Reinbek. Stormarner Sportverein wird für sein Engagement im Bereich „aktiver Kinderschutz“ von der Sportjugend geehrt.

Die TSV Reinbek ist erneut für ihr Engagement im Kinderschutz ausgezeichnet worden. Die Sportjugend Schleswig-Holstein überreichte dem knapp 4000 Mitglieder starken Sportverein ein „Aktiv im Kinderschutz“-Banner. „Es soll nicht nur das große Engagement des Vereins und seiner handelnden Personen dokumentieren, sondern auch optisch im Paul-Luckow-Stadion in Reinbek den aktiven Kinderschutz der TSV hervorheben“, sagte Merle Tralau, stellvertretende Vorsitzende der Sportjugend.

Die TSV Reinbek setzt sich seit 2013 in besonderem Maße für den aktiven Kinderschutz im Sport ein und hat dafür bereits den Großen Stern des Sports der Volksbank Stormarn sowie einen Breitensportpreis erhalten. „Damals war das Thema in aller Munde – zum Glück nicht durch Fälle in Sportvereinen. Damit letzteres zumindest bei uns so bleibt, haben wir im Vorstand entschieden, uns in diesem Bereich zu engagieren“, sagte Geschäftsführer Rüdiger Höhne.

In Reinbek möchte man den jungen Menschen ein sicheres Sporttreiben mit Aufmerksamkeit, Wertschätzung und ohne Formen von Gewalt ermöglichen. Jeder Übungsleiter muss ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen, einen Ehrenkodex unterschreiben, der über den Standardvordruck der Verbände hinausgeht, und erhält eine vom Verein erstellte Broschüre mit Verhaltenshinweisen. Mit regelmäßigen Informationsveranstaltungen und Workshops wird versucht, auch die Sportler für das Thema zu sensibilisieren. „Ziel ist es, eine Kultur der Aufmerksamkeit zu schaffen: Nicht mehr wegzusehen, sondern hinzuschauen. Der Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Gewalt und Missbrauch muss in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens gewährleistet sein“, so Rüdiger Höhne.

Kinderschutz bedeutet für die Reinbeker aber nicht nur Schutz vor sexualisierter Gewalt. Höhne: „Wir haben das Thema weiter gefasst und beispielsweise vergangenen Herbst ein Seminar zum Thema Cybermobbing angeboten, das auf sehr großes Interesse gestoßen ist.“

Mit Martin Bokeloh, der im Vorstand Ressortleiter für Jugend ist, hat der Verein einen Kinderschutzbeauftragten ernannt, der speziell geschult wurde und bei Verdachtsfällen als Ansprechpartner dienen soll. Er wurde schon mehrfach kontaktiert. Höhne: „Zum Glück hat es sich jedes mal als nicht notwendig erwiesen, tätig zu werden. Dennoch sind wir sehr froh darüber, weil es zeigt, dass wir im Verein ein Klima geschaffen haben, wo das Thema nicht totgeschwiegen wird, sondern man sich traut, darüber zu reden.“

In der Vereinsführung wird übrigens überlegt, sich weitere Banner wie das von der Sportjugend anfertigen zu lassen. Höhne: „Die könnten wir dann auf der Tennisanlage oder in der großen Sporthalle aufhängen.“