausgetragen, nun geht es auch regulär weiter: Die Landesligafußballer aus dem Hamburger Verband steigen wieder in die Saison ein, darunter auch die drei Stormarner Clubs, die allesamt Heimrecht genießen. Der FC Voran Ohe muss trotzdem umziehen.
FC Voran Ohe absolviert mindestens zwei Heimspiele auf Anlage der TSV Reinbek
Denn die Probleme im Oher Hans-Heinrich-Hackmack-Stadion halten weiter an. Ende des vergangenen Jahres war ein Rasenmäher-Trecker der Stadt über den ohnehin schon vom Winterwetter aufgeweichten Rasenplatz gefahren und hinterließ tiefe Furchen. An Training ist dort seitdem nicht zu denken. Ohes Herrenmannschaft musste die Winter-Vorbereitung auf anderen Sportplätzen absolvieren und zieht jetzt sogar für die beiden ersten Heimspiele des Jahres um – auf die Anlage der TSV Reinbek. Anpfiff am Freitag, 3. Februar, gegen den VfL Lohbrügge ist um 20 Uhr. Auch zwei Wochen darauf gegen den Rahlstedter SC (17. Februar, 20 Uhr) muss sich Ohe beim Nachbarn einmieten. Für das Kreisduell gegen den Oststeinbeker SV (3. März) hofft man auf die Rückkehr in die Heimat.
Fußballabteilung drängt seit Jahren auf den Bau eines Kunstrasenplatzes
Ohes Fußballabteilung drängt seit Jahren auf den Bau eines Kunstrasenplatzes, der am Kalksandsteinwerk entstehen soll (wir berichteten). „Wie nötig das ist, zeigt sich jetzt mal wieder. Der Kunstrasenplatz wurde uns von der Gemeinde ja schon vor langer Zeit in Aussicht gestellt, aber es verschiebt sich immer wieder“, sagt Ligatrainer Matthias Wulff.
Dabei denkt der Coach nicht nur an seine Mannschaft: „Besonders für unsere ganzen Jugendmannschaften ist das ein Desaster. Sie können über Wochen und Monate nicht auf unserem Platz trainieren und spielen, müssen Geld für die Miete anderer Anlagen in die Hand nehmen. Für unsere Abteilung ist das unglaublich bitter.“
Trainer kann gegen Lohbrügge praktisch aus dem Vollen schöpfen
Erfreulich stellt sich dafür die personelle Situation bei der Landesligamannschaft dar. Die Vorbereitung verlief gut, einzige Ausnahme war das desaströse Testspiel beim FC Alsterbrüder (0:7) am vergangenen Wochenende. Das sei aber aufgearbeitet worden, sagt Wulff. Im Abschlusstraining am Mittwochabend konnte der Trainer Elf gegen Elf spielen lassen und kann auch gegen Lohbrügge praktisch aus dem Vollen schöpfen. Bis auf einige Langzeitverletzte steht der gesamte Kader zur Verfügung.
Somit kann auch der Abgang zweier Spieler verkraftet werden. Marvin Schalitz hat den Verein am letzten Tag der Transferperiode auf eigenen Wunsch verlassen und ist zum SV Curslack-Neuengamme zurückgekehrt. „Wenn es im Leben nicht so läuft, ist der Weg nach Hause bekanntlich der schönste“, sagt der 26-Jährige und spielte damit auf seine schwierige sportliche Situation in Ohe an. 2021 war der Innenverteidiger als „Transfer-Coup“ am Amselstieg vorgestellt worden, fand aber nie zu seiner alten Form und Fitness – auch wegen zahlreicher Verletzungen. Mit Jasper König haben die Oher zudem ein junges Talent abgegeben. Er muss aus beruflichen Gründen kürzertreten und hat sich dem TuS Aumühle-Wohltorf (Kreisliga) angeschlossen. Dort trifft er auf mehrere ehemalige Mitspieler sowie Ex-Ohe-Trainer Rainer Seibert.
Oher peilen noch den fünften Tabellenrang an
Für Ohe (Platz acht/29 Punkte) ist die Partie gegen Lohbrügge doppelt wichtig. Die Gäste (32 Punkte) stehen dort, wo die Stormarner noch hin wollen: auf Rang fünf. „Das ist die Zielsetzung für die restliche Saison“, sagt Wulff.
Ähnliches gilt für den Ahrensburger TSV, derzeit mit 34 Zählern sogar Tabellendritter. Ziel sei Rang drei bis fünf, sagt Trainer Peter Grischke vor dem Heimspiel gegen den siebtplatzierten Bramfelder SV (Sonntag, 5. Februar, 15 Uhr, Stormarnplatz).
Gegen die erfahrene Mannschaft aus Hamburg und in der gesamten Restsaison will der ATSV an seiner Hauptschwäche arbeiten. „Es geht darum, die schwierigen Phasen auszuhalten, die innerhalb von 90 Minuten passieren können“, sagt Grischke. „Wir dürfen uns die Spiele nicht in diesen kurzen Phasen wegnehmen lassen.“ Beispielsweise im letzten Testspiel gegen den SV Eichede (0:6) trat dieses Problem zutage. „Das ist reine Erfahrung“, gibt sich Grischke aber entspannt. „Mit Qualität oder dem Kopf hat das nichts zu tun.“
Oststeinbeker SV muss für Klassenerhalt ein Siegesserie starten
Fußballerische und mentale Stärke: diese Eigenschaften muss der Oststeinbeker SV endlich zeigen, soll der Klassenerhalt doch noch gelingen. Elf Punkte erst sammelte das Team vom Meessen, zwölf Punkte beträgt der Rückstand auf die direkte Konkurrenz, wozu auch der nächste Gegner zählt: Am Freitag, 19.30 Uhr, ist die HT 16 zu Gast. Trainer Erdal Katik ist bemüht, den Druck nicht zu groß werden zu lassen. „Das ist noch kein Endspiel“, sagt er. Viel Zeit bleibt dem OSV aber nicht mehr, eine Siegesserie zu starten.
Noch nicht ganz so kritisch stellt sich die Situation beim Bezirksligaclub TSV Reinbek dar. Vier Zähler muss der Aufsteiger aufholen, um wieder über den Strich zu rutschen. Beim Tabellenzehnten SC Wentorf (Freitag, 19.30 Uhr, Am Sportplatz) soll der erste Sieg seit Mitte August her. Vor einer schwierigen Aufgabe steht der siebtplatzierte Barsbütteler SV. Das Team von Olaf Poschmann muss beim Titelkandidaten SC Vier- und Marschlande antreten (Sonnabend, 15.30 Uhr, Auf dem Sülzbrack). Beim TSV Glinde hofft Kevin Karras auf den ersten Sieg seiner Cheftrainer-Laufbahn. Am Sonntag ist die zweite Mannschaft des HSV Barmbek-Uhlenhorst zu Gast (15 Uhr, Am Sportplatz).