Trittau. Stormarner gewinnen in der 2. Bundesliga ihre beiden Heimspiele gegen GW Mülheim und den 1. CfB Köln.
Nach dem gemeinsamen Heimdebüt für den TSV Trittau musste Jasper Toft noch mal über den Vornamen seiner neuen Mitspielerin nachdenken. „Es war das erste Mal, dass ich de Witt...“, sagte der Däne und fuhr nach kurzer Bedenkzeit fort, „dass ich Sabine getroffen habe.“ Entsprechend nervös sei er vor dem alles entscheidenden Mixed gegen Grün-Weiß Mülheim gewesen. Das gemischte Doppel meisterte die Aufgabe mit Bravour, lernte sich während des verlorenen ersten Satzes rasch kennen und machte mit einem Viersatzsieg Trittaus 4:3-Erfolg perfekt.
Trittaus neues Mixed begeisterte mit Power-Badminton
Dabei zeigte das Duo regelrechtes Power-Badminton. Mit de Witt im Rücken zog der Zwei-Meter-Mann Toft sein spektakuläres Spiel auf, schmetterte den Gegnern einen Federball nach dem anderen um die Ohren.
Für beide war es der erste Auftritt in Trittau, für die Niederländerin sogar der erste Einsatz überhaupt für den TSV. Auch sie sei „ein bisschen aufgeregt“ gewesen, gab de Witt später zu. „Aber es war gut, Jasper an meiner Seite zu haben. Im ersten Satz sind wir noch nicht in die Ballwechsel gekommen, aber dann hat es gut funktioniert.“
Saisonziel ist die Rückkehr in die 1. Bundesliga
Überhaupt funktioniert vieles in der noch jungen Saison, die für die Stormarner nur eine Stippvisite in der 2. Bundesliga Nord werden soll. Der direkte Wiederaufstieg ins Oberhaus ist das erklärte Ziel des Vereins, das bekräftigen auch alle Spieler, die beim Doppelspieltag erst für den knappen Erfolg über Mülheim und anschließend für den klaren 6:1-Sieg gegen den 1. CfB Köln sorgten.
„Wir geben alles, um wieder 1. Bundesliga spielen zu können“, sagte etwa Ary Trisnanto, der in beiden Begegnungen seine Einzel glatt in drei Sätzen gewann – obwohl er als dreifacher Vater nicht mehr so viel trainieren könne wie früher. „Meistens schaffe ich es nur zweimal die Woche, muss die Einheiten flexibel planen, wenn Zeit ist. Ich hoffe, es reicht. Mit meiner Leistung an diesem Spieltag bin ich jedenfalls sehr zufrieden.“
Gastgeber wurden ihrer Favoritenrolle auch ersatzgeschwächt gerecht
Ähnlich ging es Daniel Seifert, der beide Doppel mit Alexander Strehse erfolgreich gestaltete. „Wir haben ein paar einfache Fehler gemacht, aber im Endeffekt war es solide“, sagte das junge Trittauer Eigengewächs und betonte ebenfalls: „Wir wollen aufsteigen.“
Für dieses Vorhaben lieferte der Doppelspieltag nicht nur wichtige Punkte, sondern auch eine wertvolle Erkenntnis: Selbst ersatzgeschwächt kann der TSV Trittau seiner Favoritenrolle in Spielen wie gegen (das ebenfalls nicht in Topformation angereiste) Mülheim und Köln gerecht werden.
So fehlte die als Stammspielerin eingeplante Doppel- und Mixed-Spezialistin Annika Horbach, die im Urlaub in Florida weilt, und wurde durch de Witt gut ersetzt. Strehse und Jonathan Persson lieferten trotz Krankheit ab, Isra Faradilla holte ebenfalls einige Punkte, obwohl sie von ihrer Topform derzeit weit entfernt ist. Lediglich Sebastiaan Li ging leer aus, musste allerdings mit Knieproblemen spielen.
Die Spiele gegen die vermeintlich stärksten Gegner folgen noch
„Es ist schön zu wissen, dass wir Optionen haben“, sagte Strehse. „Die Spiele waren nicht besonders gut, aber wir haben beide Begegnungen gewonnen, das ist die Hauptsache.“
Die Stormarner grüßen von oben, noch ist diese Momentaufnahme aber mit Vorsicht zu genießen. Drei der vier Siege holte der TSV gegen die derzeit letzten drei der Tabelle, den anderen gegen die zwar hoch eingeschätzten aber eben personell geschwächten Mülheimer.
„Wir haben jetzt vier Gegner gehabt, die wir auf jeden Fall schlagen müssen“, sagte Strehse. „Aber nach dem nächsten Spieltag werden wir wissen, wo wir stehen.“ Am 8. Oktober kommt der BC Hohenlimburg, der als derzeitiger Tabellendritter ein Konkurrent um den Aufstieg werden könnte. Einen Tag später empfangen die Trittauer dann ein Team, das von vielen Beobachtern als Mitfavorit um den Titel gilt: Die stark besetzte Reserve des amtierenden Badminton-Meisters BC Wipperfeld. Spätestens diese Partie wird eine echte Standortbestimmung für den TSV – auch wenn Wipperfelds Zweite nicht aufsteigen darf.
TSV Trittau – VfB GW Mülheim, Herrendoppel 1: Jesper Toft/Jonathan Persson – Alexander Roovers/Chenyang Jiang 11:5, 11:5, 11:6; Damendoppel: Isra Faradilla/Sabine de Witt – Xenia Kölmel/Maria Kuse 10:12, 7:11, 4:11; Herrendoppel 2: Daniel Seifert/Alexander Strehse – Luca Folgmann/David Stremlau 11:9, 11:5, 11:8; Herreneinzel 1: Sebastiaan Li – Roovers 6:11, 3:11, 5:11; Dameneinzel: Faradilla – Kölmel 8:11, 9:11, 9:11; Herreneinzel 2: Trisnanto – Jiang 11:7, 11:7, 11:2; Mixed: Toft/de Witt – Folgmann/Kuse 8:11, 11:2, 11:4, 13:11
TSV Trittau – 1. CfB Köln, Herrendoppel 1: Jesper Toft/Jonathan Persson – Christoph Offermann/Jan Thiele 10:12, 11:8, 11:3, 11:9; Damendoppel: Isra Faradilla/Sabine de Witt – Hannah Weitz/Alina Pohl 6:11, 11:8, 11:8, 11:5; Herrendoppel 2: Daniel Seifert/Alexander Strehse – Tim Fischer/Fabian Demtröder 11:6, 11:13, 8:11, 11:7, 11:7; Herreneinzel 1: Sebastiaan Li – Thiele 11:7, 12:14, 8:11, 5:11; Dameneinzel: Faradilla – Weitz 11:2, 11:4, 11:6; Herreneinzel 2: Trisnanto – Demtröder 11:9, 11:5, 11:3; Mixed: Toft/de Witt – Fischer/Pohl 9:11, 7:11, 11:6, 11:9, 11:6