Ahrensburg. Die Anlage wird für 1,5 Millionen Euro modernisiert. Arbeiten beginnen kommende Woche. Zum Spatenstich am Sonntag kommt auch der Kreistagspräsident.

So schön die Anlage des Golfclubs Hamburg-Ahrensburg auch gelegen ist, technisch ist sie nach 52 Jahren nicht mehr auf dem neuesten Stand. Deshalb investiert der Club
1,5 Millionen Euro in die Modernisierung. Wann geht es los? Was wird gemacht? Was bedeutet der Umbau für Nachbarn und Mitglieder? Die Regionalausgabe Stormarn des Abendblatt beantwortet die wichtigsten Fragen.

Warum ist der Platzumbau notwendig? Das hat mehrere Gründe. Nach 52 Jahren gibt es auf dem Parklandschaftsplatz zahlreiche überaltete, schadhafte Kiefern und Fichten, die teilweise ohne Nadelbestand sind und entsorgt werden müssen. Die Bewässerungsanlage für die Grüns, Spielbahnen und Abschläge entspricht auch nicht mehr dem Stand der Technik. Außerdem hat der Eigentümer des Bredenbeker Teichs den Pachtvertrag für das Inselgrün gekündigt. Damit verliert der Golfclub nicht nur eine seiner 18 Spielbahnen, sondern zugleich sein Markenzeichen, dass sogar im Clublogo zu sehen ist.

Was wird verändert? Alle Grüns und Abschläge werden erneuert, die Spielbahnen teilweise in Design und Länge verändert. „Wir wollen den Platz attraktiver machen. Er soll für Normalspieler fairer und für sehr gute Spiele zugleich schwerer werden“, sagt Club-Präsident Agnus Cassens. Außerdem wird eine hochmoderne, computergesteuerte Bewässerungsanlage eingebaut. „Damit werden wir den Wasser- und Energiebedarf um bis zu 50 Prozent reduzieren, da wir sehr viel präziser nur die Flächen beregnen können, die es auch wirklich benötigen“, erläutert Vorstandsmitglied Christian Warsch, Leiter der Projektgruppe „Platzumbau“.

Als Ersatz für die bisherige elfte Spielbahn mit dem Insel-Loch wird eine neue gebaut. Dafür nutzt der Club ein nördlich an den Golfplatz angrenzendes an der Straße Am Haidschlag gelegenes Gelände, das er vor einigen Jahren bereits teilweise gekauft und teilweise gepachtet hat.

Der Platz erhält natürlich auch ein neues Inselgrün. Dafür werden neue Teiche angelegt, die zugleich als vergrößertes Wasserreservoir für die Beregnungsanlage dienen. Die schadhaften Fichten und Tannen will der Club durch heimische Bäume und Nadelhölzer ersetzen. An zwei Spielbahnen soll eine Streuobstwiese entstehen. Dazu werden mehr als 100 Obstbäume gepflanzt. „Das Zusammenspiel von Golf und Natur ist uns sehr wichtig“, sagt Cassens. „Wir wollen den Lebensraum für Pflanzen und Tiere weiter verbessern.“ Abschließend soll auch die Clubhaus-Terrasse vergrößert werden.

Wann geht es los? Baubeginn ist am Montag, 12. September. Zunächst werden die maroden Bäume gefällt und abtransportiert, dann beginnt der Bodenaushub für die neuen Teiche. Insgesamt werden etwa 30.000 Kubikmeter Erde bewegt, das entspricht rund 1500 Lkw-Ladungen. Bereits am Sonntag erfolgt um 16 Uhr im Beisein von Kreistagspräsident Hans-Werner Harmuth, den beiden Bürgermeistern Michael Sarach (Ahrensburg) und Horst Ansén (Ammersbek) sowie zahlreicher Mitglieder und Gäste der symbolische Spatenstich.

Wird der Golfplatz während des Umbaus geschlossen? Nein, der Betrieb läuft – eingeschränkt - weiter. Sekretariat, Gastronomie und Driving-Range bleiben offen, die Hamburger Golf-Akademie bietet weiterhin Training, Schnupper- und Platzreifekurse an. Welche Spielbahnen für die Mitglieder bespielbar und welche gesperrt sind, wird je nach Fortschritt der Arbeiten tagesaktuell entschieden und auf der Homepage des Clubs veröffentlicht.

Werden Nachbarn beeinträchtigt? Ja, die Arbeiter rücken mit schwerem Gerät an. Vor allem im September und Oktober kann es zu Lärmbelästigung kommen. Deshalb hat der Golfclub an alle Haushalte im Umkreis von rund einem Kilometer insgesamt 2500 Flyer verteilen lassen, um die Menschen über den Umbau zu informieren. Zudem wurden alle zum Spatenstich eingeladen. Das Programm beginnt schon um 14 Uhr mit Mitmachangeboten. Außerdem gibt es Kaffee, Kuchen, Erbsensuppe, Frikadellen und ein Gewinnspiel, bei dem Golf-Schnupperkurse verlost werden.

Was für Folgen hat der Umbau für Mitglieder und Angestellte? Wer von den 1080 Mitglieder eine komplette Runde von 18 Löchern spielen will, muss auf umliegende Golfclubs ausweichen. „Mit einigen wie Walddörfer, Jersbek, Hittfeld, Wendlohe, Oberalster oder Wentorf-Reinbek haben wir besondere Vereinbarungen getroffen“, sagt Cassens. „Dort können wir frei oder zu reduzierten Kosten spielen.“ Wo die in die Zweite Bundesliga aufgestiegenen Herren und die in der Regionalliga spielenden Damen in der kommenden Saison ihre Heimspiele austragen, steht noch nicht fest.

Von den neun Angestellten sind lediglich die für die Platzpflege zuständigen „grünen Engel“ betroffen. Head-Greenkeeper Nikolaus von Niebelschütz soll einen wesentlichen Teil seiner Zeit der Koordination der Umbautätigkeiten und der Bauaufsicht widmen. Sein Team ist nach der Einsaat im Frühjahr kommenden Jahres auch für die Fertigstellungspflege zuständig.

Wie teuer ist der Umbau?
Der Vorstand beziffert die Kosten auf rund 1,5 Millionen Euro.

Müssen die Mitglieder dafür aufkommen? Es soll weder eine Beitragserhöhung noch eine Zwangsumlage geben. Der Club verfügt über Eigenmittel, rechnet mit Zuschüssen aus Fördertöpfen und hofft auf eine ähnliche Spendenbereitschaft, wie sie die Mitglieder des GC Hamburg-Walddörfer gezeigt hatten. Der Nachbarclub konnte den Umbau seiner Anlage fast ausschließlich über Spenden finanzieren. Cassens: „Wir sind auch für Sachleistungen dankbar – beispielsweise will uns ein langjähriges Mitglied eine Brücke für das neue Inselgrün spendieren.“

Wer führt die Arbeiten aus? Das Planungsbüro Städler Golf Courses in Münster hat den Umbau geplant, ausgeführt wird er von der renommierte irische Firma EGS, die beispielsweise auch für den Modernisierung des Frankfurter Golf Clubs verantwortlich war. Die Pflanzungsarbeiten werden von heimischen Betrieben ausgeführt, in enger Abstimmung mit der Forstbetriebsgemeinschaft Stormarn.

Wann ist alles fertig? Ab 1. Mai 2018 soll der Golfplatz wieder uneingeschränkt nutzbar sein. Zur Fertigstellung soll es auch eine große Feier geben.