Steinburg. Steinburger Fußballer steigen in Oldenburg wieder in die Schleswig-Holstein-Liga ein. Trainer Zapel rechnet mit engem Dreikampf.

Wenn an diesem Wochenende die Winterpause endet und die Saison in der Schleswig-Holstein-Liga weiter geht, bekleidet der SV Eichede eine scheinbar widersprüchliche Doppelrolle: Tabellenführer und Verfolger. Mit fünf beziehungsweise sechs Zählern Vorsprung thronen die Stormarner Fußballer auf Platz eins über den Konkurrenten TSB Flensburg und Eutin 08, die jedoch beide drei Partien weniger absolviert haben. „Ich gehe erst mal davon aus, dass beide alle Nachholspiele gewinnen, insofern sind wir drei beziehungsweise vier Punkte zurück“, sagt Trainer Oliver Zapel.

In diesem Jahr kann sie gelingen, die erhoffte Rückkehr in die Regionalliga Nord. Um in die Aufstiegsrunde einzuziehen, muss der SVE Meister werden. Dass er diese Option sieht, daraus macht der Verein keinen Hehl (mehr). Der Lizenzantrag wird im Frühjahr gestellt. Die Rolle des Titelfavoriten schiebt der Verein trotzdem dem aktuellen Tabellendritten zu. „Bei Eutin 08 steckt mehr Routine im Kader“, sagt der Vereinsvorsitzende Olaf Gehrken. „Um bis zum Saisonende um den Titel mitzuspielen, ist bei uns schon sehr viel Fleiß und gute Arbeit Voraussetzung.“ Auch Zapel meint: „Mit den Möglichkeiten, die diese Stadt hat, würde Eutin gut in die Regionalliga passen.“

Zapel rechnet mit einem spannenden Dreikampf bis zum Schluss, „das sagt mir mein Gefühl.“ Seine Mannschaft habe durch die starken Leistungen besonders Ende des vergangenen Jahres „Erinnerungen hochgerufen und Begehrlichkeiten geweckt. Wir haben die Witterung aufgenommen und auch unsere Zuschauer infiziert.“

Der kleine Mannschaftskader birgt Vorzüge, aber auch große Risiken

Los geht es für die Stormarner mit einem unangenehmen Auswärtsspiel. Beim Tabellenzehnten Oldenburger SV (Sonnabend, 14 Uhr, Schauenburger Platz) könnte es anders als im Hinspiel (2:0) zu einem offenen Schlagabtausch kommen. Der Aufsteiger hat seine defensive Spielweise inzwischen abgelegt und hält mit Jan Frederik Kaps (16 Saisontore) einen der gefährlichsten Angreifer der Liga in seinen Reihen. Zapel muss voraussichtlich auf Marco Schu­bring, der im Hinspiel den wichtigen ersten Treffer erzielte, verzichten. Der Mittelfeldspieler, der in den letzten Wochen unter einer Schambeinentzündung litt, hat sich nun noch eine Grippe eingefangen. Der Rest der Mannschaft ist einsatzbereit.

Auf viel mehr als ein, zwei Leistungsträger können die „Bravehearts“ in der Restsaison auch kaum verzichten. Der Kader ist klein. Der einzige Winterneuzugang, Joao Correira, verletzte sich am Tag seiner Vertragsunterzeichnung im Training schwer und kann nicht helfen. Mit unverändertem Kader in das Titelrennen zu starten, birgt sowohl Vor-, als auch Nachteile. Zapel: „Es kann keine Unruhe aufkommen durch störende Elemente. Wir haben eine Mannschaft, die genau weiß, wie wichtig jeder Einzelne ist.“ Das Risiko aber ist dem Coach, der in den letzten drei Wochen der Ausbildung zum Fußballlehrer steckt, auch bewusst: „In der Vergangenheit haben wir es mit viel Improvisation abgefedert, wenn zwei bis drei Spieler ausgefallen sind. Das bedeutet nicht, dass das auch künftig funktioniert.“

Große Aufgaben kommen im März und April geballt auf kurze Zeiträume

Insbesondere Ende März braucht Zapel „jeden Spieler in mentaler und körperlicher Topverfassung.“ Dann stehen binnen drei Tagen das Landespokal-Halbfinale gegen Weiche Flensburg und in der Liga das schwere Auswärtsspiel beim Heider SV an. Und auch von Mitte bis Ende April ballen sich die entscheidenden Aufgaben, dann bekommt es der SVE hintereinander mit TSB Flensburg, VfR Neumünster und Eutin zu tun.