Steinburg . Schon nach zehn Minuten führten die Stormarner mit 2:0. In der Offensive überragte Ian Prescott Claus – trotz Knieverletzung.

Der obligatorische Tritt gegen die Bande durfte dann doch nicht fehlen. Zwischendurch, für einige Minuten gegen Ende der ersten Halbzeit, hatte Oliver Zapel etwas auszusetzen am Auftritt seiner Fußballer. Doch schneller als üblich war dieser Wutausbruch vorbei und später war noch während des Spiels sogar Zeit und Zufriedenheit für ein Pläuschchen. „Das sagt eigentlich schon alles“, meinte der also fast restlos zufriedene Trainer des
SV Eichede nach dem 3:0 (2:0) des Schleswig-Holstein-Ligisten beim abstiegsbedrohten Heider SV.

Im Stile einer Spitzenmannschaft dominierten die Stormarner von Beginn an die Partie, führten nach zehn Minuten schon 2:0 und ließen in der Folge gegen einen gar nicht mal schlechten Gegner nie Zweifel an einem Auswärtssieg aufkommen. Das war der SVE, wie ihn sich Zapel viel häufiger gewünscht hätte. Auch Ian Prescott Claus hatte „unseren souveränsten Auftritt des Jahres“ gesehen.

Über die Ostertage war noch fraglich gewesen, ob Angreifer Claus in dieser Saison überhaupt noch mal ein Spiel bestreiten würde. Trotz einer Meniskus- und Kreuzbandverletzung bekam er von den Ärzten aber grünes Licht, sich erst in der Sommerpause einer Operation zu unterziehen.

Ian Prescott Claus fühlt sich geehrt vom Interesse des FC St. Pauli

In Heide war es dann einzig ein blaues Tape am linken Knie des 22-Jährigen, das auf die Verletzung hinwies. Claus präsentierte sich nicht nur gewohnt torgefährlich, sondern auch ungehemmt lauffreudig. „Ich bin während des Spiels nicht beeinträchtigt durch die Verletzung. Es tut erst hinterher weh“, sagte der Stürmer, der mit einer perfekten Freistoßflanke auf den Kopf von Gerrit Schubring das 1:0 vorbereitete (9. Minute), und zwei Minuten später per direkt verwandeltem Freistoß nachlegte. Dass er offenbar auf dem Zettel der Scouts des FC St. Pauli gelandet ist, ehre ihn, so Claus. „Das zeigt, dass sich harte Arbeit lohnt. Aber es ist kein Grund, sich auszuruhen.“ Eine direkte Kontaktaufnahme des Zweitligisten habe es bislang nicht gegeben.

Profitierte Eichede anfangs vor allem von der individuellen Klasse des Torjägers, war es danach eine kollektive Glanzleistung, die die Gäste derart souverän aussehen ließ. Zwar gab es immer wieder längere Phasen ohne Torraumszenen, doch in Sachen Tempo und Zweikampfhärte sahen die rund 200 Zuschauer im altehrwürdigen HSV-Stadion ein Spiel auf höchstem Niveau. „Ich bin stolz, dass sich kein Schlendrian einschleicht. Die Mannschaft war schon in der Trainingswoche gierig. Das liegt auch daran, dass es wieder einen Kampf um die Stammplätze gibt“, sagte Zapel.

Eine der zahlreichen Eicheder Konterchancen schloss Marco Schubring schon in der 51. Minute zum
3:0-Endstand ab.

SV Eichede: Berndt – Krajinovic (46. Koops),
Rienhoff, Fischer – Baloki, G. Schubring – Ulaga,
M. Schubring (67. Monteiro), Kossowski – Claus, Maltzahn (73. Lechler).