Großhansdorf. Dietlinde Schosnig und Udo van Stevendaal gewinnen goldenes und silbernes Edelmetall bei deutschen Meisterschaften im Halbmarathon.

Ungezählte Male standen Dietlinde Schosnig und Udo van Stevendaal für den SV Großhansdorf bereits auf dem Treppchen. Nun haben die beiden Ausdauersportler in Husum bei den deutschen Meisterschaften im Halbmarathon in ihrer Altersklasse erneut für Furore gesorgt: Schosnig erweiterte ihre umfangreiche Medaillensammlung um Gold, van Stevendaal die seinige um silbernes Edelmetall.

Nicht nur aufgrund des Erfolges hat Schosnig den kurzfristig aufkommenden Gedanken, sich aus dem Wettkampfsport zurückzuziehen, wieder verworfen. „Ich habe noch viel zu viel Spaß an den langen Lauf-Distanzen“, sagt die 54-Jährige. Was sie in Husum eindrucksvoll unterstrich, indem sie als Schnellste ihrer Altersgruppe (AK 55) das Ziel erreichte.

„Für den noch sehr frühen Zeitpunkt der Saison bin ich mit meiner Zeit von 1:30,54 mehr als zufrieden“, sagt Schosnig, die während eines Rennens mehr mit sich als den Konkurrentinnen beschäftigt ist. „Um eine möglichst konstante Belastung zu erreichen und somit mein Leistungspotential voll auszuschöpfen, kontrolliere ich während eines Wettkampfes durchgehend meine Herzfrequenz“, erzählt die Großhansdorferin.

Solange sie sich körperlich wohl fühle und der Trainingsaufwand sich in Grenzen halte, werde sie mit dem Laufsport weitermachen, verspricht Schosnig. Viel Zeit zum Kräfte tanken bleibt ihr nicht, denn für Sonntag, 26. April, plant sie ihren nächsten Start – beim 30. Marathon in Hamburg.

Udo van Steevedaal will sich für die Triathlon-Weltmeisterschaften in Chicago qualifizieren

Van Stevendaal kommt nach seiner schweren Verletzung (doppelter Zehen- sowie Handgelenksbruch), die er sich nach einem Sturz im Startgedränge bei den Landesmeisterschaften im Zehn-Kilometer-Straßenrennen vergangenes Jahr in Kaltenkirchen zugezogen hatte, immer besser in Form. In Husum verbesserte der Angestellte eines niederländischen Technologiekonzerns seine bei den Kreismeisterschaften in Bad Oldesloe vor zwei Wochen gelaufene Zeit um knapp dreieinhalb Minuten. Der 45 Jahre alte Ahrensburger sicherte sich in 1:16,35 Stunden die Silbermedaille, obwohl die äußeren Bedingungen alles andere als optimal waren.

„Der kalte Wind pfiff förmlich durch die Straßen des Gewerbegebiets, in dem drei Runden zu absolvieren waren“, sagt der Triathlon-Senioren-Weltmeister über die olympische Distanz (1500 Meter Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren, zehn Kilometer Laufen) von 2013.

Der Sturz beschäftigt ihn immer noch. Er sagt: „Obwohl bei einer DM nur die erfahrensten Läufer am Start sind und jeder weiß, dass ein Halbmarathon nicht auf den ersten 100 Metern entschieden wird, habe ich mich in Husum beim Start ganz außen eingereiht.“

Für den 21. Juli plant der 45-Jährige bei der Triathlon-DM seinen nächsten großen Auftritt, ehe er Mitte September zur Weltmeisterschaft nach Chicago (USA) reist.