Oststeinbek. Volleyballern reicht 2:3-Niederlage beim VfL Pinneberg zum Verbleib in der Dritten Liga. Sonnabend letztes Saisonspiel gegen ETV.

Am vorletzten Spieltag der Dritten Liga Nord haben die Volleyballmänner des Oststeinbeker SV den Klassenerhalt perfekt gemacht. Die Stormarner holten dank der 2:3 (25:23, 25:21, 20:25, 21:25, 10:15)-Niederlage beim Lokalrivalen VfL Pinneberg einen wichtigen Punkt, den ein unterlegenes Team für eine knappe Niederlage erhält. Das allein reichte jedoch nicht für den vorzeitigen Klassenerhalt. Die Oststeinbeker waren auf Schützenhilfe der KMTV Eagles aus Kiel angewiesen.

Der seit einigen Wochen feststehende Meister der Nord-Staffel setzte sich mit 3:2 beim Eimsbütteler TV durch. Bis dahin waren die Hamburger im Abstiegskampf der härteste Konkurrent der „Pirates“. Beide Teams treffen nun zum Saisonfinale am kommenden Sonnabend, 17. März (19 Uhr), in der Walter-Ruckert-Halle am Meessen aufeinander. Der Vorsprung des Tabellenachten Oststeinbeker SV auf den Vorletzten Eimsbütteler TV beträgt weiterhin vier Punkte. Sportlichen Wert im Abstiegskampf hat die Partie somit also keinen mehr, ideellen für Timo Timpe dafür umso mehr. „Im schlimmsten Fall beenden wir die Saison mit einem, im günstigsten mit sieben Zählern Vorsprung auf die Abstiegszone“, sagte Oststeinbeks Coach und lächelte. „Nach den zurückliegenden, äußerst nervenaufreibenden Wochen bevorzuge ich eindeutig die zweite Variante.“

Dabei war Abstiegskampf für die Stormarner zu Saisonbeginn überhaupt kein Thema. Mit einer verjüngten Mannschaft wollten sie sich eher in der oberen Tabellenhälfte etablieren. „Nach der schlechten Hinrunde waren wir aber gezwungen, unser Saisonziel nach unten zu korrigieren“, sagte Timpe. „Nun bin ich heilfroh, dass wir den Klassenerhalt geschafft haben.“

Bis zu dieser Feststellung erlebte Oststeinbeks Coach am Wochenende allerdings alles an Höhen und Tiefen, was der Sport zu bieten hat. Nach einem glanzvollen Auftritt seiner Mannschaft in den ersten zwei Durchgängen durfte der 39-Jährige sogar von einem „Dreier“ beim Dauerkonkurrenten aus Pinneberg hoffen, musste sich am Ende mit dem einen Zähler zufrieden geben.

Nach dem Spielende fuhr Timpe in die knapp 20 Kilometer entfernte Sporthalle des kommenden Gegners, um dort die letzten Ballwechsel zu verfolgen. Die Partie war eine Stunde später angepfiffen worden. „Als der ETV im Tiebreak mit 13:11 in Führung ging, habe ich fest mit einem echten Endspiel um den Klassenerhalt am kommenden Sonnabend gerechnet“, sagte Timpe. „Zum Glück ist es anders gekommen.“

Enrico Fetz zählte gegen Pinneberg zu den besten Akteure auf dem Spielfeld – obwohl der gelernte Libero auf die ungewohnte Position des Außenangreifers ausweichen musste. Denn mit Carlo Wiese, Martin Stromecki und Hendrik Buße fehlten den Oststeinbekern gleich drei Stammkräfte auf der linken Angriffsseite. Fetz sagte: „Mir blieben nur wenige Trainingseinheiten, um auf der neuen Position zurechtzukommen. Auch wenn ich scheinbar ganz gut geklappt hat, würde ich gern so schnell wie möglich auf meine alte Position zurückkehren.“

Nach der Begegnung wurde Björn Domroese von Pinnebergs Trainer Daniel Prade als Most Valuable Player (wertvollster Spieler) der Oststeinbeker ausgezeichnet. Ob der 36-Jährige, der von 2001 bis 2008 für die Stormarner in der Ersten und Zweiten Bundesliga gespielt hat, noch eine weitere Spielzeit dranhängt, ist noch offen. „Nach der Saison werde ich mir in aller Ruhe Gedanken machen und eine Entscheidung treffen“, sagte der Führungsspieler der Oststeinbeker. Fest steht bereits, dass Börge Wittmüss den Verein zum Saisonende verlassen wird, da er nach Potsdam zieht.

Der Klassenerhalt ist unter Dach und Fach. Nun beginnt Timpe mit den konkreten Planungen für die kommende Spielzeit. „In den kommenden Tagen werde ich mich mit unserem sportlichen Leiter Steffen Trommeshauser zusammensetzen und besprechen, was wir in Zukunft alles anders handhaben müssen“, sagte der 39 Jahre alte ehemalige Erstligaspieler.

Oberste Priorität habe für ihn dabei eine Verpflichtung eines Co-Trainers oder einer Co-Trainerin. Timpe: „Ich benötige dringend jemand an meiner Seite, der mir einige Dinge abnimmt. Beruflich ist bei mir in letzter Zeit einfach einiges zu kurz gekommen.“

Der Oststeinbeker SV habe sich vorrangig zum Ziel gesetzt, junge und talentierte Spieler behutsam an die Dritte Liga heranzuführen. Timpe: „Das setzt aber voraus, dass junge Spieler in einem Verein gewissenhaft gefördert und in den Trainingseinheiten intensiv betreut werden. Diesem Anspruch kann nur ein kompetenter Trainerstab gerecht werden.“