Siek. Erstes Aufeinandertreffen in der Regionalliga Nord endet 5:5. TSV gewinnt zudem gegen den MTV Bledeln mit 8:2.
Das Ergebnis passte zur friedlichen Atmosphäre. „Es war ein freundliches Derby, hinterher haben wir noch zusammengesessen“, sagte Stefan Zilz, Abteilungsleiter des SV Siek, nach dem ersten Aufeinandertreffen der Tischtennis-Regionalligisten aus Siek und vom TSV Bargteheide. Vor 80 Zuschauern in der Mehrzweckhalle trennten sich die beiden besten Clubs aus Stormarn leistungsgerecht unentschieden.
Sogar das Satzverhältnis war ausgeglichen
Viel ausgeglichener hätte die Partie nicht verlaufen können. In jedem Paarkreuz teilten die Akteure die Punkte, es stand 1:1, 2:2, 3:3, 4:4 und am Ende eben 5:5. Auch beim Satzverhältnis (20:20) nahmen sich beide Teams nichts, lediglich das Punktverhältnis entschieden die Gäste knapp für sich (383:370).
Auch bei der Einordnung des Derbys waren sich beide Seiten einig. „Wir sind zufrieden“, sagte Zilz und meinte damit das Resultat wie auch den Zuschauerzuspruch. „Es ist im Tischtennis momentan echt schwierig, die Leute wieder in die Halle zu kriegen. Jetzt war es endlich mal wieder erfreulich, ich habe einige bekannte Gesichter wiedergesehen und auch aus Bargteheide waren viele da“, sagte Zilz.
Beide Seiten können mit dem Ergebnis gut leben
Florian Keck, Spieler beim TSV, sagte: „Bei einem 5:5 gibt es natürlich immer Momente, wo man den sechsten Punkt hätte gewinnen aber auch verlieren können. Mit dem Unentschieden können wir insbesondere auswärts gut leben.“
Die Überraschung des Tages war die deutliche Niederlage des besten Doppels der vergangenen Regionalligasaison: Die Sieker Wang Yansheng und Mulid Kushov verloren zum Auftakt glatt in drei Sätzen gegen Ole Markscheffel/Constantin Velling (5:11, 6:11, 3:11). Zilz: „Wang und Mulid hatten überhaupt keine Chance. Das hat es noch nie gegeben.“
Siek revanchierte sich im zweiten Doppel, das Michael Zibell/Matthias Bluhm mit 3:2 gegen Keck/Philipp Flörke gewannen. In den Einzeln punkteten für Siek Wang (jeweils 3:1 gegen Keck und Markscheffel), Zibell (3:0 gegen Velling) und Bluhm (3:1 gegen Velling), während Kushov leer ausging. Für die Gäste war Flörke gegen Bluhm (3:1) sowie gegen Zibell (3:2) erfolgreich. Zudem gewannen Markscheffel (3:1) und Keck (3:0) jeweils gegen Kushov.
Drittliga-Absteiger Bargteheide plötzlich wieder ganz oben dabei
Während Siek ähnlich wie in der vergangenen Saison tabellarisch zwischen Baum und Borke hängt, ohne dabei großen Abstand zur Tabellenspitze und den Abstiegsplätzen zu haben, ist Drittliga-Absteiger TSV Bargteheide plötzlich wieder ganz oben dabei. Die Spitze ist eng zusammengerückt, weil sogar der von vielen als Meisterfavorit bezeichnete TuS Celle zuletzt dreimal Punkte verlor.
Die Bargteheider sind nach dem Fehlstart gegen starke Gegner (1:5 Punkte) angekommen in der Regionalliga Nord. Am Tag nach dem Derby bauten sie ihre gute Bilanz mit einem 8:2 gegen Eintracht Bledeln weiter aus. Zum Auftakt siegten sowohl Markscheffel/Velling als auch Keck/Flörke deutlich, der TSV stellt mittlerweile mit Abstand die besten Doppel der Klasse. In den Einzeln legten Markscheffel, Velling und Flörke jeweils zwei Siege nach, lediglich Keck konnte nicht mehr punkten.
TSV hat nach Fehlstart Trainingspensum erhöht
Der Aufschwung ist kein Zufall: „Wir haben die schwierige Situation nach dem Saisonstart sehr gut angenommen und in positive Energie umgemünzt“, sagte Keck. „Wir sind nicht in Panik verfallen, sondern haben im Training an den richtigen Stellschrauben gedreht, was Qualität und Quantität angeht.“ Sprich: Die Mannschaft trainierte öfter und härter als zuvor. Das spiegelt sich nun derart in Leistungen und Ergebnissen wider, dass sogar der direkte Wiederaufstieg wieder denkbar ist – obwohl der verletzte Leon Abich noch keine einzige Partie absolvieren konnte.
„Es ist alles offen, aber in beide Richtungen“, sagte Keck. „Sicher schielen wir nach oben, aber wenn es mal nicht so läuft, geht’s auch schnell nach unten.“ Den Ausschlag im Titelrennen könnte die Form nach der langen Winterpause geben. Das Heimspiel am 19. November gegen den TSV Lunestedt ist für die Bargteheider die letzte Partie für fast drei Monate. Siek ist noch zweimal im Einsatz, empfängt Bledeln (20. November) und den SC Poppenbüttel (26. November).
In der Oberliga Nord-Ost überraschte Sieks zweite Mannschaft mit einem 6:4 gegen den drittplatzierten TSV Sasel – trotz zahlreicher Ausfälle, die durch Spieler aus der „Dritten“ ersetzt wurden. „Von den sechs ersten Spielern waren nur zwei da. Die Leistung war sensationell“, sagte Zilz.
Ein perfekter Doppelspieltag gelang der TTG 207 Ahrensburg/Großhansdorf mit einem Heimerfolg gegen die SG Geltow (7:3) und dem 6:4-Auswärtssieg bei Germania Schnelsen. Der SSC Hagen Ahrensburg trennte sich von Geltow 5:5.