Bargfeld-Stegen. Viel zu tun für den neuen Trainer Ralf Bargmann. Die fünf anderen Stormarner Teams punkteten. SSC Hagen bleibt Tabellenführer.

Es ist eine schwierige Mischung aus Tugenden, die beim Bargfelder SV an diesen Tagen gefragt ist. Auf der einen Seite brauchen die Verbandsligafußballer und ihre Fans Geduld. Andererseits läuft dem Aufsteiger auch die Zeit davon. Nur schnelle Erfolgserlebnisse können wirklich helfen. Nach dem 0:1 gegen den TSV Pansdorf, der neunten Niederlage im zehnten Saisonspiel, beträgt der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz schon acht Punkte. „Der Prozess ist mittelfristig angelegt“, sagte Ralf Bargmann, der auch sein drittes Pflichtspiel als Chefcoach der Bargfelder verlor. „Die Mannschaft hat das Potenzial, aber es wird eng. Wir müssen den Anschluss herstellen.“

Umschaltspiel statt Kick and Rush

Wunderdinge sind beim Tabellenvorletzten insbesondere deshalb nicht zu erwarten, weil der Trainer weit mehr tun muss, als nur ein paar Schrauben zu justieren. „Die Jungs brauchen Basics“, so Bargmann, der dem Team ein anderes Gesicht geben möchte. Es soll Schluss sein mit Kick and Rush, der Coach will sein Team die Probleme spielerisch lösen sehen. „Diese ständigen langen Bälle sind nicht mein Fußball. Wir wollen auf Umschaltspiel setzen und Konter nutzen. Auch, wenn das auf unserem kleinen Platz nicht leicht ist“, so Bargmann.

Auch mit dem Erlernen des Umschaltspiels wird es aber nicht getan sein. Bargmann lobte seine Schützlinge für einen ordentlichen Auftritt: „Ein Unentschieden gegen Pansdorf wäre gerecht gewesen und auch gegen Tremsbüttel hätten wir punkten können.“ Doch die beim 1:3 in Tremsbüttel offenbarte Naivität des BSV kam auch gegen Pansdorf zum Tragen. Eigene Torchancen wurden nicht genutzt und schließlich entschied eines der vielen unnötigen Foulspiele die Partie. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld erzielten die Gäste das Tor des Tages.

Mandel wechselt Tremsbüttels Sieg ein

In Tremsbüttel dagegen könnte bereits langsam Ruhe einkehren – und der aktuelle Coach als erfolgreichster Trainer der Saison in die Statistik eingehen. Nach dem Rücktritt von Carsten Holzmüller gewann Obmann Marc Mandel auch sein zweites Spiel als Interimstrainer. Das 3:1 bei Phönix Lübeck dürfte zugleich die vorerst letzte Partie mit Mandel als Verantwortlichem gewesen sein. Voraussichtlich noch in dieser Woche wird der Club einen neuen Coach präsentieren.

Ein glückliches Händchen bewies Mandel bei seinen Einwechslungen. Beim Stand von 1:1 brachte er Maximilian Lampel und Sebastian Wirth – beide trafen.

Hagen verpasst siebten Sieg in Folge

Die Frage, ob er mit dem Unentschieden bei einem unangenehmen Gegner zufrieden sei, beantwortete Michael Schmal, Trainer des SSC Hagen Ahrensburg, mit einem „klaren Jein“. Beim 3:3 gegen Aufsteiger SVG Pönitz, der schon diverse Spitzenclubs ärgerte, verspielten die Ahrensburger eine 2:0- und 3:2-Führung. In der Schlussphase drängten die Stormarner auf den Siegtreffer. Lucas Schaare traf die Latte, einen Schuss von Daniel Lantz klärten die Hausherren auf der Linie. Die Tabellenführung rettete der SSC ganz knapp vor dem VfB Lübeck II.

Reinfeld verkürzt Rückstand zur Spitze

Als „mega-interessant“ bezeichnete Schmal die Tabellensituation. Lediglich drei Punkte trennen sein Team vom Tabellenfünften – dem SV Preußen Reinfeld, der mit 5:1 bei Schlusslicht Breitenfelder SV seinen höchsten Saisonsieg feierte.

Pölitz punktet trotz Heimrecht-Tausch

Fünf Stunden vor dem geplanten Anpfiff des Pölitzer Heimspiels gegen Eintracht Groß Grönau kam Hektik auf beim SSV. Der Platz stand nach den Regenfällen am Morgen unter Wasser, war unbespielbar. „Noch ein Nachholspiel wäre ungünstig für uns gewesen“, sagte Pressesprecher Jens-Peter Ehrlich. Kurzerhand tauschten die Vereine das Heimrecht. Zwei Stunden später als üblich rollte in Groß Grönau der Ball. Nach einem 0:2-Rückstand retteten die Stormarner noch ein Remis dank der Treffer durch Zakaria Salhi und Marcel Noeske, der in der Schlussphase rüde von Torwart Sebastian Reiß gefällt wurde und mit Schmerzen an der Schulter ins Krankenhaus musste. Diagnose: Bänderriss und schwere Prellung. Mit einem Sieg im Nachholspiel am kommenden Mittwoch beim sieglosen TSV Schlutup kann Pölitz die Abstiegsränge verlassen.

Eichede II beendet Durststrecke

Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einer Direktabnahme von Mats Facklam in der 11. Spielminute beendete der SV Eichede II seine Durststrecke. Nach vier Spielen ohne Sieg bezwangen die Steinburger den bisherigen Tabellenzweiten SSV Güster. Am Donnerstag ist die Mannschaft von Marcel Müller im vorgezogenen Spiel bei RW Moisling im Einsatz. „Dort peilen wir den nächsten Sieg an“, sagte der Trainer.