Ammersbek. Nach achtmal Silber und Bronze gewinnt der Kegler Lasse Weber aus Bargteheide Einzel- und Mannschaftstitel bei der A-Jugend.

Einen schöneren Abschied aus dem Jugendbereich hätte sich Lasse Weber gar nicht wünschen können. In seinem letzten Wettkampf als A-Jugendlicher wurde der 18-Jährige aus Bargteheide Deutscher Meister im Kegeln. Weber setzte sich im Kieler Haus des Sports mit dem VHK Husum in der Mannschafts- und anschließend auch in der Einzelwertung durch. Achtmal stand er zuvor bei Deutschen Jugendmeisterschaften schon auf dem Podest, es hatte aber immer nur zu Silber oder Bronze gereicht. „Deshalb hatte ich auch diesmal nicht mit einem Sieg gerechnet“, sagt Weber. „Umso mehr freut es mich, dass es doch noch mit den ersten Titeln geklappt hat.“

Im Einzel war es allerdings knapp: Weber siegte mit 876 Holz vor Axel Völler (KFV Barnim, 871). „Zwischenzeitlich war mein Vorsprung größer, aber zum Ende hin bin ich doch etwas nervös geworden“, sagt der Bargteheider. „Ich habe mich kurz daran erinnert, was vor zwei Jahren passiert ist.“ Dort war Lasse – noch als B-Jugendlicher – bei den Titelkämpfen in Celle in einer ähnlichen Situation. Er lag auf Siegkurs, verspielte auf den letzten Bahnen aber nicht nur den Titel, sondern auch eine Medaille. „Am Ende war ich leider nur Vierter“, so der Bargteheider. Diesmal half es offenbar, dass Trainer Manfred Broer beruhigend auf seinen Schützling eingewirkt hat. „Ich habe immer wieder zur Konzentration gemahnt“, sagt der Trainer.

Lasses Ziel: seinen älteren Bruder zu überholen

Obwohl er künftig in der Juniorenklasse (18 bis 25 Jahre) startet, sollen es nicht die letzten Titel für Lasse Weber sein. „Es ist schon ein Ziel, meinen älteren Bruder Lukas überholen, der schon dreimal Deutscher Meister war“, sagt der Bargteheider grinsend.

Mit dem Aufstieg zu den Junioren startet Lasse Weber auch wieder für seinen Heimatverein VSK Stormarn, bei dem er vor zehn Jahren mit dem Kegeln begonnen hat. Lasse war damals über Lukas dazu gekommen und sofort Feuer und Flamme. „Die Mischung aus Sport und Konzentration fasziniert mich auch heute noch“, sagt Lasse Weber. Er trainiert zweimal pro Woche. Zum Ausgleich geht er noch regelmäßig zum Krafttraining ins Parador. Das Fitnessstudio liegt praktischerweise in der Nähe seiner Arbeitsstätte: Im August vergangenen Jahres hat Weber bei Acer in Ahrensburg eine Ausbildung zum IT-Systemelektroniker begonnen. „Alles, was mit Computern und Elektronik zu tun hat, begeistert mich“, sagt Weber.

Nachwuchsbereich im Verein liegt bislang brach

Ähnlich wie bei seiner Arbeit kommt es auch beim Kegeln auf absolute Präzision an. „Idealerweise macht ein Kegler bei 120 Wurf 120-mal genau den gleichen Bewegungsablauf“, sagt Trainer Broer. „Aber das gelingt natürlich nicht einmal einem Deutschen Meister.“

Für kommende Saison haben Broer und Lasse Weber große Pläne. „Wir wollen den etwas brach liegenden Nachwuchsbereich im Verein neu aufbauen und versuchen, wieder mehr Kinder und Jugendliche für unseren Sport zu begeistern“, so Lasse Weber. Derzeit hat der VSK, ein Zusammenschluss aller Kegelabteilungen im Kreis, vier Herren- und zwei Jugendteams. Die erste Mannschaft spielte zwischenzeitlich sogar in der Zweiten Bundesliga.

Interessierte können beim VSK mittrainieren

Wer sich für das Kegeln im VSK interessiert und gerne einmal mittrainieren möchte, kann sich gern mit Lasse Weber (Telefon: 0152/035 443 01) und Manfred Broer (0178/521 16 04) in Verbindung setzen.

Bei den B-Jugendlichen wurde Niklas Kröger (ebenfalls VSK Stormarn) in Kiel mit 798 Holz Zehnter und anschließend in den achtköpfigen Nationalkader berufen. Das bedeutet: Er ist vom 31. August bis 2. September dabei, wenn daraus bei einem Lehrgang die fünf Spieler ermittelt werden, die Anfang Oktober beim traditionellen Länderspiel in Dänemark zum Einsatz kommen.

„Dort dabei zu sein, ist etwas ganz Besonderes und mit das Größte, was man im Kegeln erreichen kann“, sagt Lasse Weber. Der frischgebackene zweifache Deutsche Meister muss es wissen: Er hat selbst schon zweimal das Trikot mit dem Bundesadler auf dem Ärmel getragen.