Trittau. Emma Moszczynski und Ary Trisnanto legen nach zwei Sätzen im Mixed starke Aufholjagd hin. Bundesliga droht eine Saison-Unterbrechung.

Obwohl der TSV Trittau nur 50 Zuschauer für sein Bundesligaspiel gegen Union Lüdinghausen in die Halle ließ, konnte Sabina Persson sogar beim Spaziergang mit dem Nachwuchs von außen das rhythmische Klatschen hören. „Es herrschte passend zum spannenden Spiel schöne Atmosphäre, eine gute Stimmung“, sagte die Badminton-Abteilungsleiterin nach dem Trittauer 4:3-Erfolg.

Den Clubs droht eine Wettbewerbsverzerrung

Die Stormarner erwiesen sich mit lautstarker Unterstützung der wenigen Fans einmal mehr als Angstgegner des SC Union, der unter anderem schon zweimal in Play-offs am TSV scheiterte. Und die Mannschaft erbrachte den Nachweis über ihre Bundesligatauglichkeit auch dann, wenn der Großteil der Legionäre aus Corona-Gründen fehlt. Einzig der Belgier Julien Carraggi flog für die Partie ein, der Rest des Aufgebots setzte sich aus in Norddeutschland wohnenden Sportlern zusammen.

So erfreulich diese Erkenntnis ist, so erschwert sie der Abteilung eine wichtige Entscheidung. Bis Montag mussten alle in der Ersten und Zweiten Bundesliga vertretenen Vereine gegenüber dem Verband für oder gegen eine Unterbrechung der Saison votieren. Angesichts der in vielen europäischen Ländern steigenden Infektionszahlen bekommen immer mehr Clubs Probleme, ihre Spieler einfliegen zu lassen. Die Folge ist eine nicht zu vernachlässigende Wettbewerbsverzerrung.

Beiden letzten Matches gaben den Ausschlag

Beim TSV war die Entscheidung am Montagnachmittag noch nicht gefallen. „Wir haben ja noch bis 24 Uhr Zeit. Viele Spieler sind im Zwiespalt“, sagte Persson, die später am Tag noch weitere Meinungen einholen wollte. „Einerseits gibt es gute Gründe für eine Unterbrechung. Andererseits kann ich mir kaum vorstellen, dass die Situation bald besser wird. Und ob man die restliche Saison noch im nächsten Frühjahr und Sommer durchführen kann, erscheint mir fraglich.“ Die Stimmungslage der Bundesligisten soll ausgeglichen sein. Das Votum der Trittauer, die in den beiden ersten Ligen vertreten sind und somit mehr Stimmen haben als viele andere Clubs, könnte das Zünglein an der Waage sein.

Gegen Lüdinghausen gaben die beiden letzten Matches des Tages den entscheidenden Ausschlag. Jonathan Persson gewann sein Einzel in vier Sätzen, während im Mixed Emma Moszczynski und Ary Trisnanto eine starke Aufholjagd hinlegten. „Als Ary erkannt hat, wie er taktisch spielen muss, waren schon zwei Sätze weg. Danach war es ein tolles Spiel“, sagte Persson. „Auch das erste Herrendoppel hat eine starke Leistung gezeigt. Dass wir dieses Match gewinnen, war nicht zu erwarten.“

In der Zweiten Bundesliga Nord untermauerte Trittaus Reserve mit einem 6:1 über die SG VfB/SC Peine ihre Tabellenführung. Das Saisonziel Klassenerhalt dürfte auch in diesem Jahr eine Formsache sein.

TSV Trittau – Union Lüdinghausen, Herrendoppel 1: Carraggi/J. Persson – Weißkirchen/van der Lecq 12:10, 11:13, 9:11, 13:11, 11:9; Damendoppel: Moszczynski/Faradilla – Janssens/Li 11:7, 7:11, 12:14, 6:11; Herrendoppel 2: Trisnanto/Strehse – Mahmoud/Victor 11:9, 11:6, 11:8; Herreneinzel 1: Carraggi – Weißkirchen 6:11, 6:11, 11:7, 9:11; Dameneinzel: Faradilla – Li 6:11, 8:11, 9:11; Mixed: Trisnanto/Moszczynski – van der Lecq/Janssens 9:11, 12:14, 11:6, 11:6, 11:5; Herreneinzel 2: J. Persson – Mahmoud 11:9, 6:11, 11:9, 11:8

TSV Trittau II – SG VfB/SC Peine, HD 1: Strehse/J. Persson – Bednorsch/Lucas Gredner 7:11, 8:11, 7:11; DD: Sari/Moszczynski – Laura Gredner/Tornow 11:9, 11:4, 11:6; HD 2: Li/Rathjens – König/Behme 11:9, 7:11, 12:10, 11:6; HE 1: J. Persson – Bednorsch 11:6, 11:8, 11:7; DE: Sari – Tornow 11:5, 11:2, 11:2; Mixed: Strehse/Moszczynski – Lucas Gredner/Cordes 11:3, 6:11, 11:6, 11:9; HE 2: Li – Juchim 11:6, 11:2, 11:4