Steinburg. Mangelnde Effektivität kostet Oberligafußballer gegen den Titelfavoriten möglichen Sieg. Hasselbusch trifft zur Führung.
Nur Millimeter haben gefehlt, und die Oberligafußballer des SV Eichede hätten das Heimspiel gegen den 1. FC Phönix Lübeck sogar noch verloren. Doch Abdullah Abu Rashid traf für die Gäste in der Nachspielzeit von der Strafraumgrenze aus nur die Latte. So blieb es beim 1:1 (0:0).
Der Siegtreffer das Titelfavoriten wäre aber auch des Guten zuviel gewesen. „Schon der Punktgewinn ist für uns glücklich“, gab Lübecks Verteidiger Nico Fischer, der selbst viele Jahre bei den Stormarnern gespielt hat, zu. „Wir haben uns von Eichedes hohem Pressing beeindrucken lassen, sind lange Zeit kaum ins Spiel gekommen.“
Eichede beeindruck Gegner mit hohem Pressing
„Genauso war es geplant“, sagte Trainer Denny Skwierczynski. „Wir wollten den Gegner früh attackieren, damit er sich spielerisch nicht befreien kann und unter permanentem Druck Fehler macht.“ Diese Vorgabe haben die Eicheder mit entschlossenem Zweikampfverhalten und hoher Laufbereitschaft stark umgesetzt. In der ersten Halbzeit spielte sich das Geschehen überwiegend in der Hälfte der Lübecker ab.
Die Platzherren hatten auch Vorteile, was Anzahl und Qualität der Torchancen betrifft. „Allein bis zur Pause habe ich bei uns sechs Abschlüsse gezählt, und beim Gegner keinen“, sagte Eichedes Trainer. „Umso ärgerlicher, dass wir hier nur einen Punkt mitnehmen.“ Schon in der vierten Minute zwang Jonathan Stöver Lübecks Schlussmann Yilmaz Caglar zu einer ersten Rettungstat. Ugur Dagli und Kapitän Sascha Steinfeldt vergaben weitere Großchancen.
Torwartfehler ermöglicht Eichedes Führung
Die mangelnde Effektivität ist ja schon länger ein Problem der Stormarner. Beim Führungstreffer von Niko Hasselbusch (62. Minute) kam den Platzherren dann auch der Gegner ein wenig zu Hilfe. Nach einem Rückpass eines Lübeckers auf Caglar spielte der den Ball Hasselbusch versehentlich in den Fuß – der Eicheder konnte den Ball mühelos einschieben. Skwierczysnki: „Das war Glück, ein bisschen aber auch erzwungen, weil er unter Druck stand und den Ball nicht in Ruhe spielen konnte.“
Die Freude über die Führung währte aber nur eine Viertstunde, dann übersahen die Eicheder bei einem der seltenen gefährlichen Lübecker Angriffe den im Zentrum lauerenden Marcello Meyer. Michel Thomä war gegen den Schuss aus kurzer Distanz chancenlos.
Ersatzmann Thomä zeigt gute Leistung zwischen den Pfosten
Dass Thomä an Stelle von Marcel Gevert zwischen den Pfosten stand, überraschte viele der 330 Zuschauer. „Das war schon länger vereinbart. Michel hat sich den Einsatz mit Zuverlässigkeit, engagiertem Auftreten innerhalb der Mannschaft und guten Trainingsleistungen verdient. Und dass er ein guter Torwart ist, hat er auch diesem Spiel gezeigt“, sagte der Trainer.
Zu zwei anderen Umstellungen waren die Gastgeber gezwungen: Nach Evgeniej Bieche (Außenbandriss) hatten sich auch Mittelfeldmann Fynn Rathjen (Wadenverletzung) und Stürmer Christian Peters (Verstauchung im Knie) kurzfristig abgemeldet. Beide waren eigentlich für die Startformation eingeplant. Für sie rückten die zuletzt pausierenden Marco Heskamp und Torge Maltzahn in die Anfangself. „Zum Glück haben wir einen großen und ausgeglichenen Kader, sodass wir Ausfälle auffangen können“, sagte Skwierczynski. Zumindest Bieche und Rathjen werden in diesem Jahr nicht mehr spielen können.
SV Eichede: Thomä – Ostermann, Schubring, Newrzella – Zaske, Maltzahn – Steinfeldt, Stöver (90. Brügmann), Hasselbusch, Heskamp (73. Heskamp) – Dagli (83. Wittig)