Steinburg. Nach 7:0 und 5:0 in der Vorsaison hatten die Steinburger wieder keine Probleme mit den Segebergern. Flüchtlinge waren zu Gast im Stadion.

Am Ende ließ der SV Eichede Gnade walten. Noch deutlich höher als 5:0 (3:0) hätten die Fußballer den TuS Hartenholm besiegen können, doch in weiten Teilen der zweiten Halbzeit agierten die Stormarner nur noch mit halber Kraft und Konzentration und erzielten deswegen kein neues Rekordergebnis gegen ihren Lieblingsgegner in der Schleswig-Holstein-Liga. Vergangene Saison hatte der SVE Hartenholm 5:0 und 7:0 besiegt.

316 zahlende Zuschauer kamen ins Ernst-Wagener-Stadion, um das nächste Eicheder Schützenfest zu sehen. Einige weitere Gäste genossen kostenlosen Eintritt. Anlässlich der zweiten „Lokalrunde“, den Tagen des Amateurfußballs, engagierte sich der Verein und seine Fanszene für Flüchtlinge. 13 Flüchtlinge kamen der Einladung nach, wurden unter anderem von Jascha Reuter von der Fangruppe Alkatras aus Ahrensburg nach Steinburg gefahren. Hinter der Südkurve stapelten sich von Zuschauern gespendete Taschen und Kartons mit Fußbällen und Sportkleidung. Der Freundeskreis für Flüchtlinge in Ahrensburg nahm die Spenden entgegen und stellte sich und seine Arbeit den Zuschauern vor.

Eichedes Fußballchef Heino Keiper (2.v.l.) mit Mitgliedern der Fangruppe Alkatras und des Ahrensburger Freundeskreises für Flüchtlinge
Eichedes Fußballchef Heino Keiper (2.v.l.) mit Mitgliedern der Fangruppe Alkatras und des Ahrensburger Freundeskreises für Flüchtlinge © HA | HA

Applaus gab es nach einer Durchsage von Ernst Günther, der die Flüchtlinge auf englisch willkommen hieß, und Applaus gab es auch immer wieder für die Elf, die schon nach einer Minute und 50 Sekunden das erste Tor schoss. Arnold Lechler verwertete einen Pass von Marc Oldag zur frühen Führung. Allenfalls in den ersten zehn Minuten präsentierten sich die Gäste gleichwertig. Ian Prescott Claus (33., 58. Minute), Marco Schubring mit einem entscheidend abgefälschten Schuss (43.) und Nikita Bojarinow (76.) erzielten die weiteren Tore. Torge Maltzahn (48.) schoss einen Foulelfmeter neben das Tor, der eingewechselte Johann Buttler traf den Pfosten (82.).

„Man muss aufpassen, dass so eine zweite Halbzeit nicht falsch rüberkommt“, haderte Trainer Oliver Zapel mit der phasenweise fahrlässigen Spielweise der haushoch überlegenen Eicheder. „Das war wieder zu sehr ,Larifari’. Ich fahre jetzt nicht nach Hennef und reiße einen Champagner auf.“

Dienstag wartet der SV Timmerhorn-Bünningstedt im Kreispokal-Achtelfinale

Zufrieden sein konnte der Coach aber mit dem Ergebnis seiner Umstellungen. „Wir hatten gierige Spieler, die ihre Nominierung rechtfertigen wollten“, sagte er. Marc Oldag etwa zog sichtbar Selbstvertrauen aus seinem Pass vor dem 1:0. Hamed Mokhlis präsentierte sich als Rechtsverteidiger agil, bei Flanken aber noch unglücklich. Verletzt zusehen musste Kapitän Nico Fischer. Er wird aber zum Wochenende zurückerwartet.

Die letzten fünf Partien – inklusive je einem Pokal- und Testspiel – hat der SV Eichede alle torreich gewonnen: 10:2, 4:3, 4:2, 7:1, 5:0. Im Kreispokal-Achtelfinale am morgigen Dienstag (19.30 Uhr, Langereihe in Jersbek) gegen den SV Timmerhorn-Bünning­stedt wäre alles andere als ein weiteres Schützenfest eine Überraschung.

SV Eichede: Thomä – Janelt, Krajinovic, Maltzahn, Mokhlis – Bojarinow – Oldag (68. G. Schubring), R. Monteiro (73. E. Monteiro) – M. Schubring – Claus, Lechler (61. Buttler).