Ahrensburg. Die Sportgymnastinnen Karla Schmidt, Emilia Eggers und Tessa Berg vom Ahrensburger TSV sind Landesmeisterinnen.
Auf der Matte wirkt Tessa Berg in ihrem zweiten Jahr in der Schüler-Wettkampfklasse schon wie ein Routinier. Dabei ist die Rhythmische Sportgymnastin des Ahrensburger TSV gerade einmal elf Jahre alt. Elegant und souverän turnt sie ihre Übungen – und lässt die Konkurrentinnen gern mit großem Abstand hinter sich. Bei den vor Kurzem in Ahrensburg ausgetragenen Landesmeisterschaften waren es knapp fünf Punkte.
Vereinskameradin Linda Kasprick – sie erreichte mit der gleichen Punktzahl wie Ellina Zabel vom Kieler TB Rang zwei – nahm es gelassen. Denn wie Tessa hat auch sie das begehrte Ticket für den Regio-Cup Nord, der am Wochenende 13./14. März in Rostock ausgetragen wird, in der Tasche.
Mit überzeugenden Leistungen können sich die beiden Mädchen in der Hanse- und Universitätsstadt für den Deutschland-Cup am 18./19. Mai in Dahn (Rheinland-Pfalz) qualifizieren. Das gilt ebenfalls für die jungen Ahrensburgerinnen Linn Alex, Lene Jonsson, Elena Marggraff, Marta Elizarova, Karla Schmidt und Emilia Eggers. Auch sie haben bei den Landestitelkämpfen – in anderen Wettkampfklassen – erfolgreich abgeschnitten. Karla setzte sich in der Freien Wettkampfklasse vor Lene, Elena und Linn durch, die die Plätze zwei, vier und fünf belegten.
Emilia gewann in der Junioren-Wettkampfklasse die Gold- , Marta die Bronzemedaille. „Acht von acht Starterinnen haben sich für den Regio-Cup qualifiziert und wir somit unser Soll erfüllt“, sagt Judith Albrecht mit einem Lächeln. Gemeinsam mit Schwester Sarah Johansson leitet sie seit elf Jahren das Training der Abteilung Rhythmische Sportgymnastik beim ATSV.
Im Mannschaftswettbewerb sind die Stormarnerinnen nach einjähriger Pause auch wieder aktiv: Emilia, Karla, Lene, Elena, Linn und Elisabeth Heine sicherten sich in der freien Wettkampfklasse den Landesmeistertitel vor dem Rendsburger TSV. „Die Gruppenwettbewerbe haben für die Mädchen immer einen besonderen Reiz, deshalb wollen wir unbedingt auch mit der Mannschaft zum Deutschland-Cup.“ Ob das klappt, bleibt abzuwarten. Die Mannschaftswettbewerbe sind für das Wochenende 8./9. Juni angesetzt, ein Ausrichter steht noch nicht fest.
Seit September verstärkt Elisabeth Heine das Trainerteam
In der Schlossstadt hat Rhythmische Sportgymnastik Hochkonjunktur. Die Nachfrage ist größer, als es die Hallenzeiten und auch die Anzahl der Trainerinnen zurzeit zulassen. „Interessenten müssen wir auf den Sommer vertrösten“, sagt Albrecht. „Während der laufenden Saison Kinder in die Trainingsgruppen neu aufzunehmen, macht wenig Sinn.“
Seit September verstärkt Elisabeth Heine das Trainerteam. Die 18-Jährige gehört seit Jahren zur Leistungsgruppe der Ahrensburgerinnen. Nach bestandenem Abitur absolviert sie ein Freiwilliges Soziales Jahr beim Ahrensburger TSV. Zurzeit betreut sie den sechs bis acht Jahre alten Nachwuchs der Sportgymnastinnen. „Jemanden aus den eigenen Reihen im Trainerteam zu haben, erleichtert meiner Schwester und mir enorm die Arbeit“, sagt Albrecht. „Elisabeth kennt die gesamten Abläufe aus dem Effeff und kann den Kleinen selbst schwierige Bewegungsabläufe selbst vorführen.“ Die Landesmeisterschaften nutzte Elisabeth zudem, um die Kampfrichter-C-Lizenz abzulegen.
Eine Pause vom Turnsport gönnen sich Albrecht und Johansson selbst in der wettkampffreien Zeit nicht. Sie planen für die anstehende Saison neue Choreografien und überlegen, wie sie ihre Schützlinge am elegantesten auf Regeländerungen des Deutschen Turner-Bunds (DTB) vorbereiten.
Der Deutsche Turner-Bund ändert jedes Jahr ein Gerät
Der DTB ändert in den verschiedenen Wettkampfklassen jedes Jahr ein zu turnendes Gerät. „In der Schülerwettkampfklasse ist die Übung mit den Keulen wegfallen, dafür wurde das Seil neu ins Programm aufgenommen“, sagt Albrecht. In der Junioren-Wettkampfklasse habe zudem das Band den Ball, in der Freien Wettkampfklasse der Reifen die Keulen ersetzt.
Der Ball scheint ein ständiger Begleiter von Tessa zu sein. „Seitdem sie sieben Jahre alt war, turnt Tessa immer eine Übung mit dem Ball, das ist schon ungewöhnlich“, sagt Albrecht. Kommende Saison wird sich daran nichts ändern. „Tessa steigt in der Junioren-Wettkampfklasse auf“, sagt die Trainerin und schmunzelt. „Das neue Gerät ist – wie soll es anders sein – der Ball.“