Ahrensburg. So einen bitteren Spieltag aus Stormarner Sicht gab es schon lange nicht mehr in der Verbandsliga. Nur der SV Eichede II jubelte.

Die Resümees der Stormarner Verbandsligatrainer gingen nach dem 15. Spieltag der Süd-Ost-Staffel fast überall in die gleiche, unerfreuliche Richtung. „Besonders bitter und ärgerlich“ waren die Niederlagen für Reinfeld und Pölitz, in Tremsbüttel wirkte die Mannschaft „unentschlossen“, für Ahrensburg war die Partie im negativen Sinne „lehrreich“ und das Team aus Bargfeld litt wieder unter der eigenen „nicht so guten psychischen Verfassung“. Vier Niederlagen und ein Unentschieden wie eine Pleite – schon lange ist aus Stormarner Sicht ein Verbandsligaspieltag nicht mehr so bitter verlaufen. Lediglich beim SV Eichede II herrschte „riesige Freude über den Derbysieg“.

Hagens Serie nach 13 Spielen gerissen

84 Tage lang hatte der SSC Hagen Ahrensburg kein Spiel mehr verloren, gewann nach der Auftaktniederlage gegen Preußen Reinfeld zehn Partien, spielte dreimal Unentschieden und führte die Tabelle wochenlang an. Nun ist die Serie gerissen. Gegen den Mitfavoriten VfB Lübeck II kamen so viele Dinge zusammen, dass die Stormarner sogar deutlich mit 0:3 unterlagen. Der Gegner, ohnehin stark in Form, wurde unterstützt durch vier Regionalligaspieler des VfB und setzte die Hausherren permanent unter Druck.

Bei den Ahrensburgern mussten zudem schon in der ersten Halbzeit erst Tom Gottlob (Zerrung), dann der für ihn eingewechselte Daniel Lantz (schwere Schienbeinprellung) verletzt raus. „So mussten wir zweimal defensiv umstellen und hatten später nur noch eine Wechseloption. Das hatte einen großen Anteil an dem Ergebnis“, sagte Trainer Michael Schmal, der aber gewohnt gelassen reagierte. „Eine Niederlage ist erst dann eine wirkliche Niederlage, wenn man aus den gemachten Fehlern nichts lernt. Ich werde das im Training ansprechen und für die Zukunft Lösungswege aufzeigen.“

Tremsbüttel unterliegt im Kreisduell

Eine Mitschuld für die zweite Tremsbütteler Niederlage unter seiner Regie suchte VfL-Trainer Flemming Nielsen bei sich selbst: „Einige meiner Umstellungen haben sich leider als kontraproduktiv erwiesen“, sagte der Coach nach dem 0:3 gegen den SV Eichede II. „Die Mannschaft wirkte nicht entschlossen. Eichede hat absolut verdient gewonnen.“

Eichedes Trainer Marcel Müller sprach von einer guten Mannschaftsleistung, hob aber Johann Buttler noch hervor. Der vom Schleswig-Holstein-Liga-Team der Steinburger abgestellte Offensivspieler erzielte zwei Tore und holte den Elfmeter zum 3:0 heraus. Auf ungewohnter Position im Angriff sammelte Dominic Ulaga, ebenfalls aus dem Kader der ersten Mannschaft, Wettkampfpraxis nach langer Verletzungspause. „Bis auf eine Tremsbütteler Drangphase zwischen der 50. und 65. Minute war es nicht der erwartet heiße Tanz“, sagte Müller.

Mitaufsteiger überrascht Reinfeld

Nach vier torreichen Siegen hintereinander (5:1, 7:0, 4:2, 4:0) hat der SV Preußen Reinfeld wieder ein Spiel verloren. Auf eigenem Platz unterlag die Mannschaft von Trainer Ronny Tetzlaff überraschend Mitaufsteiger SVG Pönitz mit 1:3. „Diese Niederlage hätte nicht Not getan. Wir hatten eigentlich alles im Griff“, sagte Tetzlaff. Max Grimm patzte vor dem ersten Gegentreffer und bremste die Reinfelder Aufholjagd in der Schlussphase mit einer Tätlichkeit, für die er die Rote Karte sah. „In der zweiten Halbzeit war es ein Spiel auf ein Tor, wir hatten gefühlt 15 Ecken“, so Tetzlaff.

Bargfeld verschenkt ersten Sieg

Das seltene Gefühl eines Punktgewinns hatten die Spieler des Bargfelder SV wohl anders in Erinnerung. Beim 3:3 gegen Phönix Lübeck sammelte das Schlusslicht seinen dritten Zähler, verspielte dabei aber eine schnelle 3:0-Führung und stand am Ende einmal mehr wie ein Verlierer da. Victor Janelt hatte den Aufsteiger nach zehn Sekunden in Führung gebracht, Lukas Hentschel per Doppelpack erhöht. Im Anschluss vergaben die Gastgeber weitere Hochkaräter, kassierten in der 89. Minute den Ausgleich und fast sogar noch das 3:4. Trainer Ralf Bargmann sagte: „Wir hatten mehrfach die große Chance auf das vierte Tor, schießen aber jedes Mal den Torwart an. Das ist einfach Kopfsache.“ Die schon oft zitierte Bargfelder Naivität zeigte sich diesmal unmittelbar vor dem Ausgleich: Bei einer Konterchance rückten zu viele Bargfelder auf. Im Gegenzug nutzte Lübeck den entstandenen Raum zum 3:3.

Pölitz vor entscheidenden Spielen

Gedrückte Stimmung herrscht auch beim SSV Pölitz. Trotz 1:0-Führung verlor der Tabellen-16. sein fünftes Spiel in Folge. „Wir haben jetzt zwei ganz entscheidende Spiele vor uns“, sagte Pressesprecher Jens-Peter Ehrlich. Gegen den Breitenfelder SV (Platz 15) und Bargfeld zählen nur Siege. Ehrlich gab sich optimistisch. „Die Trainingsbeteiligung stimmt, alle sind mit vollem Eifer dabei und kämpfen.“