Ahrensburg. Laura-Marie Stürmer, Torben Helms, Majka Weber und Maren Vens verteilen Arbeit und Verantwortung auf mehrere Schultern.

Dieses Modell könnte in punkto ehrenamtliches Engagement bald Schule machen: „Allein wollte keiner von uns den Vorsitz der Kreissportjugend Stormarn übernehmen, dafür sind wir in unseren Vereinen zu sehr in die eigene Nachwuchsarbeit eingebunden“, sagt Laura-Marie Stürmer vom VfL Rethwisch. „Innerhalb eines vierköpfigen Gremiums lassen sich aber die zusätzliche Arbeit und Verantwortung locker auf mehrere Schultern verteilen.“

Seit Kurzem vertritt Stürmer (19) gemeinsam mit Maren Vens (34), Majka Weber (27) und Torben Helms (26) in Stormarn die Interessen der Kinder und Jugendlichen gegenüber der Politik, der Öffentlichkeit sowie Organisationen wie dem Landessportverband, dem Kreisjugendring oder dem Kinderschutzbund. Somit haben mehr als 24.000 jugendliche Sportler, die in einem der rund 170 dem Kreissportverband (KSV) Stormarn angeschlossenen Vereine organisiert sind, nicht nur einen, sondern gleich vier kompetente und erfahrene Ansprechpartner.

„Die Jugendarbeit lag bei uns längere Zeit brach“, sagt KSV-Geschäftsführerin Verena Lemm. „Dass vier junge Menschen nun mit großem Engagement und neuen Ideen ihr wieder neues Leben einhauchen, gibt Zuversicht für die Zukunft.“

Zwei Projekte hat der neue Vorstand schonim Angebot

Zwei Projekte sind bereits am Start. Am Sonnabend, 15. Juli, bietet die Kreissportjugend auf der Anlage in Süsel einen Wasserski- und Wakeboardtag an. Vom 26. Dezember bis 2. Januar ist eine Ski- und Snowboardfreizeit im österreichischen Obertauern geplant. Weitere Informationen zu beiden Angeboten gibt es auf der Internetseite des KSV (www.ksv-stormarn.de).

Das Internet wird in Zukunft auch das Sprachrohr des Quartetts sein. „Der Bekanntheitsgrad der Kreissportjugend muss einfach größer werden, Kinder und Jugendlichen sollen in Zukunft öfters unsere Seite anklicken“, sagt Weber vom Pferdesport Granderheide.

Vens kann sich auch mehr Aktionen in der Öffentlichkeit vorstellen. „Infostände auf Stadtfesten wären sicherlich eine von vielen Möglichkeiten, um jungen Menschen unseren Interessenverband greifbarer zu machen“, sagt die Jugendwartin des Reit- und Fahrvereins Mittelstormarn.

Mit dem Begriff Kreissportjugend konnte Helms, wie auch Stürmer, Vens und Weber, nur wenig anfangen, als er sich auf den Weg zur Jugendvollversammlung ins Ganztagszentrum nach Bargteheide begab. „Ich hatte keinerlei Vorstellung, was mich dort erwartet“, räumt der Jugendwart des Tralauer SV ein. „Für mich war es eher eine Pflichtveranstaltung – und ich hatte gerade nichts anderes vor.“

Die Kreissportjugend muss bekannter werden

Als auf der jährlichen Versammlung der Tagespunkt Wahl eines Vorsitzenden an der Reihe war, blickten einige der Anwesenden nicht – wie sonst üblich – verlegen zur Seite. „Ganz im Gegenteil“, sagt Lemm, die die Jugendvollversammlung leitete. „Anhand der gezielten Fragen hatte ich bereits registriert, dass mehrere Teilnehmer großes Interesse an der Jugendarbeit des KSV hatten.“

Während der Sitzung kam es zwischen den vier Kandidaten, von denen sich lediglich Weber und Vens zuvor kannten, zu einem regen Austausch. Am Ende erklärten Stürmer, Vens, Weber und Helms ihre Bereitschaft, sich den Posten zu teilen.

Dass auf den neuen Vorstand viel Arbeit wartet, unterstrich bereits die geringe Beteiligung an der Jugendvollversammlung. „Mit uns waren nur noch drei weitere Vertreter Stormarner Vereine anwesend“, erzählt Vens. Genau da liegt auch der Hund begraben. „In vielen Vereinen fühlen sich die Jugendwarte allein gelassen und haben keine konkreten Vorstellungen bezüglich ihres Aufgabengebiets“, sagt Stürmer. „Es gibt zwar einen E-Mail-Verteiler, der aber nicht auf dem neuesten Stand ist. Also werden wir in den sauren Apfel beißen und jeden Verein kontaktieren, damit wir in Zukunft auch die richtigen Personen erreichen.“

Stürmer, Vens, Weber und Helms sehen sich als Partner jedes einzelnen Jugendwarts. „Für Fragen und Anregungen aller Art haben wir immer ein offenes Ohr“, verspricht Weber. „Sportartenübergreifend die Jugendlichen in Stormarn zusammenzuführen ist doch wirklich eine tolle Sache.“