Ahrensburg. Basketballdamen des ATSV gewinnen bei Debüt von Marit Maaring mit 56:48 gegen den BBC Rendsburg Suns.

Marit Maaring fühlt sich an neuer Wirkungsstätte pudelwohl, das ist offensichtlich. „Erstes Spiel, erster Sieg, besser hätte es für uns kaum laufen können“, sagt die blonde Basketballerin mit einem strahlenden Lächeln. Dass die 28-Jährige nach ihrem gelungenen Debüt für die Basketballdamen des Ahrensburger TSV von „uns“ spricht und nicht das Pronomen „mich“ benutzt, macht den blonden Neuzugang aus Estland auf Anhieb noch ein bisschen sympathischer.

Beim 56:48 (32:20)-Heimerfolg der „Twisters“ gegen den BBC Rendsburg Suns überzeugte die ehemalige Nationalspielerin aus dem Baltikum von Beginn an durch kluges Passspiel und ein gutes Auge für die besser positionierte Mitspielerin. „Ich bin durch und durch eine Team-Playerin, das wurde mir in meiner Heimat von Anfang an im Training so beigebracht. Basketball ist ein Mannschaftssport, da macht es wenig Sinn, alles allein machen zu wollen“, sagt sie. Fröhlich fügt sie hinzu: „Meine Teamkolleginnen sind sehr talentiert. Ich würde sie gern dabei unterstützen, spielerisch das nächste Level zu erreichen.“

Die 28-Jährige aus Estland lebt seit Juni in Hamburg

Die 28 Jahre alte Aufbau- und Flügelspielerin lebt seit Juni in Hamburg – der Liebe wegen. Zuvor ging sie in ihrer Heimat einige Jahre in der höchsten Spielklasse auf Punktejagd. Drei Jahre trug sie das Trikot der Nationalmannschaft Estlands. Was ihr zum vollkommenen Glück noch fehlt, ist ein geregeltes Einkommen. „Mich reizt die IT-Branche und ein Job als Projektmanagerin“, sagt Maaring. In Tallin arbeitete sie für die dortige Regierungsbehörde.

Auf die Frage, ob sie in ihrer neuen Umgebung etwas vermisst, sagt Maaring: „Natürlich fällt mir die Trennung von meiner Familie schwer, auch wenn ich noch nicht so lange weg bin. Ich telefoniere mit ihnen aber täglich, deshalb ist es halb so schlimm. Ansonsten scheinen Estland und Deutschland in vielen Dingen gar nicht so unterschiedlich zu sein.“ In Tallin hatte Maaring in der Schule sechs Jahre lang Deutschunterricht. „Ich verstehe zwar viel, habe aber Probleme, selbst zu sprechen“, sagt sie. Mit Coach Sebastian Eickhoff und den Mannschaftskolleginnen bevorzugt sie deshalb die Kommunikation auf Englisch.

Die Kommunikation mit Trainer und Mitspielern läuft auf Englisch

Dass die 28-Jährige erst am zweiten Spieltag der Regionalliga Nord zum Einsatz kam, hat bürokratische Gründe. Der Ahrensburger TSV hatte frühzeitig vor Saisonbeginn beim Basketball Weltverband (Fédération Internationale de Basketball) eine Spielgenehmigung für die ehemalige Nationalspielerin beantragt. Die Freigabe ließ auf sich warten, ohne Maaring ging der Saisonauftakt gegen den Eimsbütteler TV mit 54:74 verloren.

„Marit ist mit ihrer professionellen Einstellung, Spielintelligenz, Erfahrung und Übersicht extrem wichtig für die Mannschaft“, sagt Eickhoff. Er hebt auch ihre menschliche Seite hervor: „Wenn sie im Training Kritik an einer Mitspielerin übt, ist es immer sachlich und fair, niemals persönlich.“

Trainer lobt den Zusammenhalt in der Mannschaft

Mit dem Auftritt seiner Mannschaft war der Coach zufrieden. „Mit Marit und Fabienne Fayaz, die ebenfalls zum Saisonauftakt nicht dabei war, sehe ich die Partie gegen Rendsburg quasi als Neubeginn“, sagt der 39-Jährige. Er lobt den Zusammenhalt im Team.

Mit dem Auftritt seiner Mannschaft war der Coach zufrieden. „Mit Marit und Fabienne Fayaz, die ebenfalls zum Saisonauftakt nicht dabei war, sehe ich die Partie gegen Rendsburg quasi als Neubeginn“, sagt der 39-Jährige. Er lobt den Zusammenhalt im Team. „Celine Nguyen war gesundheitlich angeschlagen und gehörte eher ins Bett als in die Halle“, sagt der Coach. „Dennoch wollte sie es sich nicht nehmen lassen, ihre Mannschaft anzufeuern.“

Die Grundlage für den ersten Saisonerfolg legten die „Twisters“ im zweiten Viertel. Der Mannschaft gelangen viele Balleroberungen und Rebounds - unter dem eigenen und gegnerischen Korb. Zwölf Punkte Vorsprung betrug zur Halbzeitpause der Vorsprung der Ahrensburgerinnen.

Zu viele Fouls – in der Abwehr fehlt noch Cleverness

Nach dem Seitenwechsel bereitete ihnen die Zonenverteidigung der Gäste einige Probleme. „Da haben wir uns schwer getan, die Mannschaft muss in so einer Situation einfach flexibler reagieren“, sagt Eickhoff. „Zudem haben wir in der Abwehr nicht mehr konsequent wie in der ersten Halbzeit verteidigt.“

Apropos Verteidigung: Da müssen die „Twisters“ noch cleverer werden. In drei der vier Viertel erreichten die Stormarnerinnen die erlaubten fünf Mannschaftsfouls. Für jeden weiteren Regelverstoß bekam der Gegner zwei Freiwürfe. „Daran werden wir im Training arbeiten“, sagt Eickhoff. „Es ist ein schmaler Grat zwischen erlaubtem Körpereinsatz und Foulspiel, dennoch müssen die Spielerinnen lernen, schlauer zu Werke zu gehen. Gegen einen anderen Gegner kann das schnell zum Problem werden.“

Nach zwei Spieltagen ist Eickhoff von der Qualität seines Kaders überzeugt. „An einem guten Tag sind alle in der Lage, zur spielbestimmenden Akteurin auf dem Feld zu werden“, sagt der Coach. Gegen Rendsburg waren Fayaz (19 Punkte), Maaring (12) und Juanita Reichart (9) die treffsicheren Werferinnen. Nächstes Spiel ist am Sonntag, 3. November (13.30 Uhr, Am Steinberg), beim SC Rist Wedel II.