Ahrensburg. Die neue Landesverordnung ermöglicht viele Lockerungen. Auch Wettkämpfe vor Publikum sind wieder möglich.
Vereine und Sportverbände in Stormarn und ganz Schleswig-Holstein haben mit großer Freude auf die neuen Öffnungsschritte reagiert. „Damit kehrt endlich wieder Leben in unsere Vereine zurück, die sich während der Pandemie sehr verantwortungsvoll und zugleich kreativ und flexibel gezeigt haben“, sagte Hans-Jakob Tiessen, Präsident des Landessportverbands (LSV).
Die seit dieser Woche gültige Landesverordnung hebt viele der bisherigen Einschränkungen auf. Alle Sportanlagen können geöffnet werden, Mannschaften unter freiem Himmel weitgehend normal trainieren, Kabinen und Duschen wieder genutzt werden. Auch die Fitnessstudios, Schwimmbäder und Turnhallen können wieder geöffnet und von mehreren Personen gleichzeitig genutzt werden.
Der SHFV will seine Vereine noch genauer informieren
Von den Lockerungen sind der Breitensport, aber auch der Leistungssport betroffen. So könnten schon bald wieder Wettbewerbe oder Fußballspiele ausgetragen werden – auch wenn sich die Verbände am Montagnachmittag noch zurückhaltend gaben. Klaus Schneider, Vorsitzender des Herrenspielausschusses im Schleswig-Holsteinischen Fußball-Verband, sagte unserer Redaktion: „Unsere Geschäftsstelle wird ein Schreiben an die Vereine verschicken, was möglich ist und was nicht.“
Der Rückkehr zu Fußballspielen und ähnlichen Sportveranstaltungen dürfte aber nichts mehr entgegenstehen. Der LSV fasste einen Teil der neuen Verordnung so zusammen: „Bei der gleichzeitigen Sportausübung gilt die Obergrenze von 50 Teilnehmenden. Bei gleichzeitiger Nutzung von mehreren Arealen gilt die Obergrenze von 250 Teilnehmenden, wenn 20 Quadratmeter pro Teilnehmer vorhanden sind. Bei Sportwettbewerben gilt die Obergrenze von 250 ausschließlich getesteten Teilnehmenden. Zuschauerinnen und Zuschauer zählen nicht dazu, wenn sie sich räumlich von den Sportausübenden abgegrenzt aufhalten.“
Eichedes A-Junioren haben bereits erstes Testspiel vereinbart
Tatsächlich sind bereits Fußball-Testspiele angesetzt. So haben etwa die A-Junioren des SV Eichede (Regionalliga) eine Partie mit dem TSV Kronshagen vereinbart. Der SHFV soll schon zugestimmt haben. Auch weitere Mannschaften wollen spätestens am Wochenende wieder auflaufen.
Auch Hallensportarten können wieder praktiziert werden. Die Regeln für geschlossene Räume fasste der LSV so zusammen: „Bei der gleichzeitigen Sportausübung in einem Raum gilt die Obergrenze von 25 Teilnehmenden. Bei gleichzeitiger Nutzung von Turnhallen, Fitnessstudios und anderen Sportanlagen gilt die Obergrenze von 125 Teilnehmenden, wenn 20 Quadratmeter pro Teilnehmer zur Verfügung stehen. Bei Sportwettbewerben gilt die Obergrenze von 125 ausschließlich getesteten Teilnehmenden. Zuschauerinnen und Zuschauer zählen nicht dazu, wenn sie sich räumlich von den Sportausübenden abgegrenzt aufhalten.“
Hygienekonzept und Kontaktdatenerfassung bei Wettkämpfen notwendig
Bei mehr als zehn erwachsenen Teilnehmern beziehungsweise mehr als 25 minderjährigen Teilnehmern gilt eine Testpflicht. Gültig sind Schnelltests (nicht älter als 24 Stunden) und PCR-Tests (48 Stunden). Die Testpflicht gilt nicht für vollständig geimpfte oder genesene Personen sowie für Kinder unter sechs Jahren. Bei der Sportausübung in Innenräumen und Freibädern sowie bei allen Wettbewerben müssen die Vereine Hygienekonzepte erstellen und die Kontaktdaten der Teilnehmer erheben.
Dabei können die Vereine von den Erfahrungen der vergangenen Monate profitieren. „Die Konzepte liegen ja noch in der Schublade“, sagte Jürgen Westphal, Vorsitzender des Ahrensburger TSV. „Wir freuen uns natürlich über die Öffnung, alle warten ja schon lange darauf, wieder Sport zu treiben und zusammenzukommen.“ Auch Günter Feigl, Vorsitzender des SSC Hagen, kündigte an, alle der möglichen Schritte umzusetzen. „Ich bin aber immer dafür, im Zweifel noch ein paar Tage zu warten, auch um die nötige Sorgfalt walten zu lassen.“
LSV-Präsident Tiessen mahnt zur Achtsamkeit
Auch der VfL Oldesloe kann nicht ad hoc schon alles öffnen. „Wir müssen noch warten, wann die städtischen Hallen geöffnet werden“, sagte die Vorsitzende Gudrun Fandrey. „Dann wollen wir den Betrieb mit dem entsprechenden Testkonzept wieder hochfahren. Unsere Sportler warten händeringend darauf.“ Veranstaltungen plane der Verein zunächst noch nicht.
Die genaue Umsetzung überlassen die meisten Vereine den einzelnen Abteilungen und Übungsleitern. Das ist auch beim TSV Bargteheide so. „Nach den bisherigen Rückmeldungen wollen alle wieder starten“, sagte Geschäftsstellenleiterin Ulrike Brodmann. Auch die städtischen Hallen kann der TSV sofort nutzen und will das Angebot während der Sommerferien aufrechterhalten.
Viele Vereinsvertreter appellierten an ihre Mitglieder, die bestehenden Regeln einzuhalten. Auch LSV-Präsident Tiessen forderte, „achtsam und vorsichtig zu bleiben, sich nach wie vor an die geübten Corona-Regeln zu halten und rücksichtsvoll miteinander umzugehen“. Da gerade der organisierte Sport alle Altersgruppen erfasse, werde er in der beginnenden Phase der Rückkehr in ein „normales“ Leben eine besonders wichtige Rolle spielen.