Reinbek. Der 48-Jährige verlässt für den Trainerposten bei den Bezirksligafußballern seinen Herzensverein FC St. Pauli.

Die Bezirksligafußballer der TSV Reinbek haben einen neuen Cheftrainer. Erdinc Özer (48) soll die Stormarner zum Klassenerhalt führen. „Es ist aber ein längerfristiges Projekt“, sagte Reinbeks Sportlicher Leiter Rainer Kucera, der die Mannschaft nach der Entlassung von Rüdiger Neuhaus zuletzt interimsmäßig gecoacht hatte. „Sollten wir es nicht schaffen, wollen wir mit unserem neuen Trainerteam über die nächsten Jahre etwas aufbauen, um neu anzugreifen.“

Özer ist als Trainer unter seinem Spitznamen „Schoko“ bekannt

Özer ist als Trainer vor allem im Hamburger Osten und unter seinem Spitznamen „Schoko“ bekannt. Unter anderem war er beim ETSV Hamburg, dem SC Schwarzenbek und dem SV Hamwarde tätig. Zuletzt coachte er die siebte Herrenmannschaft des FC St. Pauli in der Kreisklasse, wo er noch am vergangenen Wochenende im Heimspiel gegen den Rissener SV II (5:1) auf der Bank saß.

„Ich habe mit mir gerungen“, verriet Özer. „St. Pauli ist mein Herzensverein, für den ich von Geesthacht aus anderthalb Stunden mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Training gefahren bin. Hier habe ich den Spaß wiedergefunden. Als Rainer Kucera angerufen hat, ging alles sehr schnell. Ich wollte gern wieder eine erste Mannschaft trainieren.“

In Reinbek will er versuchen, der Mannschaft die Freude zurückzubringen

In Reinbek werde er versuchen, der Mannschaft die Angst zu nehmen und die Freude zurückzubringen, sagte Özer. „Vielleicht waren sie ein bisschen blauäugig, nachdem sie als Meister aufgestiegen sind und die ersten drei Spiele in der Bezirksliga direkt gewonnen haben. Da wurde die Euphorie vielleicht zu groß. Dann kamen die ersten Nackenschläge, Verletzungen und viele knappe Niederlagen. Dann wird es schwierig, da wieder herauszukommen.“

Aus den letzten 13 Spielen holten die Reinbeker nur noch einen Punkt und rutschten in der Tabelle aus der Spitzengruppe auf den vorletzten Platz ab. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt drei Zähler.

Im ersten Spiel trifft der 48-Jährige gleich auf seinen Ex-Verein SV Hamwarde

Das erste Spiel mit dem neuen Chefcoach wird gleich richtungsweisend: Am Sonntag, 4. Dezember, wartet Özers Ex-Verein SV Hamwarde, der den ersten Nichtabstiegsplatz belegt. Unterstützt wird Özer vom neuen Co-Trainer Tobias Mordhorst und dem neuen Torwarttrainer Kevin Kiesewetter. Beide waren bis vor einem Monat beim Bramfelder SV II tätig.