Reinfeld. Zuversicht trotz Punktlosigkeit in Bargfeld, Erleichterung trotz mäßiger Leistung in Reinfeld, Enttäuschung trotz Fortschritt in Pölitz.

Seine erste richtig schmerzhafte Phase der noch jungen Saison in der Verbandsliga Süd-Ost hat der SV Preußen Reinfeld schon überwunden. Nach den bitteren Unentschieden gegen den SSV Güster (2:2, Ausgleich kassiert in der 97. Minute) und Strand 08 (3:3, Ausgleich kassiert in der 95. Minute) gewann der Aufsteiger das Kreisduell gegen den VfL Tremsbüttel trotz mäßiger Leistung mit 2:1. „Es war ganz wichtig, drei Punkte einzufahren – egal wie“, sagte Trainer Ronny Tetzlaff nach dem Derby­sieg seiner Fußballmannschaft.

Ein erneutes Remis wäre wohl das gerechtere Ergebnis gewesen, darüber waren sich sogar beide Trainer einig. „Es war ein Spiel auf Augenhöhe“, sagte Tetzlaff. Sein Gegenüber Carsten Holzmüller meinte: „Wir hätten einen Punkt verdient gehabt. Zwei Standardsituationen haben das Spiel für den Gegner entschieden. Ärgerlich.“

Gerade in engen Spielen wie diesen kommen zwei große Stärken des SV Preußen der letzten Saison auch jetzt noch, eine Spielklasse höher, zum Tragen: der große und ausgeglichene Kader sowie die Torgefährlichkeit in allen Mannschaftsteilen. 25 Spieler stehen Tetzlaff zur Verfügung, Auswechslungen ohne Qualitätsverlust sind immer möglich. So verzichtete der Coach gegen Tremsbüttel zunächst auf die angeschlagenen Leistungsträger Thomas Aldermann und Dennis Sauer, die nach der Pause kamen und ihren Anteil am Sieg hatten – Sauer schoss das 2:1. Die Reinfelder sind in der Offensive kaum auszurechnen, weil fast jeder Spieler immer für einen Treffer gut ist. So führt mit Pascal Lorenz, der das zwischenzeitliche 1:1 erzielte, ein Außenverteidiger die interne Torschützenliste mit vier Treffern an. Die restlichen acht Saisontore wurden von sechs verschiedenen Spielern geschossen.

Tremsbüttel spielt nun dreimal zu Hause

Der VfL Tremsbüttel ist deutlich schlechter in die Saison gestartet als die Reinfelder, dafür gestaltet sich die interne Torjägerliste noch kurioser als die des SVP: Mit jeweils drei Treffern sind Tremsbüttels gefährlichste Schützen ein Innenverteidiger (Lennard Ann) – und ein Torwart. Tim Schröder verwandelte nach einer halben Stunde bereits seinen dritten Elfmeter in dieser Spielzeit. Dennoch stand am Ende des sechsten Spiels die fünfte Niederlage. „Vom Kampf her war es deutlich besser als zuletzt. Aber wir stehen trotzdem wieder mit leeren Händen da“, sagte Holzmüller. In nun drei Heimspielen hintereinander (gegen GW Siebenbäumen, Breitenfelder SV und Bargfelder SV) soll die Wende her.

Bargfeld chancenlos gegen SSC Hagen

Null Punkte aus sechs Spielen, nur zwei Tore, letzter Tabellenplatz. Wer den Bargfelder SV vor dieser Saison als gesetzten Absteiger gesehen hat, mag sich bestätigt fühlen. Abteilungsleiter und Co-Trainer Torben Knuth will sein Team aber noch längst nicht abschreiben. Nach dem 0:2 gegen den klar überlegenen SSC Hagen Ahrensburg, sagte er: „Das Auftaktprogramm war hart und wir haben uns immerhin nicht abschießen lassen. Die nächsten Gegner sind eher die Teams, gegen die wir punkten müssen.“ Die Stimmung sei weiter gut. „Natürlich herrscht nach den Niederlagen bei manchen Spielern Frust, aber der ist in der Regel einen Tag später schon verraucht. Wir sprechen viel mit den Jungs.“

92. Minute ist Eichedes Minute

Noch während sich der SV Eichede in der Schleswig-Holstein-Liga gegen den TSV Altenholz mühte, sprintete der nicht zum Einsatz gekommene Ersatzspieler Jan Plate zum Parkplatz und verpasste dadurch den Eicheder Siegtreffer in der 92. Minute. Zu dem Zeitpunkt war Plate unterwegs ins nahegelegene Pölitz, wo Eichedes „Zweite“ beim SSV antrat – und ebenfalls in der zweiten Minute der Nachspielzeit traf. Endstand 2:2.

Der Pölitzer Trainer Sascha Vogt lobte seine Mannschaft für eine erneute Leistungssteigerung und zeigte sich trotzdem tief enttäuscht. „Knackpunkt war das 1:2, das aus dem Nichts fiel. Wir hätten ein paar Punkte gutmachen können. Das ist richtig bitter.“