Trittau/Witzhave. Tristan Kartheuser und Phil Cericius gehören im Kart-Slaom zu den besten Fahrern in Norddeutschland.

Mit 16 und 14 Jahren sind Phil Cericius und Tristan Kartheuser schon Routiniers – jedenfalls beim Kart-Slalom. Beide Fahrer des Motor Sport Club Trittau feiern bereits seit Jahren Erfolge und gehören auch in dieser Saison wieder zu den besten Startern Norddeutschlands. Durch starke Leistungen in der neun Pokalläufe umfassenden Saison haben sich die Jugendlichen für die überregionalen Endläufe qualifiziert.

Beim Kart-Slalom steuern die Kinder und Jugendlichen ihre Karts über einen Parcours und um Hütchen, genannt Pylonen, herum. Für das Berühren einer Pylone gibt es eine Zeitstrafe. Die Fahrer des MSC Trittau trainieren jede Woche auf dem Heinrichshof in Witzhave. Die Abteilung wird von Uta Piotrowski geleitet, die als Trainerin von Thomas Kartheuser und Anja Krien unterstützt wird. Neben dem Kart-Slalom für Kinder und Jugendliche gibt es im MSC auch die Sparten Autoslalom, Rallye sowie Old- und Youngtimer.

Tristan (14) schaffte die Qualifikation für die norddeutschen Meisterschaften und den Bundesendlauf trotz einiger Widerstände. „Das Jahr war schwierig, weil ich oft krank war“, sagt er. „Manchmal war ich bei den Rennen geschwächt. Eine Zeit lang war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Qualifikation, aber am Ende war es nicht mehr knapp.“

Tristan Kartheuser beim Training in Witzhave
Tristan Kartheuser beim Training in Witzhave © HA | Akki Moto - Axel Symancyk;AkkiMoto Axel Symancyk

Weil er mit Motorsport noch lange nicht ausgelastet ist, spielt Tristan in seinem Heimatort Witzhave Fußball beim WSV. Er ist meistens im Mittelfeld oder in der Abwehr für die Defensive zuständig. Außerdem belegt er seit Sommer einen Paartanz-Kursus. „Viele aus meiner Schule tanzen. Mir gefällt, dass es mal was anderes ist und dass es viel mit Konzentration zu tun hat.“

Trainer Thomas Kartheuser, Vater von Tristan, berichtet aus Spartensicht von einer vergleichsweise schwierigen Saison. „Sonst hatten wir immer mehr Fahrer bei den Endläufen. Viele der Älteren müssen die Prioritäten nun eher bei der Schule setzen. Wir haben einige neue Fahrer, aber denen fehlt es logischerweise noch an Erfahrung, um ganz vorn mitzufahren.“

Für den Trittauer Phil Cericius (16) lief diese Saison bislang perfekt. Als Landesmeister des Landes-Motorsport- Fachverbandes Hamburg ist er sogar für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert. Sein Interesse für die Sportart wurde geweckt, als er als Vierjähriger beim Trittauer Seifenkistenrennen sah, wie Karts die Seifenkisten auf die Rampe zogen. Bis er im Alter von acht Jahren endlich groß genug war, um im Kart zu sitzen, ebbte sein Interesse nicht mehr ab – und heute steuert er mit einer Leichtigkeit um die Pylonen, die selbst seinen Vater René Cericius ratlos macht. „Das sieht oft total langsam aus, doch dann ist er ein bis zwei Sekunden schneller als der Rest. Ich bin jedes mal aufs Neue fasziniert“, erzählt Cericius, der sich ab und zu mit seinem Sohn auf der Strecke misst.

„Den Ehrgeiz, zu gewinnen, habe ich schon vor Jahren abgelegt. Es geht nur noch darum, wie oft ich überrundet werde.“ Was Phils Erfolgsrezept ist, weiß der Teenager selbst nicht. „Ich kann das nicht beschreiben. Ich fahre einfach.“

Die Saisonphase, in der die besten Fahrer aufeinandertreffen, beginnt am kommenden Sonntag mit den norddeutschen Meisterschaften in Seelow (Brandenburg). Tristan, der als 14-Jähriger zu den jüngeren Startern in seiner Altersklasse 4 gehört, hofft auf einen Platz unter den Top 20. „Das eine Jahr Erfahrung, das andere mehr haben, macht viel aus“, sagt er. Phil fährt in der höchsten Altersklasse 5 ebenfalls im ersten Jahr und steckt sich grundsätzlich keine Ziele in Form von konkreten Platzierungen. „Natürlich freue ich mich über Siege, aber wenn ich verliere, ist das auch nicht schlimm. Es ist ja nur ein Hobby.“

So wird Phil auch bei den Deutschen Meisterschaften am 21./22. Oktober in Wülfrath (Nordrhein-Westfalen) ins Rennen gehen. Eine Woche zuvor fahren beide beim Bundesendlauf im baden-württembergischen Kuppenheim.

Die kommende Saison wird für Tristan dann wohl schon die letzte im Kart. Im Jahr darauf darf er, was die Sportart anbelangt, schon in das Auto umsteigen. Phil hingegen will so lange es die Regeln zulassen, also bis er 18 ist, im Kart um die Pylonen steuern. Danach kann er sich gut vorstellen, als Trainer weiterzumachen. Welche Tricks man den Jüngsten beibringen kann, weiß er als Kart-Routinier ja schon...