Bargteheide/Siek. Drittligaabsteiger überwintert als Tabellendritter oder -vierter. Kreisrivale SV Siek befindet sich mitten im Abstiegskampf.

Seine erste fette Erkältung seit einer halben Ewigkeit nutzte Florian Keck für die ausgiebige Grübelei, wann er zuletzt mal eine Tischtennis-Partie des TSV Bargteheide verpasst hat. „Das muss wohl 2015 gewesen sein“, sagte der Dauerbrenner des Regionalligaclubs, „kurioserweise auch damals gegen den TSV Lunestedt.“ Immerhin: Wie schon vor sieben Jahren wurde die Begegnung im Livestream übertragen. So konnte Keck beim 5:5 wenigstens virtuell dabei sein.

Keck sah ein Unentschieden, mit dem er sich „unter diesen Umständen“ zufriedengeben konnte. Nicht nur Keck ist normalerweise ein Muster an Beständigkeit, das gesamte Team hatte in den vergangenen Jahren äußerst selten mit Ausfällen zu kämpfen. In dieser Saison ist das anders. Neuzugang Philipp Flörke hatte den ersten Spieltag verpasst und mit Leon Abich fehlt ausgerechnet Bargteheides Nummer eins die gesamte bisherige Saison.

Ob der direkte Wiederaufstieg noch gelingen kann, ist fraglich

So ist es auch auf die personellen Engpässe zurückzuführen, dass der Drittliga-Absteiger seine Hinrunde „nur“ mit 11:7 Punkten beendet hat und als Tabellendritter oder -vierter überwintern wird. Ob der direkte Wiederaufstieg noch gelingen kann, ist fraglich, auch wenn im neuen Jahr Hoffnung auf Abichs Rückkehr besteht. Gegen Lunestedt wäre trotzdem ein Sieg möglich gewesen. Ole Markscheffel und Flörke mit souveränen Siegen im Doppel sowie in den ersten Einzeln und Constantin Velling mit einem 3:1 brachten den TSV 4:1 in Führung. Später sorgte Flörke mit einem 3:2 nach 0:2-Rückstand gegen Lunestedts Elger Neumann für den 5:3-Zwischenstand und im letzten Match des Tages hatte Torben Markscheffel die Möglichkeit, den Sieg zu sichern. Der Ersatzmann musste sich nur knapp im Entscheidungssatz geschlagen geben. So stand ein leistungsgerechtes Remis mit 21:20 Sätzen und 398:396 Punkten.

5:5 fühlte sich für den SV Siek wie eine Niederlage an

Knappe Ergebnisse wie diese liefert die Regionalliga Nord praktisch jede Woche mehrmals. Auch beim SV Siek. Die Stormarner mussten sich gegen Eintracht Bledeln ebenfalls mit einem 5:5 abfinden, was in diesem Fall schwerer fiel als beim Nachbarn aus Bargteheide. Denn alle drei Fünfsatz-Matches gingen verloren. Michael Zibell/Matthias Bluhm vergaben bei ihrem 11:9, 7:11, 9:11, 11:8, 13:15 gegen Leon Hintze/Kevin Matthias sogar zwei Matchbälle. Auch im Einzel gegen Rimas Lesiv (12:10, 3:11, 11:6, 11:13, 4:11) hatte Zibell einen Matchball. Angesichts der Satzbilanz (22:18) und deutlich mehr erzielter Punkte (394:365) sei das Unentschieden eine gefühlte Niederlage, sagte Sieks Abteilungsleiter Stefan Zilz.

Verlass ist weiterhin auf Wang Yansheng, der seine beiden Einzel 3:1 erfolgreich gestaltete und nun schon seit zehn Matches ungeschlagen ist. Auch das Doppel mit Mulid Kushov gewann der 61-Jährige. Die weiteren Punkte holten Kushov und Zibell.

Sieker empfangen am 26. November den SC Poppenbüttel

Trotz ausgeglichener Bilanz (8:8 Punkte) befindet sich der SV Siek mitten im Abstiegskampf. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt nur einen Punkt – kann aber vor Weihnachten ausgebaut werden. Anders als die Bargteheider hat der SVS noch eine Partie zu absolvieren. Am kommenden Sonnabend, 26. November, ist der SC Poppenbüttel ab 15 Uhr zu Gast in der Mehrzweckhalle. „Selbst die sind ein sehr gefährlicher Gegner“, sagte Zilz über den Tabellenvorletzten. „Aber wir wollen unbedingt gewinnen.“

TTG 207 klettert in der Oberliga auf Rang drei

Sogar noch enger als in der Regionalligatabelle gestaltet sich die Oberliga Nord-Ost. Weil es vier Absteiger geben wird und der Tabellenachte in die Relegation muss, steckt fast die gesamte Staffel im Abstiegskampf. Von den vier Clubs aus Stormarn hat sich bislang lediglich der Aufsteiger ein wenig absetzen können. Die TTG 207 kletterte durch ein 7:3 gegen den SV Friedrichsort auf den dritten Rang und hat nun fünf Zähler Vorsprung auf die Abstiegsregion. Die Garanten des Heimsiegs hießen Daniel Schildhauer und Till Cassens, die ihr Doppel (3:1) und ihre Einzel (jeweils 3:0 und 3:1) allesamt klar gewannen. Auch Jan-Ole Penderak gab in seinen Einzeln nur einen Satz ab. Schon am Vortag hatte die Spielgemeinschaft aus Ahrensburg und Großhansdorf einen deutlichen 8:2-Erfolg über den SV Berliner Brauereien gefeiert, bei dem Cassens und Arne Louis alle ihre Matches gewannen. Schildhauer und Penderak punkteten zweifach.

Im Kreisduell der zweiten Mannschaften setzte sich der SV Siek II mit Benjamin Voßkühler, Mio Wagner, Tjark Heinrich und Till Rahberger mit 9:1 gegen die Bargteheider durch. Einen Tag später drehte sich die Stimmung bei beiden Clubs angesichts des Sieker 4:6 gegen die Füchse Berlin III und des 6:4-Erfolgs des TSV Bargteheide II gegen den SV Berliner Brauereien. Siek II (10:6 Punkte) ist Tabellensechster vor Bargteheide (10:12). Als Zehnter steht der SSC Hagen mit 7:15 Punkten auf einem Abstiegsplatz. Die Ahrensburger unterlagen bei der zweiten und dritten Mannschaft der Füchse (3:7 und 4:6).