Ahrensburg. Stormarner bezwingen den SSC Hagen Ahrensburg II nach zweifachem Rückstand. Der erste Absteiger der Süd-Staffel steht bereits fest.
Fast wirkte es, als hätten die Fußballer des TSV Bargteheide zu viel Energie. Beim Auswärtsspiel gegen den SSC Hagen Ahrensburg II rannten und rannten die allesamt jungen Spieler, drehten die Partie dank ihrer konditionellen Vorteile zu einem 3:2 (1:2)-Erfolg – und legten sich zwischendurch noch untereinander und nach dem Abpfiff mit Hagens Co-Trainer an. Fit und ungestüm, technisch beschlagen und wild – das Einzige, was den Spitzenreiter der Süd-Staffel auf dem Weg zurück in die Verbandsliga stoppen kann, ist wohl die eigene Unerfahrenheit.
Das Team denke von Spiel zu Spiel
Das weiß auch der (ebenfalls sehr junge) Trainer und weicht Fragen nach den Ambitionen deshalb aus. „Wir denken von Spiel zu Spiel. Die junge Truppe wurde in den Herrenbereich geschmissen“, sagte Kevin Bothstede. Sein Team müsse noch cleverer und geduldiger werden. Dabei bekommt der Coach Hilfe seiner beiden älteren Co-Trainer. „Wir decken das Feld gut ab. Jeder hat seine Spieler, die er im Zaum hält.“
Auf das 2:2 beim Saisonauftakt gegen den SVT Bad Oldesloe ließen die Bargteheider bislang ausschließlich Siege folgen. In Ahrensburg wurden sie dabei auf die härteste Probe gestellt, lagen zur Pause verdientermaßen 1:2 hinten. Im zweiten Durchgang spielten die Gäste konsequenter über die Flügel, setzten immer wieder den pfeilschnellen Lenn Postel ein.
SC Elmenhorst bleibt durch 4:1-Sieg am Spitzenduo dran
Der rechte Mittelfeldmann war an fast allen gefährlichen Situationen beteiligt. Im ersten Durchgang hatte er bereits das zwischenzeitliche 1:1 durch David Timmermann (31. Minute) vorbereitet. Nach dem erneuten Ausgleich durch Kapitän Nieck Naward (60.), der einen Fehler von Hagens Torwart Normen Fäcknitz bestrafte, erzielte Postel mit einem abgefälschten Schuss dann auch das Siegtor (85.). „Die zweite Halbzeit war wirklich gut“, sagte Bothstede. „Da haben wir ansatzweise gezeigt, was wir können. Am Ende war es ein verdienter Sieg.“ Konditionelle Unterschiede habe er allerdings nicht bemerkt.
Hagens Trainer Jan Klötzner sah das anders. Neben der verletzungsbedingten Auswechslung von Marvin Möller (54.) sei mangelnde Kraft die Hauptursache für die schwächere zweite Halbzeit und die Niederlage gewesen, sagte er. „Ich sehe uns noch nicht bei 100 Prozent. In den letzten Wochen waren viele Spieler krank, teilweise mit den seltensten Krankheiten. Dann kann man zwischendurch konditionell nichts machen – das ist uns heute vor die Füße gefallen.“
Auch SC Elmenhorst bisher ungeschlagen
Bis zur Pause spielten die Gastgeber ihre Erfahrung aus. Das Team um Bojan Stäcker, Paul Kappner und Ulf Starke – alle liefen für den SSC Hagen früher in der Schleswig-Holstein-Liga auf – ging durch Kappner (14.) und Möller (43.) jeweils verdient in Führung und kann in dieser Form als Aufsteiger auch in der neuen Liga oben mitspielen. Klötzner: „Bargteheide ist sicherlich am konstantesten, dann kommt wahrscheinlich die FSG Südstormarn. Wenn wir uns nicht dumm anstellen, sind wir eine der Mannschaften, die sie ärgern können.“
Neben Bargteheide und der FSG, die spielfrei hatte, ist auch der drittplatzierte SC Elmenhorst noch ungeschlagen. Beim SSV Großensee, der durch Jannis Rühe (36.) in Führung ging, sorgte Yannik Teichmann mit drei Treffern (43., 56., 75.) praktisch im Alleingang für die Wende. Jan Beyer (82.) markierte den 4:1-Endstand für den SCE, der am morgigen Mittwoch (20 Uhr, Travestadion) zur Wiederholung der wegen eines Gewitters abgebrochenen Kreispokal-Partie bei Ligarivale VfL Oldesloe antritt.
Bargfeld wartet auf ersten Saisonsieg
Auch der VfL Oldesloe geht mit dem Rückenwind eines Siegs in das Pokalspiel. Etwas überraschend setzten sich die Kreisstädter mit 4:1 (2:0) gegen den TSV Trittau durch. Vedat Bingöl (25.), Mattis Kringel (44.), Ahmad Mohammadi (60.) und Antonio Guttack (87.) trafen. Für den Tabellenvierten verkürzte zwischendurch André Bannenberg (68.).
Am unteren Rand der Tabelle wartet der Bargfelder SV nach dem 1:4 (1:2) gegen die SG Oering-Seth, bei dem das Team von Trainer Frank Witte eine durch Marcus Kähler (12.) erzielte Führung verspielte, weiterhin auf den ersten Saisonsieg. Mit nur zwei Punkten stehen die Bargfelder noch einen Zähler hinter den Unentschieden-Experten von JuS Fischbek – denen der bisher einzige Erfolg wieder genommen wurde. Kurz vor dem Spieltag gab das Schlusslicht FFC Nordlichter Norderstedt den Rückzug bekannt. Der Verbandsligist der vergangenen Saison steht damit als erster Absteiger in die Kreisklasse A fest, alle bisher absolvierten Partien wurden aus der Wertung genommen. Zuvor hatte Trainer Hendrik Lampen auf mangelnde Einstellung seines Teams mit dem Rücktritt reagiert. Damit verlieren neben Fischbek auch Bargteheide, Hagen II und der TuS Hoisdorf zum Teil zweistellige Siege.