Bad Oldesloe. Ehrung mit geladenen Gästen in Bad Oldesloe. Sparkassen-Chef Thomas Piehl erwägt künftig Preisverleihung vor größerem Publikum.

Als Moderator Henrik Bagdassarian das Geheimnis lüftet, wer Stormarns Sportlerin des Jahres 2018 ist, brachen bei Siegerin Svenja Frobel alle Dämme. Der Schwimmerin aus Trittau, die für die Stormarner Werkstätten bei Wettkämpfen für geistig behinderte Menschen große Erfolge feierte, kullerten die Freudentränen über die Wangen. „Unglaublich. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet“, sagte sie. „Ich war vorher so aufgeregt, habe die ganze Nacht nicht geschlafen“, verriet Frobel, ehe sie mit zitternden Knie sowie einem großen symbolischen Scheck über 300 Euro und einer Rose in der Hand – unter großem Applaus des Publikums – die Bühne verließ.

Svenja Frobel fährt jetzt zu den Special Olympics World Games

Mit dem von der Sparkassen-Stiftung Stormarn zur Verfügung gestellten Preisgeld will sich Frobel unter anderem ihren geplanten Sommerurlaub in Dänemark finanzieren. Doch vorher geht es für sie erst einmal nach Abu Dhabi zu den Special Olympics World Games. Dort wird sie über 25 Meter Schmetterling und 50 Meter Brust starten.

Jeder in den festlich hergerichteten Räumen der Sparkasse Holstein in Bad Oldesloe freute sich mit Svenja Frobel, aber einer ganz besonders: „Sie ist eine erstklassige Sportlerin und hat diese Auszeichnung verdient“, sagte Landrat Henning Görtz.

 Thomas Piehl (Vorstandsvorsitzender Sparkasse Holstein), Jörg Schumacher (Geschäftsführer der Stiftungen der Sparkasse Holstein), Adelbert Fritz (Voristzender Kreissportverband Stormarn)
Thomas Piehl (Vorstandsvorsitzender Sparkasse Holstein), Jörg Schumacher (Geschäftsführer der Stiftungen der Sparkasse Holstein), Adelbert Fritz (Voristzender Kreissportverband Stormarn) © HA | Isabella Sauer

Aber nicht nur Frobel und die beiden anderen großen Gewinner, Triathlet Lennart Sievers vom Ahrensburger TSV bei den Männern und die Schwimmerinnen der SG Stormarn Barsbüttel (Stoba) bei den Mannschaften sind für Görtz Sieger. „Jeder, der sich sportlich betätigt, ist ein Gewinner, denn er tut etwas Gutes für sich selbst und trägt zudem zur Gemeinschaft bei“, sagte der Landrat, ehe er die Ehrung vorzeitig verließ – passenderweise aus sportlichen Gründen. Er musste mit seiner Tischtennismannschaft vom TSV Bargteheide in der 1. Kreisklasse noch ein Punktspiel gegen den TSV Lütjensee bestreiten.

Lennart Sievers behält Startrecht für Ahrensburger TSV

Die weiterste Anreise aller nominierten Sportler hatte Lennart Sievers, der mittlerweile in Saarbrücken studiert und trainiert. Auch der 21-Jährige, der für das Triathlon-Team DWS Darmstadt in der Bundesliga startet, war überwältigt, als sein Sieg feststand. „Krass. Dass bedeutet mir sehr viel“, sagte er. Zwar wohne er nicht mehr in Stormarn, aber er habe immer noch ein Startrecht für den Ahrensburger TSV. Sievers: „Ganz besonders freue ich mich über die Worte von Thomas Piehl, der uns alle als Vorbilder hervorgehoben hat und damit unsere Anstrengungen gewürdigt hat.“

Piehl, der zum ersten Mal als Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Holstein mit dabei war, sagte: „Alle Sportler haben das ganze Jahr über sehr hart trainiert und heute wurden sie dafür belohnt. Ich weiß, wie weit der Weg sein kann, um einmal für eine Ehrung auf der Bühne zu stehen.“

Der Großhansdorfer kennt sich im Sport aus: Er hat selbst viele Jahre lang Handball gespielt, seine Töchter Leonie und Natalie waren erfolgreiche Leichtathletinnen, starteten sogar bei Deutschen Meisterschaften. Auch im kommenden Jahr werde es wieder eine Sportlerehrung geben, versprach er – und dann vielleicht sogar mit noch mehr Publikum, falls die Ehrung öffentlich gemacht werde.

 Joachim Lehmann (Vorsitzender TSV Glinde), Iris Genwo (Vorsitzende Kreispferdesportverband Stormarn), Klaus Unger (Vorsitzender SV Siek)
Joachim Lehmann (Vorsitzender TSV Glinde), Iris Genwo (Vorsitzende Kreispferdesportverband Stormarn), Klaus Unger (Vorsitzender SV Siek) © HA | Isabella Sauer

Adelbert Fritz, Vorsitzender des Kreissportverbands (KSV), hörte das gerne. „Dieses Event ist für uns alle ein Höhepunkt im Sportjahr des Kreises. An diesem Abend werden Stormarner Sportler für ihre Leistungen und ihr Engagement geehrt.“ Er sei schlichtweg begeistert, was für große sportliche Talente es in Stormarn gebe.

Erstmals hat der KSV einen Sonderpreis für besondere Leistung vergeben. Er ging ebenfalls an eine Schwimmerin: Barbara Kehbein vom VfL Oldesloe. „Ich finde es großartig, dass der Schwimmsport hier so präsent ist“, sagte sie. Die Reinfelderin hat in der Altersklasse 45 23 deutsche Rekorde und sieben Europarekorde erzielt und ist auch in ihrer neuen Klasse (AK 50) bereits deutsche Bestzeiten geschwommen. Und an das Ende ihrer Karriere denke sie aktuell noch nicht. „So lange ich technisch noch etwas verbessern kann, mache ich auf jeden Fall weiter“, sagte Kehbein, ehe sie als erstes ihren Trainer Axel umarmt, der gleichzeitig auch ihr Ehemann ist.

Fünf Sporttalente erhalten Förderpreis

Die fünf Sieger der mit jeweils 1000 Euro dotierten Förderpreise wurden im Abendblatt schon im Dezember vorgestellt, überreicht wurden die Auszeichnungen an die beiden Karatesportler Pauline Sattler und Corre Ansehl von der TSV Reinbek, die schwimmenden Zwillinge Lisa und Laura Selle (SG Stoba) und die Basketball-Jugendnationalspielerin Louisa Moritz (Ahrensburger TSV) durch Jörg Schumacher, Geschäftsführer der Stiftungen der Sparkasse Holstein, aber erst jetzt. „Ein unfassbarer Abend. Wir können wirklich stolz auf unsere Sportler sein“, sagte Schumacher.

Nach dem offiziellen Teil des Abends wurde gefeiert, ganz besonders natürlich bei den Schwimmerinnen der SG Stoba. Die vergaßen im Erfolg aber auch die zweit- und drittplatzierten Fußballer des SV Preußen Reinfeld und Abteilungsreiter des RFV Zarpen nicht.

„Dass wir jetzt ein Jahr lang diesen besonderen Titel tragen dürfen, freut uns. Aber die beiden anderen nominierten Mannschaften waren auch klasse, haben tolle sportliche Leistungen erbracht und hätten es ebenfalls verdient gehabt“, sagte Laura Selle.