Bargteheide. Sonntag starten die Triathlondamen und -Herren des TSV in der zweithöchsten Wettkampfklasse. Ziel ist der Klassenerhalt.

Udo van Stevendaal spricht von einer „steigenden inneren Anspannung“. Bettina Lange nennt es schlicht und einfach Vorfreude. Eines ist jedenfalls sicher: Wenn am kommenden Sonntag sowohl die Triathlonherren als auch die Triathlondamen des TSV Bargteheide in Gütersloh (Nordrhein-Westfalen) ihr Debüt in der Zweiten Bundesliga geben, werden die Ausdauersportler beider Teams auf den Punkt fit sein.

Der Team-Sprint-Wettbewerb zum Saisonauftakt (750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren, fünf Kilometer Laufen) scheint für die Stormarner ein reizvolles Format zu sein. „Diese Wettkampf-Variante fördert auf jeden Fall den Teamgeist, auch wenn Triathlon ein Einzelsport bleibt“, sagt Lange, Mannschaftsführerin der Bargteheider Damen.

Fünf Teilnehmer gehen bei den Herren, vier bei den Damen an den Start. Bei einem Teamwettkampf wird eine Mannschaft gewertet, wenn bei den Herren der vierte, bei den Damen der dritte Teilnehmer die Ziellinie überquert hat. Stevendaal: „Wichtig dabei ist, als Mannschaft bis zur Ziellinie zusammen zu bleiben und den Schwächsten auf den letzten Metern der Laufstrecke mit allen Mitteln zu unterstützen.“

TSV setzt auf eine Mischung aus Jung und Alt

Neben Lange starten bei den Damen Stina Mick, Rike Kubillus, Maren Ernst und – neu im Team – Lisa Müller-Ott. Die 34-Jährige vom USC Kiel tritt für Bargteheide mit einem Zweitstartrecht an. „Mit Lisa, die bereits Zweitliga-Erfahrung besitzt, haben wir eine realistische Chance, unser Saisonziel Klassenerhalt zu schaffen“, sagt Lange. Im Kader der Herren stehen Stevendaal, Lucas Schott, Patrick Raabe, Florian Plambeck, Matthias Heinike und Lukas Stüfen. Auch ihr Ziel ist einzig und allein der Ligaverbleib.

Verstärken können sich beide Mannschaften jederzeit durch den Einsatz eigener Athleten aus der Landesliga. „Der allerdings muss gut durchdacht sein, da der jeweilige Triathlet oder die jeweilige Triathletin durch einen einmaligen Bundesliga-Auftritt das Startrecht für die Landesliga verliert“, sagt der in Ahrensburg lebende van Stevendaal. Wie bisher setzt der TSV auch in der zweithöchsten Wettkampfklasse auf eine Mischung aus Jung und Alt. Lange und van Stevendaal, beide 47, zählen zu den ältesten Teammitgliedern. „Ich sehe es als große Herausforderung, in meinem Alter in der Zweiten Liga mitzumischen“, sagt van Stevendaal und lacht. „Viele Athleten könnten meine Kinder sein.“ Ebenso wie der ehemalige Triathlon-Weltmeister bei den Senioren hält auch Lange in der Zweiten Liga die Aufhebung des Windschattenverbots auf der Radstrecke für einen Nachteil. „Als gute Schwimmerin werde ich kaum Möglichkeiten haben, mich entscheidend abzusetzen. Auf der Radstrecke werden einige den Windschatten eiskalt ausnutzen und andere die Führungsarbeit machen lassen“, sagt die 47-Jährige. „Es dürfte äußerst schwer werden, sich aus so einer Formation zu lösen.“

Der stärkste Athlet, Stephan Schott, fehlt

Abteilungsleiter Stephan Schott hatte nach dem Aufstieg beider Teams alles daran gesetzt, das doppelte Abenteuer Zweite Bundesliga auch finanziell zu meistern. „Wir sind und bleiben ein breitensportorientierter Verein, für den die weiten Anfahrtswege und zusätzlichen Übernachtungskosten schon eine enorme Herausforderung sind“, sagt Schott. „Neben dem Klassenerhalt kann unser Ziel nur heißen, möglichst viel Spaß zu haben und wichtige Erfahrungen zu sammeln.“

Mit Stephan Bergermann wird den Bargteheider Herren der stärkste Athlet allerdings fehlen. „Stephan hatte uns direkt im Anschluss an die abgelaufene Landesligasaison informiert, dass er in Elternzeit gehen wird“, sagt van Stevendaal. „Ein Athlet seines Formats wird uns natürlich fehlen, dennoch stehen wir zu 100 Prozent hinter seiner Entscheidung.“

Kleiner Trost: Bergermann bleibt Teamkapitän und wird die Geschicke der Mannschaft von außen lenken.