Ahrensburg . Der GC Hamburg-Ahrensburg startet an diesem Wochenende in die Punktspielsaison. Mittelfristig will der Club ins Oberhaus aufsteigen.
Alles kann, nichts muss. So lautet, frei übersetzt, die Devise der Herrenmannschaft des Golfclubs Hamburg-Ahrensburg kurz vor dem Start in die Punktspielsaison in der Zweiten Bundesliga Nord. Kapitän Ulrich Scharrenweber formuliert das so: „Das Ziel ist der Klassenerhalt, aber natürlich schielt man auch nach oben.“
Scharrenweber ist der sogenannte Non-playing-Captain, der Kapitän, der nicht spielt. „Im Fußball hieße das wohl Teammanager“, sagt der 54-Jährige. Pontus Sergelius ist der andere Kapitän, der bei den Zweitligaspielen auch selbst den Schläger schwingt. Das Trainergespann besteht aus André Sallmann, Christoph Frass und Andreas Iken.
Mit dem vom G&LC Berlin-Wannsee ausgerichteten ersten Spieltag startet an diesem Sonntag die Saison, in der also alles möglich erscheint. In Ahrensburg macht die Liga erst am letzten Spieltag Station (2. August). Dazwischen sind der Club zur Vahr (31. Mai), BGC Stolper Heide (28. Juni) und der Hamburger L&GC Hittfeld (19. Juli) Gastgeber.
Nun mag das nach typisch nordischem Understatement klingen, wenn die Stormarner erst einmal Rang drei als Ziel ausgeben. Schließlich schaffte die junge Mannschaft vergangene Saison als Aufsteiger problemlos den Klassenerhalt in der Liga mit dem knallharten Regelwerk – von fünf Clubs müssen zwei absteigen. Doch die Nord-Staffel sei in dieser Saison stärker und ausgeglichener besetzt, meint Scharrenweber. „Wannsee und der Club zur Vahr sind stark, Hittfeld als Absteiger aus der Ersten Liga auch. Stolper Heide ist schwer einzuschätzen.“ In der vergangenen Saison sei aufgrund des starken Leistungsgefälles schon nach dem ersten Spieltag offensichtlich gewesen, dass die Ahrensburger mit dem Abstieg nichts zu tun haben werden. „Diesmal wird es bei jedem Spiel eng zugehen.“
Mittelfristig aber, so viel ist auch klar, wollen die Stormarner erstklassig spielen. Weil in der Mannschaft das Potenzial dazu steckt. Und weil eben jene Mannschaft wohl nur dann gehalten werden kann, wenn sie auf höchster Ebene spielen darf. Lennart Buchholz etwa, Ahrensburgs bester Spieler, wurde bereits kräftig von Bundesligisten umworben, nachdem er 2014 die renommierten Berlin Open gewonnen hatte. „Wir sind sehr stolz, dass sich Lennart für uns entschieden hat“, so Scharrenweber. In dem Zusammenhalt liegt dann auch die große Stärke des GCHA. Bis auf Robin Brinckmann, der vor einigen Jahren aus Hoisdorf zu dem Club mit dem Insel-Loch wechselte, stammen alle Spieler aus der eigenen Jugend. „Wir ernten jetzt die Früchte der Jugendarbeit“, sagt Scharrenweber. „Bei anderen Clubs kommen die Spieler aus allen Himmelsrichtungen, kennen sich kaum.“
So standen bei dem einwöchigen Trainingslager im April in der Nähe von Barcelona neben dem täglichen Golftraining auch teambildende Maßnahmen auf dem Programm: Gemeinsam wurde gegrillt oder Hockey gespielt. Jeden Abend gab es zudem „einen konstruktiven Austausch“, so Scharrenweber.
Besondere Vorfreude herrscht schon jetzt auf den Spieltag auf der eigenen Anlage, verbunden mit der leisen Hoffnung, dass in der letzten Partie tabellarisch noch ein möglicherweise entscheidender Sprung drin ist. „Letzte Saison hatten wir zu Hause unser bestes Tagesergebnis. Hoffentlich können wir den Vorteil wieder nutzen“, sagt Scharrenweber. Zudem will der Verein die Möglichkeit – anders als in der Vergangenheit – dazu nutzen, sich einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. „Wir werden das anders bewerben, damit jeder Ahrensburger merkt, dass Zweitliga-Golf in der Stadt geboten wird“, so Scharrenweber. Nach den massiven Veränderungen in der Führungsriege bei der Mitgliederversammlung in diesem Jahr (wir berichteten) will sich der Verein überhaupt offener präsentieren. „Wir wollen den Club bekannter machen“, war eine der Kernaussagen des neuen Vereinsvorsitzenden Agnus Cassens nach den Neuwahlen im Februar. Eine weitere Gelegenheit dazu bietet sich auch im September, wenn auf dem vereinseigenen Platz die Finalrunde um die Hamburger Meisterschaft steigt.
Doch zunächst steht der Start in die Zweite Bundesliga an. Und bei aller Vorsicht bei der Zielsetzung klingt Scharrenweber dann doch zumindest ein bisschen fordernd, wenn er sagt: „Jetzt gilt es, zu liefern.“