Pölitz . Der SSV Pölitz und SSC Hagen Ahrensburg gewinnen am letzten Spieltag. VfL Oldesloe ist dank Schützenhilfe gerettet.

Als der Schiedsrichter Mitte der zweiten Hälfte zur Trinkpause bat, hätten die Fußballer des SSV Pölitz statt der Wasser- eigentlich schon die Sektflaschen öffnen können. Gerade erst war die Kunde von der 3:6-Niederlage der SG Rönnau-Segeberg beim Lübecker SC nach Stormarn gedrungen und damit stand am Sonntag um kurz vor 17 Uhr fest: Alle drei Verbandsligaclubs aus dem Kreis haben den direkten Klassenerhalt geschafft.

Die Pölitzer, die einen 3:2-Sieg gegen Rapid Lübeck über die Zeit retteten, spielen ebenso weiterhin siebtklassig wie der SSC Hagen Ahrensburg nach dem 4:3 über Eintracht Groß Grönau und der VfL Oldesloe, für den aufgrund der 0:2-Niederlage gegen den Eichholzer SV die Schützenhilfe des Lübecker SC entscheidend war.

Zwischenzeitlich hatte Rönnau-Segeberg beim Meister sogar 3:1 geführt und die Konkurrenten aus Stormarn damit gehörig unter Druck gesetzt. Die Pölitzer zeigten sich davon aber unbeeindruckt und überrannten ihren Gegner in der Anfangsphase. Dennis Wagner scheiterte in der zweiten Minute noch an der Latte, die drei nächsten Torchancen nutzten die Hausherren aber allesamt. Marcel Noeske verwandelte einen von Wagner herausgeholten Foulelfmeter zur Führung (14. Minute), Jonas Klaus spielte seine Schnelligkeit aus und vollstreckte überlegt zum 2:0 (21.). Nur fünf Minuten später erhöhte Lukas Schacht auf 3:0.

„Wir waren endlich mal effektiv“, sagte Trainer Jan-Christian Hack und lobte auch seine Defensive. „Hinten mussten wir auf vier Positionen umstellen. Die Jungs haben es weltklasse gemacht.“ Dass sein Team nach dem Seitenwechsel alle Chancen vergab und noch die Gegentreffer durch Muhammed Özkaya (59.) und Jan Spoddig (90.) zuließ sowie Jonas Klaus (Rot wegen Meckerns/87.) verlor, konnte die Laune des Trainers auch nicht mehr beeinträchtigen.

Zufrieden kann der SSV mit dem Saisonverlauf dennoch nicht sein. Vor der Spielzeit war eine Platzierung in der oberen Tabellenregion angepeilt worden, jetzt verhinderte das Team erst mit drei Siegen zum Saisonende den Abstieg. „Es kamen viele Faktoren zusammen. Jeder muss sich an die eigene Nase fassen. Sowohl die Spieler als auch wir Trainer haben nicht alles richtig gemacht“, sagte Hack. „Teilweise haben wir das schon aufgearbeitet, den Rest werden wir in der Sommerpause akribisch aufarbeiten.“

Der SSC Hagen beendete die Spielzeit auf Rang neun und damit als bester Verbandsligist aus dem Kreis. Nach dem verpatzten Start im September Co-Trainer Carsten Holst zum Chefcoach zu machen, erwies sich als die rettende Maßnahme. Um den Jahreswechsel herum gelang den Schlossstädtern eine Siegesserie, in der Rückrunde holten sie stolze 25 Zähler. „Im letzten halben Jahr hat sich ein Teamspirit ergeben, wie ich es lange nicht erlebt habe“, sagte Holst nach dem abschließenden Heimsieg. „Dieser Zusammenhalt hat eine große Rolle gespielt. Oft waren wir gezwungen, bis zur Schmerzgrenze auf A-Jugendliche zu setzen. Diese Spieler werden nun endgültig in den Kader stoßen. Wir Trainer freuen uns schon auf die nächste Saison. Wir haben jetzt die Möglichkeit, etwas für die Zukunft aufzubauen.“

Ähnlich wie in Pölitz kam auch an der Hagener Allee keine Panik auf. Marcel Schaudinn (14. Minute), Brian Techen (36.), Jakob Bier (45.) und Sebastian Pott (48.) sorgten für eine 4:1-Führung. Für die Gäste waren Niklas Pabst (38.), Christoph Lössin (69.) und Alexander Lening (89.) erfolgreich. Holst: „Wir hatten lange alles im Griff, haben uns am Ende selbst ein wenig in Schwierigkeiten gebracht.“

Die größte Erleichterung nach dem Saisonfinale war beim VfL Oldesloe zu spüren. Zur Halbzeitpause hatten die Kreisstädter in der Livetabelle noch den Relegationsplatz belegt. Am Ende reichte es trotz einer unglücklichen 0:2-Niederlage zum direkten Klassenerhalt. Matthias Schock (87.) und Gerrit Meier (90.) schossen Eichholz zum Auswärtssieg.

„Wir haben eigentlich ein tolles Spiel gemacht. Das Ergebnis ist ungerecht“, sagte Trainer Marius Kuhlke, der über große Teile der Saison mit erheblichen Personalproblemen zu kämpfen hatte. „Da kam eines zum anderen, viele Säulen sind weggebrochen. Unter anderen Umständen hätten wir deutlich besser abschneiden können. Ich bin sehr froh, dass wir das Minimalziel erreicht haben“, sagte er.