Bargteheide. Der TSV Bargteheide kommt einfach nicht recht in Tritt. Für den Paukenschlag des Spieltags aber sorgte der Trainer des VfL Oldesloe.

Zwölf Spieltage sind nun absolviert in der Kreisliga Stormarn/Lauenburg, und der hochgehandelte TSV Bargteheide kommt einfach nicht recht in Tritt. Immer, wenn sich die Stormarner Fußballer wieder an die Tabellenspitze herangekämpft haben, folgt ein Rückschlag. Noch nie gewann der TSV mehr als zwei Partien in Serie. Nach Siegen gegen den Krummesser SV und TSV Berkenthin in den letzten zwei Wochen erwies sich diesmal der Tabellensiebte SC Elmenhorst als Stolperstein. Die Bargteheider bewiesen in der zweiten Halbzeit zwar Moral, konnten nach 0:3-Rückstand aber nur noch auf 2:3 verkürzen. „Zwei taktische Fehler haben im ersten Durchgang zu den Gegentoren geführt. Das darf nicht passieren, wenn man oben dran bleiben will“, sagte Co-Trainer Mike Schlichtcroll.

Je nachdem, wie die Nachholspiele des Topfavoriten WSV Tangstedt und des bisherigen Spitzenreiters SSC Hagen Ahrensburg II (Partie in Möhnsen wurde abgesagt) ausgehen, beträgt Bargteheides Rückstand auf einen Aufstiegsplatz vier oder fünf Zähler. Ein Rückstand, der mit einer Serie also durchaus binnen einigen Wochen aufzuholen ist. „Noch ist nichts verloren, wir werden weiter im Training hart arbeiten“, sagte Schlichtcroll und fand auch Lob für seine Schützlinge: „Mit der kämpferischen Einstellung in der zweiten Halbzeit bin ich sehr zufrieden, immerhin standen wir nach einem 0:3-Rückstand am Ende dicht vor dem Ausgleich.“ Nicht mithelfen darf bis auf Weiteres Mike Henkel, der in der Nachspielzeit wegen einer angeblichen Tätlichkeit die Rote Karte sah.

Jubel und Schock in Elmenhorst

Der SC Elmenhorst füllte bereits zum zweiten Mal erfolgreich die selbstgewählte Rolle des Favoriten-Schrecks aus. Auch beim neuen Tabellenführer Ratzeburger SV hatte die Mannschaft von Trainer Georg Jobmann 3:2 gewonnen. „Das freut uns als kleiner Dorfverein, besonders natürlich im Derby“, sagte der Coach. Für seine Spieler ist das Duell mit Bargteheide das reizvollste Derby. „Das ist der Verein aus dem viel größeren Nachbarort, der eigentlich höher spielen müsste. Da gewinnt man besonders gern. Als Trainer musste ich die Mannschaft gar nicht motivieren.“

In die Elmenhorster Freude mischte sich aber auch ein Schock. Christopher Moses musste mit einer Knieverletzung ins Krankenhaus. Später kehrte der 31-Jährige auf Krücken zurück. „Ich fürchte, es ist ein Kreuzbandriss“, sagte Jobmann. „Damit wäre die Saison und wohl auch seine fußballerische Laufbahn beendet.“ Eine Kernspintomographie soll Aufschluss geben.

Oldesloes Saison „komplett im Eimer“

Für den Paukenschlag des Spieltags sorgte der Trainer des VfL Oldesloe. Nach der völlig überraschenden wie unnötigen 2:4-Niederlage nach 2:0-Führung gegen den TSV Berkenthin hakte Marius Kuhlke den Aufstieg schon ab: „Unsere Saison ist jetzt schon komplett im Eimer. Dass wir selbst zu Hause gegen Berkenthin nicht gewinnen, ist bezeichnend. Wir haben oben überhaupt nichts zu suchen und werden uns im Mittelmaß einpendeln. Das Thema Aufstieg haben wir total verfehlt. Die Tabellenspitze ist zu dicht und konstant, da müsste schon sehr viel passieren, dass wir aufschließen.“ Die Kreisstädter, die vergangene Saison nur haarscharf den Aufstieg verpassten, liegen bereits acht Punkte hinter der Aufstiegsregion auf Rang acht.

Gegen Berkenthin waren die Stormarner zunächst klar überlegen und führten mit 2:0. „Ich hätte Berkenthin nicht mal einen Torschuss zugetraut, so schlecht waren die“, sagte Kuhlke. „Danach haben wir kollektiv aufgehört, Fußball zu spielen. So etwas habe ich noch nie erlebt. Nach 80 Minuten wäre ich am liebsten gegangen, so peinlich war das.“ Nach dem Training am heutigen Dienstagabend werde er einige intensive Gespräche führen, so Kuhlke.

Unbekannter Italiener glänzt in Trittau

Geradezu blindes Vertrauen brachte Reiner Gösch vom TSV Trittau seinem neuen Stürmer entgegen. Der Trainer bot gegen den Linauer SV Marco Napolitano in der Startelf auf. Gehört hatte Gösch den klangvollen Namen zwar schon, den Spieler aber zuvor noch nie gesehen. „Er ist seit Sommer bei uns gemeldet, kann aber erst ab jetzt trainieren, und das nur einmal pro Woche“, so Gösch, der bislang weder weiß, wie alt Napolitano ist, noch wie im Sommer der Kontakt zustande kam. Der Italiener, der in Grande in einem Restaurant arbeitet, glänzte bei seinem Debüt gleich als Doppeltorschütze beim wichtigen 3:0-Sieg.