Reinfeld. Zwei Fehler von Torwart Jonas Marscher kosten Oberligaaufsteiger beim 2:3 gegen TSV Bordesholm den dritten Saisonsieg.
Nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Max Beyer sanken die Fußballer des SV Preußen Reinfeld erschöpft und enttäuscht auf den Rasen, Trainer Michael Clausen und der ausgewechselte Phillip Hackbarth saßen mit hängenden Köpfen auf der Bank – der Aufsteiger hat in der Oberliga seine nächste große Enttäuschung erlebt. Eine Woche nach dem 0:6 bei Spitzenreiter SC Weiche Flensburg II reichte im Heimspiel gegen den TSV Bordesholm selbst eine zweimalige Führung nicht zu einem Punktgewinn.
Die Reinfelder unterlagen aber nicht deshalb mit 2:3 (1:0), weil der Gegner besser war. Entscheidend waren vielmehr zwei grobe Fehler von Schlussmann Jonas Marschner, mit denen er den Gästen jeweils den Ausgleich ermöglichte: Beim 1:1 von Malte Petersen (67. Minute) ließ er einen von der Mittellinie hoch in den Strafraum geschlagenen Freistoß durch die Hände rutschen. Vor dem 2:2 von Malte Lucht (83.) positionierte der Schlussmann – erneut bei einem Freistoß – seine Fünf-Mann-Mauer mit Jonathan Marschner, Patrick Witten, Dennis Lie, Tim Vogel und Philipp Bosbach so schlecht, dass der Schütze keine Mühe hatte, den Ball aus 18 Metern direkt zu verwandeln.
Stormarner hatten die Partie mehr als eine Stunde im Griff
„Diese Niederlage tut weh, weil sie völlig unnötig war“, sagte Trainer Clausen. „Ich bin sicher, der Gegner weiß gar nicht, wie er hier gewonnen hat. Meine Mannschaft hat eigentlich eine starke Leistung gezeigt und alles unter Kontrolle gehabt. Wir sind hinten sehr aufmerksam und konzentriert gewesen und haben immer wieder gute Aktionen nach vorne gehabt. Aber gegen solche Fehler kann man nicht gegenanspielen.“
Schon in der 12. Minute hatte der flinke Vjekoslav Taritas einen Konter über die rechte Seite mit dem 1:0 abgeschlossen. Nach dem ersten Ausgleich dauerte es nur fünf Minuten, ehe Torjäger Kristof Rönnau die Stormarner nach sehenswerter Vorarbeit des herausragenden Bosbach und Lie mit einem Abstauber aus kurzer Distanz erneut in Front brachte (73.). In der 89. Minute war es Mika Jöhnck, der die Gäste zum Sieg schoss, weil die Reinfelder den entscheidenden Pass im Strafraum nicht verhinderten.
Trainer schenkt Marschner weiter das Vertrauen
Trotz aller Enttäuschung über den verpassten dritten Saisonsieg schloss Clausen Konsequenzen für Torwart Marschner aus. „Er hat uns auch schon viele Punkte gerettet, darf sich deshalb auch mal einen schwachen Tag erlauben, ohne gleich auf die Bank zu müssen“, sagte der Trainer. „Ärgerlich ist nur, dass wir dadurch gleich drei Punkte verschenkt haben, die uns gut getan hätten.“ Statt Tabellenachter sind die Reinfelder nach fünf Partien nun Viertletzter. Der Vorsprung auf die drei Abstiegsränge beträgt aber schon komfortable sechs Punkte.
Das Kreispokalspiel am morgigen Dienstag beim Bargfelder SV (20 Uhr, Waldweg) kommt für Clausen nach der Niederlage eher ungelegen. „Ich würde lieber trainieren“, so der Coach. Deshalb wird der Pokalsieger der vergangenen drei Jahre die Begegnung nutzen, um Spielern Matchpraxis zu ermöglichen, die bislang nur sporadisch Einsatzzeiten erhalten haben.
SV Preußen Reinfeld: Jonas Marschner – Vogel, Böckelmann, Grimm, Decker (80. Treichel) – Hackbarth (69. Witten), Jonathan Marschner – Lie, Bosbach, Taritas – Rönnau